Es liegt zwar nicht daran, dass „Massai“ aktuell mein letzter, klassischer US-Western war, aber im Moment hält sich meine Lust auf eben diese eher in Grenzen. Und diese muss ja auch nicht ständig vorhanden sein. Dann gibt es jetzt halt mal eine Weile lang kein Update aus diesem Bereich. Dieses Genre hat ja schließlich noch ganz andere spannende Epochen durchlebt. In Hollywood würde ich allerdings durchaus noch ein wenig verweilen wollen. Genauer gesagt habe ich im Moment große Lust auf den modernen, den US-Western des 21. Jahrhunderts. Da gab es seit der Jahrtausendwende ja durchaus schon einige interessante Neo-Vertreter und die interessantesten unter ihnen würde ich gerne mal gleich zu Anfang in dieses Lexikon bringen, damit auch der Bezug zur aktuellen Filmwelt der Pferdeoper gewahrt bleibt. Ganz aktuell, also quasi tagesaktuell, werde ich zwar nie werden (dafür habe ich einfach auch noch ganz andere Dinge zu tun und gucke grundsätzlich ja eher und lieber ältere Streifen), aber genau das sollte man von einer Review-Sammlung zum Thema Western auch nicht erwarten, denke ich. Aber so sollte bald für jeden etwas dabei sein, hoffe ich.
Und bevor wir dann zu einem meiner neuesten Favoriten, dem „Revenant“, kommen, will ich vorher noch ein Versäumnis nachholen, das ich eigentlich schon letzten Monat beheben wollte. Schließlich bietet es sich grundsätzlich immer an so zu verfahren, wie ich es bei „Zwei Banditen“ und „Blackthorn“ gemacht habe. Dass man also – wie in diesem Fall – thematisch ähnliche Filme relativ zeitnah hintereinander guckt und bewertet, damit die Vergleichsfähigkeit gewahrt bleibt. Und da man bei Remakes eines alten Werkes oder Neuverfilmungen einer Buchvorlage schon nicht mehr nur von thematisch ähnlich, sondern von inhaltlich gleich sprechen muss, sollte das in einem solchen Fall wohl erst recht das Ziel sein. Einen solchen stellt Charles Portis Roman „True Grit“ dar. Der ist mittlerweile schon dreimal verfilmt worden, bislang hatte ich allerdings nur meine Bewertung für den ersten und beeindruckendsten Versuch „Der Marshal“ von 1969 hier eingestellt. Und während man den TV-Film „True Grit“ von 1978, an den man hierzulande wohl auch kaum herankommen dürfte, wohl nicht nur aus diesem Grunde getrost übergehen kann, sollte man sich in diesem Zusammenhang aber durchaus doch zur Neuverfilmung der Coen-Brüder aus dem Jahre 2010 äußern. Das habe ich getan – und zwar schon längst. Bereits 2011 nach dem Kinobesuch habe ich meine Meinung dazu zu Papier gebracht. Vor dem Upload des Textes hier wollte ich das Ding aber natürlich nochmal sehen und da ich mich vor letzter Woche nicht dazu durchringen konnte, dies endlich zu tun, gibt’s diesen eben erst jetzt hier zu lesen. Damit bildet „True Grit“ den Auftakt zu einer Reihe modernerer Werke, von denen wir uns ab jetzt einigen hoffentlich besseren widmen wollen.