Tödlicher Irrtum

Tödlicher Irrtum

★★★

  • Jahr: 1970
  • Regie: Konrad Petzold
  • Darsteller: Armin Mueller-Stahl, Gojko Mitić, Rolf Hoppe, Hannjo Hasse, Gerry Wolff, Annekathrin Bürger, Krystyna Mikołajewska, Bruno O’Ya, Slobodan Velimirović, Hartmut Beer, Rolf Ludwig, Sepp Klose...

Story

Als 1896 auf dem Gebiet des Indianerreservats der Shoshone Erdöl gefunden wird, erlebt die nahegelegene Stadt Windriver City einen großen Aufschwung. Vor allem Geschäftsmann Allison (Rolf Hoppe) profitiert von dem Fund. Die Indianer, die die Förderrechte gegen eine Beteiligung vergeben haben, sollen allerdings nach und nach um ihr Stück des Kuchens gebracht werden. Daher heuert Allison den Killer Parker (Hartmut Beer) an, um die sieben Häuptlinge, die seinerzeit den Fördervertrag unterzeichnet haben, umzubringen. Fünf von ihnen hat er schon erledigt, da kommt Shave Head (Gojko Mitić), dem Sohn des sich ebenfalls auf dieser Liste befindlichen Häuptlings Bull Head (Mario Marathon), der Gedanke, seinen Halbbruder Chris Howard (Armin Mueller-Stahl) ins Spiel zu bringen, der sich als Hilfssheriff getarnt der Sache annimmt. Er findet heraus, wer hinter den Morden steckt und dass Allison so oder so überhaupt keine Förderrechte hält, da sich ein findiger Mann seinerzeit das Land kaufte, auf dem heute der Großteil der Ölfelder liegt. Den Tod desselben kann er zwar nicht mehr verhindern, wohl aber bringt er dessen Partner Lee Garrett (Hannjo Hasse) die Nachricht von dessen Ableben und unterstützt ihn dabei, sich endlich gegen Allison aufzulehnen. Und so werden am Ende alle Bösewichter entweder erschossen, gefangen genommen oder der Möglichkeit beraubt, sich weiter zu bereichern. Leider wird der emsige Howard dabei im letzten Moment noch von Allisons Handlanger Scarface (Rolf Ludwig) erschossen. Shave Head, der sich zusammenreißen muss, seinen Tod nicht auf der Stelle zu rächen, reitet daraufhin wortlos von dannen.

Worte zum Film

langweilig, unübersichtlich, umständlich, unverständlich; starker Hauptdarsteller, ansonsten fast durchweg schwacher Cast und schwache Crew; billige Optik; schwache Variation von „Weiße Wölfe“

Bewertung

Zum Film:

Wow, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Natürlich war es fraglich, ob die DEFA nach den ersten vier so ansehnlich geratenen Western das Niveau würde halten können und sicherlich landet jeder irgendwann auch mal einen schwächeren Beitrag, aber dass Pferdeoper Nummer fünf aus Ostdeutschland so schlecht ausfallen würde, hätte ich im Traum nicht gedacht. Ganz im Gegenteil hätte ich einer abermaligen Fortsetzung der Geschichte um den zuvor zuletzt zweimal bedienten Dakota-Häuptling Weitspähender Falke skeptisch entgegengeblickt (schließlich war dessen zweites Abenteuer trotz wesentlich besserer Anlagen bereits schwächer als sein erstes), aber da man diesen in „Weiße Wölfe“ gerade erst beerdigt hatte, musste man sich entsprechende Gedanken ja gar nicht erst machen. Und obwohl es aus meiner Sicht gute Gründe dafür gab, nach dem Erstling „Die Söhne der großen Bärin“ sogar doppelt zu den Sioux zurückzukehren, freute ich mich jetzt doch sehr auf den „nächsten Stamm“ (Gojko Mitić hatte im Bonusmaterial der zugehörigen BD „neulich“ ja bereits „angekündigt“, dass man sich im Laufe der Zeit immer wieder anderer Ureinwohner angenommen hätte). Nun sind die Shoshone zu einem Großteil selbstredend auch Prärieindianer gewesen und von den Ebengenannten auf den ersten Blick daher vielleicht gar nicht so weit entfernt, aber hier spielt auch das Jahr der Ereignisse eine große Rolle: 1896. Noch ein ganzes Ende nach den Geschehnissen in „Weiße Wölfe“ ist die Geschichte also angesetzt und bildet daher zum Teil bereits „zivilisierte“ Ureinwohner ab, die sich im Widerstreit mit ihren alten und neuen Werten befinden und die – natürlich – von den Weißen ordentlich ausgenutzt werden sollen, wogegen sie sich zur Wehr setzen müssen. Klingt also nach einer sicheren Sache für die DEFA, oder? Ein – immerhin nicht tödlicher – Irrtum.

Tatsächlich ist es so, dass einem im Falle von „Tödlicher Irrtum“ bereits der übertrieben unheilschwangere Titel eine Warnung sein kann. Über viele Jahre, in denen ich aus diesen oder jenen Gründen nicht dazu kam, selbigen endlich mal zu sichten, fragte ich mich, wie sich eine solche Überschrift wohl begründen mag und weiß nun: Am Ende ist sie nichts anderes als ein kleinerer Gag. Und dieser ist erschreckenderweise noch einer der netten Einfälle der Drehbuchautoren Günter Karl (mittlerweile zum dritten Mal in Folge der Hauptschreiber) und – man höre und staune – Rolf Römer. Er ist die quasi sofortige Negierung der Aussage eines Bewohners von Windriver City direkt zu Beginn, der Gojko Mitićs Shave Head nach einem Ölfund auf Indianerland eine glorreiche Zukunft für Weiße und „Rote“ prophezeit. Das sieht gut aus. Ansonsten aber kann man diesem hektischen Beginn kaum folgen und das soll sich auch nach den Credits leider nicht wirklich ändern. Die sich anschließende Abarbeitung von Häuptlingsmorden ist beispielsweise eine reine Nummernrevue, deren Bedeutung sich einem erst nach und nach erschließen kann und erschließen soll. Aber auch darüber hinaus findet man nur den roten Faden, der die einzelnen Szenen zusammenhält; alle Zusammenhänge hat man damit noch längst nicht begriffen. Und wenn ich ehrlich sein soll, haben sich mir viele davon selbst nach der unter diesen Umständen unvermeidbaren Zweitansicht immer noch nicht erschlossen.

(Spoiler) Wieso Armin Mueller-Stahls Chris Howard dem schmierigen Ölunternehmer Allison (Rolf Hoppe) nach seiner Ankunft in der Stadt beim Pokerspiel zum Beispiel einfach mal so sein ganzes Geld „schenkt“ (trotzdem er weiß, dass Allison „nur“ einen Flush, er selbst aber ein Full House auf der Hand hält, wirft er hin), wird sich mir wohl nie erschließen. Am wahrscheinlichsten erscheint hier noch, dass er seine Annahme des gefährlichen Hilfssheriff-Postens direkt darauf vor den anderen quasi begründen muss, aber das macht doch auch keinen Sinn. Da hätte er sein Geld auch verstecken können oder sich was auch immer ausdenken können. Aber dem Mann, von dem man ja von Beginn an davon ausgehen muss, dass er als der größte Profiteur der Morde auch hinter ihnen stecken wird, diesen riesigen Batzen Kohle auch noch hinterherzuschmeißen, wäre mir nie in den Sinn gekommen… Ebenso erscheint es vor diesem Hintergrund höchst unglaubwürdig wie Allison überhaupt zu so viel Geld und Einfluss gekommen sein soll. Schließlich hat er – im Gegensatz zu einem Joe Bludgeon in „Spur des Falken“ etwa – das ganze Land, auf dem das Ölfeld liegt, nicht vorher gekauft oder sonstwie in seinen Besitz gebracht, sondern lässt einfach so bohren, steckt sich den Profit tief in die Tasche und niemanden scheint es zu jucken. Und das obwohl zumindest ein Großteil dieses besagten Landes zuvor von zwei cleveren Spekulanten aufgekauft wurde. Das erfährt man zwischendurch dann so beiläufig, wie aus heiterem Himmel und als hätte man es schon die ganze Zeit über wissen müssen. Der größte Witz aber ist, dass einer dieser beiden Spekulanten offenbar seit Monaten für Allison arbeitet und gar nicht daran denkt, mal etwas für die Bohrrechte zu verlangen. Das verstehe, wer will. Zwischendurch stellt sich dann noch heraus, dass der gute Armin, der ja nun wirklich nicht nach Indianer aussieht, Shave Heads Halbbruder sein soll usw. (Spoilerende) Ihr könnt also hoffentlich erkennen: So ganz leicht ist das Durchsteigen hier nicht und es ist mein voller Ernst, wenn ich sage, dass ich einer hochkomplexen und -anspruchsvollen Serie wie „Dark“ zuletzt wesentlich besser und einfacher folgen konnte als „Tödlicher Irrtum“. Das darf zwar jeder gerne anders sehen, aber für mich ist storytechnisch damit alles gesagt. Die Sache mit dem Öl, die man ja nun auch nicht in jedem Western vorfindet, hätte da auch nichts mehr rausreißen können, bleibt überdies aber auch völlig ungenutzt und wurde wohl selten so umständlich erzählt.

Dazu kommt leider, dass das, was erzählt wird, kein bisschen spannend und stellenweise richtig lahm ist. Ich mein, ich find’s ja gut, dass wir es hier zur Abwechslung mal nicht mit einem reinen Action-Western zu tun haben (sondern – mit Blick auf seine spätere Karriere könnte man fast vermuten extra wegen Armin Mueller-Stahl – z. B. auch mit ganz zarten Krimi-Elementen), aber man möchte ja trotzdem irgendwie bei der Stange gehalten werden. Und angeblich trauernde Witwen, die sich dem Fremden sofort lachend an den Hals schmeißen, Hilfssheriffs, die ständig mit super anstrengend verstellter, heiserer Stimme sprechen (gemeint ist Gerry Wolffs Figur), und deren Vorgesetzte mindestens einmal zu oft von den ewigen „Jachtgründen“ reden, vermögen das bei mir eher nicht (ihr merkt schon, was hiervor hängen geblieben ist…). Nein, auch wenn die Rolle eines Slobodan Velimirović dagegen z. B. ganz interessant ist, weil es eine solche seit Schonka in „Die Söhne der großen Bärin“ schon nicht mehr gab: Günter Karl schon wieder fürs Drehbuch zu besetzen, war definitiv keine gute Idee. Im Prinzip legt er hier nur eine schwache Variation seines „Weiße Wölfe“-Scripts mit einem noch kleineren, noch unbedeutenderen Auftritt von unser aller Liebling Gojko Mitić vor und das hätte ich weder erwartet noch gebraucht.

Zumal dessen Umsetzung durch viele gleiche Drehorte (klar, das betrifft vor allem die Stadt, aber hier spielt ja auch erneut ein Großteil der Handlung), viele gleiche Darsteller (wieder ist etwa Gerry Wolff mit von der Partie, Hoppe der Böse und Velimirović einer von Mitićs Stammesbrüdern), denselben Kameramann (namentlich Eberhard Borkmann), dieselbe Cutterin (Thea Richter) und vor allem denselben Regisseur (Konrad Petzold ist nicht nur der Erste gewesen, der in der DDR zwei Western inszenieren durfte, sondern das sogar direkt hintereinander) eben auch fast genauso aussieht wie der Vorgänger. Mit dem einzigen Unterschied vielleicht, dass einem hier die ja schon immer recht kargen Produktionsbedingungen geradezu ins Auge springen. Oder achtet man bei so viel Langeweile dann einfach mehr darauf? Keine Ahnung, aber so ein deutsches Schild in einem „amerikanischen“ Saloon, Glas, das zerspringt, bevor das dazugehörige Schussgeräusch ertönt, Schurken, die „Scarface“ heißen und dementsprechend einschüchternd sein sollen, mit ihrer Kuhflecken-Weste aber einfach nur lächerlich aussehen (von den schauspielerischen Qualitäten eines Rolf Ludwig mal ganz zu schweigen), Szenen, die trotz Pannen nicht nachgedreht wurden (Hoppe fällt beim Pokern z. B. was runter, was ihm dann kurze Zeit später von jemand anders hochgereicht wird und Harmut Beers Parker muss eine Weile später doch mitgekriegt haben, dass er sich direkt vor einen Spiegel legt und dass ihn Chris Howard daher auch gesehen hat), und an allererster Stelle dieses unsäglich schlecht getrickste „Öl“ (schwarz gefärbtes Wasser, das viel zu oft leider nicht mal schwarz gefärbt ist) machen einfach keinen so guten Eindruck. Kurzum: Das DEFA-Modell zeigte 1970 erste Abnutzungserscheinungen.

Selbige lassen sich auch bei Gojko Mitić ausmachen, der keinen Elan versprüht und stellenweise regelrecht gelangweilt wirkt (wenngleich ich ihm das ob des Scripts und seiner erneuten Winz-Rolle kaum verübeln kann). Der seltsam beherrschte und für mich daher sehr unnachvollziehbare Abgang seines Shave Head ist da nur die „Kirsche auf der Torte“. Da darf man im Nachhinein also fast schon froh darüber sein, dass die Hauptrolle hier von Anfang an Armin Mueller-Stahl zugedacht war. Einem ausgezeichneten Mimen, der – vollkommen ohne Western-Erfahrung und -Gesicht – zu Beginn allerdings recht deplatziert wirkt. Fast sieht er in seiner Verkleidung sogar ein wenig lächerlich aus. Er erinnerte mich optisch ein bisschen an den jungen Jan Josef Liefers und der würde in einer Pferdeoper sicherlich ein ähnliches Gefühl hervorgerufen haben. Mit zunehmender Spielzeit lernt man seine freche, unverbrauchte Art allerdings eindeutig zu mögen und am Ende muss man erkennen, dass es allein seine Vorstellung war, die einen (bei der Erstsichtung) überhaupt bis zum Ende halbwegs interessiert hat zugucken lassen. (Spoiler) Da ist es umso ärgerlicher, dass leider auch er einen solch dämlichen Abgang von Karl aufgedrückt bekommen hat. Der Filmtod seines Chris Howard ist offensichtlichst konstruiert, damit Mitić nicht im zweiten Film hintereinander sterben muss. Und es hätte dafür ja viele Möglichkeiten gegeben, die man als Zuschauer auch hätte glauben mögen. Aber dass Kuhwesten-Johnny ihn als alles eigentlich schon vorbei ist und er sich selbst lieber schnell in Sicherheit bringen sollte, von hinten abknallt, macht nun wirklich keinen Sinn. Was hat der von seiner Treu-bis-in-den-Tod-Einstellung? Denn normalerweise müsste er daraufhin ja von Shave Head gerichtet werden, was nur nicht passiert, weil… Ach, ich weiß es doch auch nicht. Wie gesagt, dieses Drehbuch ist in Gänze Murks. (Spoilerende)

Ziemlich vermurkst sind auch die Auftritte von Krystyna Mikołajewska (die als reines Love Interest aber auch eine sehr undankbare Rolle abgekriegt hat), Gerry Wolff (einfach nervig hier), Slobodan Velimirović, Mario Marathon, Hartmut Beer und – wie gesagt – Rolf Ludwig. Durchschnittlich bis ganz ok sind hingegen Leute wie Annekathrin Bürger, Bruno O’Ya oder Sepp Klose, aber das ist ja nun auch nicht das größte Lob, das man einheimsen kann. Tatsächliche schauspielerische Klasse findet man hier sonst wirklich nur noch bei Rolf Hoppe, der erneut großartig eklig ist, und Hannjo Hasse, den ich nach seinem Totalausfall in „Die Söhne der großen Bärin“ immer mehr zu schätzen lerne.

Und das ist unterm Strich einfach alles nicht viel. Eine lahme, viel zu umständlich und unnachvollziehbar vorgetragene Geschichte, die ich selbst nach der zweiten Ansicht noch nicht vollständig begriffen habe (worauf ich aber auch gar keine Lust mehr habe und was man ob der beschriebenen Logikfehler vielleicht auch gar nicht kann), eine mindestens ebenso lahme, einfallslose Regie, (ausnahmsweise bei der DEFA auch mal wirklich) fast durch die Bank schwache Darsteller (explizit inklusive Gojko Mitić!) und eine dieses Mal wirklich ins Auge springende, billige Ausstattung machen „Tödlicher Irrtum“ zur bis hierhin (und hoffentlich auch generell) mit Abstand schwächsten Western-Produktion der ehemaligen DDR. Bis auf den Nachweis, dass Armin Mueller-Stahl wohl wirklich so ziemlich alles spielen konnte, bleibt dieser Streifen einem alles schuldig, was man sich im Vorfeld ob der starken „Vorgänger“ erhofft hat. Der Vollständigkeit halber (und weil er, wenn man sich die Komplett-Box kauft, sowieso dabei ist) sollte man ihn sich vielleicht einmal anschauen (vielleicht auch einfach, um zu wissen, dass die DEFA doch nicht ausnahmslos gute Pferdeopern auf die Beine gestellt hat, was ich – im Wissen um die meisten, nun noch ausstehenden Beiträge – tatsächlich schon glauben wollte). Und wenn man so drauf ist wie ich und dem Storyverständnis unbedingt noch eine zweite Chance geben will, dann vielleicht auch ein zweites Mal. Spätestens dann aber sollte man einfach schnell mit „Osceola“ weitermachen. Auf den bin ich trotz dieser Enttäuschung nun ja schon mächtig gespannt…

Zur DVD:

Ich habe mir seinerzeit die komplette „Gojko Mitić – Sammleredition“ von Icestorm Entertainment gekauft (insgesamt drei Boxen à vier Streifen). Dieser Film ist in der „Vol. 3“ zu finden, zusammen mit „Chingachgook, die große Schlange“, „Der Scout“ und „Weiße Wölfe“ (eine sehr eigenwillige Zusammenstellung, ich weiß). Tatsächlich liegt auch diesem ein zweiseitiges Booklet mit Hintergrundinformationen bei. Aus dem sonstigen Bonusmaterial, das ansonsten nur wieder zwei Bilder-Galerien und die Bio-, sowie Filmografie von Gojko Mitić enthält, ragt die rund 23minütige Dokumentation „Begegnung mit Gojko“ natürlich heraus, aber wenn ich das richtig sehe, ist das natürlich dieselbe, die auch auf der „Die Söhne der großen Bärin“-Scheibe schon enthalten war. Und das ist selbstredend ganz schwach. Das war damals schon nicht cool und ist es heute noch viel weniger. Bild und Ton entsprechen selbstverständlich auch keinen heutigen Standards mehr und daher kann die Empfehlung wie immer nur lauten: Wenn ihr den Film haben wollt, holt euch die BD dazu!

Zur BD:

Um das Ganze wieder in einem Rutsch abzufrühstücken, habe ich mir erneut die BD-Box von Icestorm Entertainment zugelegt. Diese firmiert unter dem erneut sehr sperrigen Titel „Gojko Mitić – Alle DEFA-Indianerfilme Gesamtedition“. In ihr sind dann selbstredend alle zwölf klassischen Indianer-Western der DEFA enthalten. Jeder in seinem eigenen Amaray, wie sich das gehört. Und das sieht auch alles ganz schick aus und hat, ähnlich wie die „Karl May Klassikeredition“ der Universum, dann den einzigen Nachteil, dass man schon ein wenig aufpassen muss, dass einem bei der Entnahme nicht gleich die ganze Box entgegengerutscht kommt, gerade wenn man einen Streifen aus der „Mitte“ sehen will. Das Bild von „Tödlicher Irrtum“ empfand ich jetzt nicht als überragend, aber wieder deutlich besser als das von „Weiße Wölfe“ und natürlich um Welten besser als das der DVD. Ich sag mal so: Für diesen schwachen Streifen reicht’s dicke. Das Gleiche gilt für den Ton. Beim Bonusmaterial war man erneut zurückhaltend und hat wieder nur eine Sache mit raufgepackt. Die ist dieses Mal dafür gleich fast eine halbe Stunde lang. Die Dokumentation heißt „Im weiten Land der Apachen“ und besteht aus Interview-Teilen mit Gojko Mitić und kurzen Ausschnitten aus gefühlt allen seinen DEFA-Western. Dazu kommen ein paar Szenen von den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg. Letztere, die ich als Kind regelmäßig besucht habe, waren für mich dann aber leider auch schon der interessanteste Teil dieser Doku., denn ansonsten erzählt der gute Gojko hier im Prinzip „nochmal“ das Gleiche wie in dem zweiteiligen „Gespräch mit Gojko Mitić“-Interview der ersten beiden Scheiben der Box, quasi in Kurzform. Das kann man sich also mal angucken, aber innovativ und abwechslungsreich hätte anders ausgesehen. Schade. Damit in Gänze eine BD, die ich sicherlich nicht allzu oft abspielen werde. Nach „Weiße Wölfe“ nun schon die zweite schwächere. Trotzdem würde ich für die Gesamt-Box an sich immer noch eine klare Empfehlung aussprechen wollen; gerade weil ich weiß, was da noch für Filme auf uns zukommen.

Zitate

„Warum nennst du mich eigentlich immer ,Mister‘?“ – „Ja… N bisschen jung, n bisschen fremd… Und dann war da noch der Stern… Und da hab ich mir gedacht: Dazu passt wohl nur ,Mister‘.“(Sheriffsgehilfe Ben (Gerry Wolff) zeigt auf beeindruckende Art, wie es in seinem Denkstübchen aussieht)

„Sie bieten mir viel, Garrett. Besitz und Freundschaft. Das ist viel unter Weißen.“(Chris Howard weiß als Halbblut, wovon er spricht)

★★★

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