Die Söhne der großen Bärin

Die Söhne der großen Bärin

★★★ +++

  • Jahr: 1966
  • Regie: Josef Mach
  • Darsteller: Gojko Mitić, Jiří Vršťala, Rolf Römer, Horst Jonischkan, Gerhard Rachold, Jozef Majerčík, Milan Jablonský, Hans Finohr, Hannjo Hasse, Helmut Schreiber, Karin Beewen, Kati Székely, Martin Tapák, Willi Schrade, Hans Hardt-Hardtloff, Adolf Peter Hoffmann, Slobodanka Marković…

Story

Tokei-ihto (Gojko Mitić), Kriegshäuptling der Bärenbande vom Lakota-Stamm der Oglala, wird als Unterhändler in ein Fort der Weißen geschickt und hier eingesperrt, weil er nicht unterschreiben will, das seine Leute auf die Reservation ziehen. Selbstverständlich nutzt die Armee seine Gefangenschaft, um sein Dorf von dessen altem Zeltplatz am Fuße der Black Hills, in denen die „Bleichgesichter“ Gold gefunden haben, mit Waffengewalt in das Reservat umzusiedeln, das weder fruchtbaren Boden noch genügend Wasser bereithält. Als endlich der Freilassungsbefehl für Tokei-ihto kommt, macht der sich daher sogleich auf den Weg sein Volk zu befreien und nach Kanada zu führen. Natürlich ist das gegen den Willen der Regierung, die daraufhin eine Prämie in Höhe von 200 Dollar auf seinen Kopf aussetzt. Das wiederum ruft seinen Erzfeind Red Fox (Jiří Vršťala) auf den Plan, der zwei Jahre zuvor Tokei-ihtos Vater Mattotaupa (Adolf Peter Hoffmann) erstach, als der ihm nicht verraten wollte, wo sich ein den Sioux bekanntes Goldversteck befindet. Dieser macht sich also mit ein paar ebenso schießwütigen Kollegen auf die Socken, den Häuptling zu erschießen. Kurz vor der Landesgrenze kommt es zum finalen Kampf der beiden Parteien, den Tokei-ihto für sich entscheiden und die Bärenbande anschließend sicher nach Kanada bringen kann.

Worte zum Film

gute bis vernünftige, wenn auch nicht immer zu ihren Vorbildern passende Darsteller; nette, aber zu euphorische Musik; ist unerwartet dicht an der Vorlage, muss diese schlussendlich aber zu stark verdichten; kann sein Niveau nicht konsequent halten, macht mit seinen sehr guten Ansätzen aber einfach Lust auf mehr

Bewertung

Zum Film:

1966 hatte die DEFA eine großartige Idee (oder vielleicht auch ein, zwei Jährchen früher; was weiß ich, wann die mit den Planungen für diesen Film begonnen haben): Sicherlich inspiriert vom überwältigenden Erfolg der Westernproduktionen der BRD entschied man sich, es auch mal mit einer DDR-Pferdeoper zu probieren. Schließlich hatte man mit Liselotte Welskopf-Henrichs Roman-Zyklus „Die Söhne der großen Bärin“ eine Vorlage in den „eigenen Reihen“, die ebenso zur Filmadaption einlud wie die Werke Karl Mays. Zwar war der natürlich ein Sachse, aber erstens weit vor dem zweiten Weltkrieg und der anschließenden Teilung Deutschlands aktiv und daher überall gern gelesen sowie zweitens zu diesem Zeitpunkt in der ehemaligen DDR noch nicht wieder akzeptiert – und außerdem hatte Erfolgsproduzent Horst Wendlandt sich die Rechte an dessen Wildwest-Geschichten ja eh exklusiv gesichert. Sowieso darf man wohl davon ausgehen, dass seine Geschichten nicht die erste Wahl der DEFA-Entscheider gewesen wären, die ja grundsätzlich immer auch die Ideologie ihrer Streifen im Auge behalten mussten. Und es wird ja Gründe dafür gegeben haben, warum Mays Schaffen den damaligen Staatsoberhäuptern ein Dorn im Auge war (die man, wie so oft, aber sicherlich nicht nachvollziehen können muss). Ebenso wie es logisch erscheint, dass die DDR in ihren Western nicht vermehrt das (im Zweifel kapitalistische) Treiben der Cowboys darstellen, sondern sich stattdessen lieber dem Schicksal der unterdrückten amerikanischen Ureinwohner widmen wollte und der Protagonist ihrer Beiträge, der also logischerweise indianisch sein musste, aus diesem Grunde bestimmt nicht ständig einen allgegen- und vor allem gleichwertigen bleichgesichtigen Kompagnon an seine Seite gestellt bekommen musste sowie sollte. Diesbezüglich war der in Ostdeutschland extrem erfolgreiche, im Westen allerdings weitgehend unbekannte Roman von Welskopf-Henrich die ideale Grundlage. In sechs Bänden schildert er in seiner letztendlichen Form das Schicksal eines außergewöhnlichen Indianerjungen und später -kriegers, der seinem Vater, einem Häuptling der Teton-Oglala, in die Verbannung folgt, um später ebenfalls als Stammesführer zu den Seinen zurückzukehren und es bei seinem letzten, verzweifelten Aufbäumen gegen die Übermacht des weißen Mannes zu unterstützen.

Ich bin leider kein großer Leser – dafür gucke ich einfach viel zu gerne Filme und manchmal muss man sich dann ja für das eine oder andere entscheiden. „Die Söhne der großen Bärin“ aber habe ich bis heute mindestens drei Mal gelesen und kann jedem Interessierten nur empfehlen, dies wenigstens einmal ebenfalls zu probieren. Liselotte Welskopf-Henrich legt, im Gegensatz zu Karl May etwa, den Fokus eindeutig auf eine realistische Schilderung der damaligen Gegebenheiten und porträtiert gerade die ihr offensichtlich ans Herz gewachsenen Indianer sowie ihren Lebensalltag mit einer solchen Hingabe und Detailverliebtheit, dass allein das eine Bereicherung für jeden Bewunderer solcher Geschichten darstellen müsste. Darüber hinaus gelingt ihr jedoch zusätzlich noch eine ungemein fesselnde, extrem kurzweilige Handlung, die mich die Bücher beim ersten Mal Lesen kaum aus der Hand legen ließen. Klar, nachdem ich mir die Story, die merklich gerade auch ein Jugendroman sein soll, jetzt nach etlichen Jahren endlich mal wieder vorgenommen habe, habe ich doch den einen oder anderen Schönheitsfehler entdeckt (so spielt mir das Ganze für einen Indianerroman etwa zu oft und zu lange „unter Weißen“; diese Passagen können irgendwann nervig werden, wenn man die Rahmenhandlung schon kennt), aber mehr eben auch nicht. Auch heute noch war ich gerade von den Geschehnissen in den diversen Indianerdörfern mehr als beeindruckt und würde ich die Hexalogie folglich jederzeit wieder empfehlen (ganz im Gegensatz zu den Büchern Mays im Übrigen, die ich heutzutage lange nicht mehr so gut finde wie noch als Jugendlicher).

Mit welcher Spannung ich daher der Umsetzung des Stoffs durch die DEFA entgegengefiebert habe, könnt ihr euch jetzt sicherlich leicht ausmalen. Und um es gleich vorwegzunehmen: Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Zwar hätte man, wie wir gleich noch sehen werden, noch so einiges optimieren können, aber grundsätzliche Schwächen sind nicht auszumachen. Und das ist ja schon mal das Wichtigste, denn allzu oft wird man von Literaturverfilmungen geliebter Bücher ja eher enttäuscht, weil man sich die Sache in seinem Kopf ganz anders ausgemalt hat, weil die Handlung überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen ist, weil einem die Besetzung nicht passt oder oder oder (oder alles zusammen; ich erinnere mich in diesem Zusammenhang nämlich gerade wieder an Ron Howards katastrophale Version von Dan Browns (mit Sicherheit völlig übertriebenem, aber schlicht faszinierendem und vor allem ultraspannend geschriebenem) „Angels & Demons“)… „Die Söhne der großen Bärin“ macht einem diesbezüglich allerdings ein riesiges Geschenk, das einem so viele seiner „Kollegen“ verwehren: Er hält sich tatsächlich ziemlich genau und das bedeutet, wo er nur kann, an seine Vorlage. Jemandem, dem die Geschichte um Protagonist Tokei-ihto (Gojko Mitić), so ans Herz gewachsen ist wie mir, kann solch eine Herangehensweise natürlich nur gefallen. Wobei ich diejenigen unter euch, die die Bücher nicht gelesen haben, schon fragen höre: „Sechs Romane in einem 90-Minuten-Film? Wie soll das denn funktionieren?“. Nun, auf diese Art und Weise natürlich nicht. Vielmehr ist es fürs Verständnis wichtig zu wissen, dass Welskopf-Henrich ihre Geschichte ursprünglich in einem Band veröffentlichte und erst später aufgrund der mehr als positiven Resonanzen um eine Vorgeschichte (die fast vier Bände umfasst!) sowie einige weitere Handlungsstränge und -elemente erweiterte. Zwar waren diese zu Produktionsbeginn bereits veröffentlicht, aber als Grundlage diente ihr trotzdem nur ihre erste Fassung, als sie selbst die erste Drehbuchversion für diesen Film schrieb (später geriet sie mit dem Studio wohl aneinander und wollte daraufhin nicht mehr als Autorin genannt werden; gleichwohl wird sie bis heute als diese geführt). (Und ja, rein theoretisch weiß daher selbst ich, der ich diese ja auch nie gelesen habe, nicht bis ins letzte Detail zu sagen, inwieweit sich der vorliegende Streifen nun an selbige hält oder nicht, aber gerade weil die heutige Buchversion damals ja bereits existierte (und daher klar war, dass sich in Zukunft immer an dieser orientiert würde), hätte man im Zweifel ja entsprechende Anpassungen vornehmen können.) Und das klingt dann doch schon wieder viel machbarer, oder?

Tatsächlich wirkt das Endergebnis dann aber doch erwartbar gestaucht, offensichtlich um die klassische Spielfilmlänge von 90 Minuten nicht zu überschreiten, an die sich ja auch die Kollegen aus der BRD in aller Regel hielten. Warum es bei der Popularität des Ausgangsmaterials und wegen mir auch gerne, um dem Westen zu zeigen, dass man es noch besser konnte, nicht auch zwei Stunden werden durften, verstehe wer will, aber so würde man wohl mit jedem Buchinhalt Probleme bekommen und muss man daher auch hier Straffungen, Zusammenschreibungen und Kürzungen hinnehmen. Allerdings sind diese in aller Regel sehr vernünftig gemacht. (Spoiler) So empfand ich es beispielsweise als sehr gelungen, mit der Szene in Hawandschitas (Hans Finohr), also des Medizinmannes, Zelt, Vorkommnisse sowohl aus Band fünf und sechs, tatsächlich aber sogar Band eins zusammenzufassen. Und da sich Tokei-ihtos Fehde mit seinem Zauberer hier vornehmlich daraus speist, steht sie quasi stellvertretend sogar für eine sich über alle Bücher hinziehende und erläuterte Entwicklung der Vorlage. (An dieser Stelle sei einmal auf den unten stehenden „Vergleich mit dem Buch“ hingewiesen, in dem ich noch etwas ausführlicher auf die entsprechenden Unterschiede an dieser und ähnlichen Stellen in der Verfilmung eingehe.) Ebenso war es eine gute Idee, die bereits im Buch sehr unnachvollziehbare Liebschaft zwischen Leutnant Roach (Gerhard Rachold) und Cate Smith (Karin Beewen) zu streichen und auch Tatokanos (Willi Schrade) Anteil am ganzen späteren Verlauf deutlich zu reduzieren (zwar kommt er hier dadurch wesentlich besser weg als im Roman, aber dafür hat er dort ja auch wesentlich mehr auf dem Kerbholz).

Tatsächlich hätte man sogar noch etwas mehr kürzen können und sollen, um mehr Luft für andere Handlungsinhalte zu bekommen, wie etwa die hier kaum erklärte Flucht der Bärenbande aus der Reservation. Warum z. B. musste Tokei-ihtos Blutsbruder Donner vom Berge (Milan Jablonský) überhaupt einen Part abbekommen? Die Szenen mit den Siksika sind zwar im Buch, in dieser Fassung allerdings überhaupt nicht von Belang. Tatsächlich scheinen sie nur dafür da zu sein, Gojko Mitić auch einen Zweikampf auf Leben und Tod zu bescheren (wie in der „Winnetou“-Reihe der BRD ebenfalls mindestens einmal zu oft eingebaut) und natürlich so etwas wie eine Liebelei anzudeuten. Da bezüglich Letzterer selbst in den Büchern nicht mehr als das geschieht und Donner vom Berges Anteil am erfolgreichen Bestehen des finalen Gefechts auch jeder andere Krieger der Bärenbande (vornehmlich aber sicherlich Tschetansapa (Jozef Majerčík)) übernehmen könnte, hätte man einfach auf sie verzichten sollen. Ebenso wie auf diese Szene in der Höhle. Zwar muss man sicherlich auch in der Verfilmung einmal erklären, warum sie ihren Titel und die Bärenbande ihren Namen trägt, aber hätte man sich dann nicht etwas anderes aussuchen oder in diesem Fall wegen mir sogar ausdenken können? Denn die Sache mit der „großen Bärin“, die allen das Fürchten lehrt, aber Tokei-ihto, der hier dafür nicht mal tapsig durch die Gegend zu laufen braucht, als einen der Ihren anerkennt (da hätte man sich schon ein wenig mehr Fingerspitzengefühl gewünscht) und ihm daher ihr Junges überlässt, ist einer der wenigen Einfälle Welskopf-Henrichs, die doch sehr weit hergeholt wirken. Mal ganz davon abgesehen, dass die Indianer es ab da dann mit sich schleppen und durchfüttern müssen… Darüber hinaus mutet es ja wohl ziemlich seltsam an, dass Tokei-ihto der sich zur gleichen Zeit sehr lautstark in der (in der Filmversion übrigens wesentlich einfacher zu passierenden) Höhle aufhaltende weiße Eindringling gar nicht weiter zu interessieren scheint. Und wofür er das Gold aus der Höhle holt, bleibt auch unaufgelöst (schließlich müsste er das erst in Kanada wieder hervorholen). Zudem dürfte diese Szene für jemanden ohne Vorkenntnisse der Bücher nicht wirklich zu verstehen sein. Ohne Tokei-ihtos Vorgeschichte mit der Verbannung seines Vaters und seiner darauffolgenden, jahrelangen Odyssee inklusive der anschließenden Wiedereingliederung in den Stamm unter den schwierigsten Umständen, die man sich ausmalen kann, macht es schlicht keinen Sinn, dass sich Hapedah (für mich nicht zu erkennen: Henry Hübchen) und Tschaske (?) (die in der Vorlage übrigens elf oder zwölf (maximal dreizehn) Jahre alt sind, wovon hier nichts zu sehen ist) für ihren Häuptling opfern wollen (mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht einzuschätzen vermag, ob diese, ihre Absicht so überhaupt durchkommt).

Aber das ist tatsächlich eine Sache, die sich durchzieht. Denn so nachvollziehbar ich die allermeisten der getätigten Eingriffe an der Story finde und dieser danach trotzdem noch sehr gut folgen kann, so sehr bezweifle ich auch, dass einem völlig unbeleckten Zuschauer dies ebenso gelingen kann. So zusammengestaucht, wie sich hier alles darstellt, muss es so jemanden doch überraschen, wie Schonka (der hier (und von Martin Tapák dargestellt) von der Wichtigkeit her ja generell ordentlich abgewertet wird) und Tatokano plötzlich zu Helfern der Gegenseite werden können – dass sie Tschetansapa einmal in einer aussichtslosen Situation zur Vernunft zu bringen scheinen, kann dafür ja wohl kein Indiz sein (und ja, ich weiß, dass es anders gemeint ist, aber so sieht es nun mal aus).

Mal ganz davon abgesehen, dass so jemand mit dem Namen Schonka wohl sowieso nichts anfangen können wird, weil der vor seinem Tod nicht ein einziges Mal in den Mund genommen wird, wenn ich nichts überhört habe. Dasselbe gilt für so viele wichtige Personen des Buches wie Tschetansapa, Uinonah, Mongschongschah, Sitopanaki usw., die im Vorspann namentlich und mit ihrem Darsteller/ihrer Darstellerin genannt werden, und die man höchstens zuordnen kann, wenn man die Zusammenhänge (und eben auch das, was gekürzt wurde) kennt. Den in der Vorlage existenziellen Tschapa z. B. konnte ich bis heute nicht zuordnen, da dies eigentlich ein sich bei der Bärenbande befindlicher Schwarzer sein müsste und einen solchen hatte die DEFA wohl gerade nicht parat – wie im Übrigen auch kein echtes Zwillingspärchen für die Rollen von Thomas und Theo, die daher unter Mithilfe eines katastrophalen Maskenbildners erst zu solchen „gemacht werden“ mussten (grausam sieht das aus – aber immerhin ist das optisch auch schon das Schlimmste, das es zu sehen gibt). Warum dann nicht einfach auch weglassen? Da aber sehr konsequent auf die Nennung der Namen der vielen, vielen im Film tendenziell eher unwichtigen Charaktere der Bücher verzichtet wird (das sind für eine Leinwandgeschichte mit entsprechender Dauer logischerweise sowieso viel zu viele), hat das Ganze aber auch sein Gutes. So kann man sich immerhin ein paar Leute „schön reden“. Als Beispiel sei hier nur die zweite, ältere Indianerin im Zelte Tokei-ihtos angeführt, die nach menschlichem Ermessen (und Kenntnis der Bücher, versteht sich) eindeutig dessen Großmutter Untschida sein müsste, dafür aber natürlich etliche Jahre zu jung wäre. Daher kann man sich – ohne ihren Namen zu kennen – einfach denken, dass sie auch des Häuptlings Mutter sein könnte (die in der Vorlage bereits in Band eins stirbt). (Spoilerende)

Überhaupt die Sache mit der eigenen Vorstellung und der filmischen Umsetzung… Das passt ja meist nicht zusammen. Die DEFA hat hier meiner Meinung nach allerdings so manches Mal ein gutes Händchen bewiesen. Zwar ist „Mattotaupa“ Adolf Peter Hoffmann natürlich viel zu alt und zu klapprig für seine Rolle und auch Antagonist Red Fox alias Jiří Vršťala hätte ich ob seiner Physiognomie nie besetzt (er ist kräftig, aber wesentlich zu klein, zu alt und entspricht auch ansonsten überhaupt nicht meiner Vorstellung des Roten Fuchses (nur die Haarfarbe passt eben)), aber dafür fand man in Gojko Mitić den perfekten Tokei-ihto (und ja, klar hatte den für den deutschen Raum sozusagen Wendlandts Truppe einst „entdeckt“, aber das ist ja egal). Die harten, markanten Gesichtszüge, der athletische Körper (vielleicht ein wenig zu definiert für einen Indianer, aber geschenkt) und sein fester Blick – superb! Ähnlich überrascht war ich, wie gut Helmut Schreibers Gesicht und Statur zum alten Halsabschneider Ben passen – auch wenn dieser im Original keine Zähne hat. Auch Horst Jonischkan als Rauhreiter Adams (der hier Gott sei Dank nichts von seiner Vorgeschichte als Bauernsohn erzählen muss, denn das nähme man ihm nun wirklich nicht ab) und erstaunlicherweise sogar Rolf Römer als Indianerscout Tobias haben ziemlich gut in mein Anforderungsprofil gepasst. Hans Finohr als fast hundertjähriger Hawandschita hatte angesichts dieser Tatsache natürlich gar keine Chance zu bestehen und auch Uinonah (Kati Székely) sowie Cate stellt man sich ob der Bücher doch sehr anders vor (die tauschen auch charakterlich so ein wenig die Rollen), aber diese haben hier ja erstens überhaupt keine tragenden Rollen und zweitens hat man in Slobodanka Marković sozusagen als „Ausgleich“ ja eine sehr ansehnliche Sitopanaki gefunden (auch wenn diese natürlich leider quasi gar keine Screentime hat). Alles in allem ist das sehr im Rahmen dessen, was man sich erhoffen durfte, würde ich sagen.

Das darf man im Übrigen über die komplette Produktion sagen. Die Regie des – im Vorspann extra so aufgeführten, weswegen ich das hier selbstverständlich nicht vergessen will – „Staatspreisträgers“ Josef Mach (zu dem mir selbstredend auch ein Wortwitz einfallen würde, wie er zu diesem Job kam, aber lassen wir das ;) ) ist erkennbar, aber angenehm zurückhaltend und konstruktiv (fast ist man versucht zu sagen „so, wie man sich das von einem DDR-Film vorstellt“) – und für den katastrophalen Schnitt des Schlusskampfes kann er ja wohl hoffentlich nichts. Dass sich seine Crew – ebenso wie die „Vorreiter“ aus dem Westen – seinerzeit jugoslawischer Hilfe bediente (in diesem Fall aus Sarajevo), hat sich auch hier ausgezahlt. Die Reitkomparsen dort verstanden bekanntermaßen ihr Handwerk und die Drehorte sind einmal mehr toll gewählt. Zwar erreicht die Landschaft nie die Eindrücklichkeit der besten „Winnetou“-Vertreter und sehen gerade auch die Kulissen am Ende nicht wirklich nach dem Grenzgebiet zwischen Kanada und den USA aus, aber davon abgesehen steigern sich diese fast mit jeder Minute Film und das Indianerdorf im ersten Abschnitt braucht sich vor denjenigen, die Vladimir Tadej im Laufe der Zeit für die Rialto gebaut hat, tatsächlich nicht zu verstecken. Letzteres gilt übrigens generell für die Ausstattung dieser Produktion. Dass hier mit Sicherheit sehr viel weniger Budget zur Verfügung stand als bei den „West-Western“ ist nicht durchweg zu sehen. Und wenn, hat man versucht, das mit viel Liebe zum Detail wettzumachen (man denke etwa an das interessante Kinderspielzeug der amerikanischen Ureinwohner).

Mit seiner Musik etwas zu sehr an den West-Vorbildern orientiert sich für meinen Geschmack hier Komponist Wilhelm Neef. Zwar ist diese zusammengestauchte Version natürlich lange nicht mehr so melancholisch angelegt wie die Buch-Vorlage und hat man zusätzlich nachvollziehbarerweise ebenfalls so weit es ging versucht auf das Pferd „Action-Western“ zu setzen, aber ganz so heroisch hätte diese trotzdem nicht ausfallen müssen. Und was bitte schön soll dieses unfassbar grausame Lied am Ende sein? „Oh Missouri, bring mir den Liebsten zurück!“? Aus welchem Schmalztopf hat er das denn herausgeholt und mit welcher Intention wird das gespielt? Das hätte er sich komplett schenken sollen…

Der Rest der Crew macht seine Sache fast durch die Bank weg sehr ansehnlich und das gilt wortwörtlich auch für die eingesetzten Darsteller. Allen voran trotz einiger, zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere noch sehr nachvollziehbarer Wackler tatsächlich Gojko Mitić. Der reißt hier jede Szene an sich, ohne dabei jemals aufdringlich zu sein. Und dann dieser Blick – prächtig! Dass Jiří Vršťala als Bösewicht ihm da in fast nichts nachsteht, ist ob seiner eigentlichen, oben geschilderten, Untauglichkeit für seinen Part (nur von der Statur her wie gesagt) mindestens ebenso hoch zu bewerten. Diese beiden spielen daher in einer eigenen Liga, während sich aus dem sonstigen Cast niemand so richtig abzusetzen vermag. Rolf Römer, Gerhard Rachold, Horst Jonischkan, Helmut Schreiber… Sie alle machen ihre Sache gut. Bis auf einen, den ich ob seines völlig unangebrachten Overactings explizit nochmal erwähnen möchte: Hannjo Hasse. Das ist wahrlich grottig, aber einer muss ja dabei sein…

Alles in allem kann ich daher nicht verschweigen, dass ich mir das Endergebnis der Verfilmung von „Die Söhne der großen Bärin“ in meinem Kopf nicht doch noch einen Zacken besser und vor allem überwältigender ausgemalt habe (gerade nach dem, was die westdeutschen Kollegen seinerzeit aus Karl Mays Vorlagen gezaubert haben). Einige seiner Charaktere hätte man weglassen, wieder andere noch besser treffen können, seiner eigentlich wesentlich größer angelegten Geschichte hätte man durchaus noch ein wenig mehr Raum geben sollen, die Musik hätte sich dieser Tiefe gerne anschließen dürfen und einen „richtig guten“ Schauspieler mehr hätte ich auch gerne noch gesehen. Aber ihn auf diese kleinen Makel zu reduzieren, würde Josef Machs Film nicht gerecht. Denn er kann ja schon so viel. So viele tolle Ansätze für einen richtig guten Western sind hier ja schon vorhanden: zwei tolle Hauptdarsteller, schöne Knallereien, beeindruckende Schauplätze und last but not least – ob nun zusammengestaucht oder nicht – Liselotte Welskopf-Henrichs tolle, spannende Grundgeschichte. Das im Zusammenspiel macht einfach auch eine Menge Spaß – und das bis zum Ende, selbst wenn man das gute Anfangsniveau nicht über die komplette Spielzeit halten kann. Und so kam die DEFA schlussendlich – ähnlich wie die Rialto im Westen zuvor eben auch – nie in die Bredouille darüber nachdenken zu müssen, ob sich eine weitere Ost-Pferdeoper lohnen würde. Denn diese Adaption war wie gesagt eine großartige Idee. Die Leute strömten auch in der DDR in die Kinos und machten Gojko Mitićs erstes Indianer-Abenteuer dort gar zum vierterfolgreichsten Streifen überhaupt, wenn ich es richtig sehe. Und so erwuchs aus diesem Glücksgriff eine ganze Reihe toller Westernproduktionen…

Übrigens: Natürlich muss man trotz der in der Vorlage immer wieder erwähnten Schießkünste von Tokei-ihto schon zugeben, dass nur die wenigsten so zu Schießen vermochten wie Gojko Mitić hier. Der knallt da vom aufsteigenden Pferd einfach geradewegs in die Menge und scheint auch noch zu treffen. Im Finale allerdings gelingt ihm das Unglaubliche: Ganze 16 Mal kann er dort einen von einem toten Feind erbeuteten Revolver abschießen, bevor dieser endlich leer ist – unabhängig davon, dass der andere ja sicher auch ein paar Kugeln versandt haben wird; ein unfassbares Stück! ;)

Vergleich zum Buch:

Ich denke, ich habe das Grundproblem der Macher der oben rezensierten Filmversion bereits im Review herausgestellt: Natürlich wäre es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, alle sechs Bände, aus denen Liselotte Welskopf-Henrichs „Die Söhne der großen Bärin“ spätestens seit den 1970ern besteht, zu einem 90-Minuten-Film zu verdichten. Daher entschied man sich (und ich kann nur vermuten relativ fix) dazu, nur die 1951 als einbändige Ausgabe erschienene Grundgeschichte umzusetzen. Aber selbst diese besteht in der überarbeiteten Hexalogie noch aus zwei Büchern. Relativ viel Stoff für relativ wenig Film also. Mein Problem dabei ist: Ich kenne nur letztgenannte Version und kann daher also gar keinen „richtigen“ Vergleich zwischen dem Inhalt des vorliegenden Streifens und der tatsächlichen Buchvorlage machen. Allerdings lagen, wie oben auch schon einmal erwähnt, ja die 1962 bzw. 1963 veröffentlichten, erweiterten Fassungen der Autorin zum Produktionsstart (den ich mal ins Jahr 1965, frühestens ja wohl 1964, verorten würde) bereits vor, sodass man sich der Tatsache bewusst sein musste, dass das zu schaffende Werk in Zukunft wohl eher mit der sechs- denn der einbändigen Ausgabe verglichen werden würde (auch wenn es in den 1960ern wohl eher noch drei Bände waren, in die die Geschichte unterteilt war, aber was soll’s?). Zu merken ist dies in Machs fertigem Streifen unter anderem daran, dass er die von der Henrich erst später hinzugefügte, erläuternde Sequenz auf der Reservation, in der Tokei-ihto die Seinen dazu bringt, mit ihm aus selbiger zu flüchten, enthält, obwohl es die 1951 ja z. B. noch gar nicht gab. Von daher ist ein Vergleich der endgültigen Buchversion mit dem Inhalt dieses DEFA-Projekts denke ich völlig legitim.

Das bringt dann aber natürlich mit sich, dass sich an eingangs geschildertem Problem gar nicht so viel geändert hat. Denn logischerweise können die letzten zwei Bände der Buchausgabe ohne die ersten vier nicht mehr existieren, weil sie sich ständig auf dort vorgefallene Ereignisse beziehen. Machs Films allerdings muss ohne sie auskommen, weswegen er das eine oder andere Mal in Erklärungsschwierigkeiten kommt oder diese dadurch versucht zu umgehen, dass er die Geschehnisse rafft, umschreibt, zusammenfasst oder abstrahiert. Dadurch hatte ich, der ich die Bücher zu oft gelesen habe, um mir noch vorstellen zu können, wie der Streifen auf jemanden wirken muss, der sie nicht kennt, das eine oder andere Mal das Gefühl, dass der unbeleckte Zuschauer sich das eine oder andere Mal fragend am Kopf kratzen dürfte, was da nun gerade eigentlich passiert ist. Falls dem so sein sollte, will ich den folgenden Vergleich also dazu nutzen zu versuchen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen oder zumindest die eine oder andere interessante Zusatzinfo zu geben. Zur besseren Übersicht habe ich versucht, das Ganze grob in die unterschiedlichen, na nennen wir sie vielleicht, Kapitel des Films zu unterteilen.

Intro: Die Intro-Szene ist die einzige des gesamten Streifens, die noch aus dem vierten Band stammt; alle anderen sind (wenn wir ein paar Zusammenschreibungen mal außer Acht lassen) dem fünften bzw. sechsten Band zuzuordnen. Dies aber wohl nur, weil sie bei der Erweiterung auf drei bzw. sechs Bände dorthin gewandert ist; in der Erstausgabe war sie 1951 wohl schon enthalten. Insgesamt ist diese erstaunlich nah am Buch (und im Übrigen auch meiner Vorstellung davon), aber ein, zwei Unterschiede gibt es doch. Muss es aber auch, schließlich ist diese in der Vorlage der gewaltsame Höhepunkt einer über vier Bände aufgebauten Entwicklung. Red Fox ist nämlich auch dort der Blutsbruder von Tokei-ihtos Vater Mattotaupa und in diese Position muss er ja irgendwie gekommen sein. Tatsächlich hat er sich über Jahre hinweg versucht, Stück für Stück das Vertrauen des von seinem Stamme ausgestoßenen Häuptlings zu erarbeiten, diesen mehr und mehr zum Brady zu kriegen und damit schlussendlich an das Geheimnis der „Höhle in den schwarzen Bergen“ (so der Name von Band drei) zu kommen, von der er weiß, dass dort Gold zu finden ist – ebenso wie er weiß, dass der Indianer weiß, wo. Tatsächlich hat Mattotaupa ihm vor Jahren mal ein Stück dieses Geheimnisses verraten (eben dafür wurde er von seinem Stamm ja exkommuniziert); seitdem aber nichts mehr, was ihn weitergebracht hätte. Und an jenem Abend am Spieltisch eskaliert die Situation dann. Da man so viel Vorwissen aber wohl schlecht in die Filmhandlung packen konnte, ohne den Zuschauer direkt zu Beginn zu erschlagen, sagt Jenny, die Frau von Wirt Ben, hier einfach nur der „Rote soll ja was wissen“. Geschickt gelöst. Ebenso geschickt wie Tokei-ihto, der seinen Vater auch im Buch am Tag seiner Ermordung noch einmal besuchen kommt, nicht zu unterschlagen (ihn gar sehr effektvoll wie in der Vorlage auch einen Becher Branntwein erst bezahlen und dann auskippen zu lassen), ihn aber rechtzeitig wieder aus der Hütte verschwinden zu lassen. Dies tut er dort nämlich tatsächlich nicht, verhindert so den Mord an seinem Vater nicht, obwohl er daneben stand und wirft sich dies fortan ewig vor. Dort kann Welskopf-Henrich aber auch glaubhaft schildern, wie gelähmt der junge Mann ist, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht Häuptling, ja noch nicht mal wieder Mitglied seines Stammes ist, sodass er sich erst wieder zu regen vermag, als es zu spät ist und er selbst schnell Reißaus nehmen muss, bevor die erregte Meute sich ihm zuwendet. Diese Zeit hätte man im Film nicht und so viel Selbstzweifel bekämen dem heroischen Filmhäuptling sicherlich auch nicht, sodass man hier gut entschieden hat. Zumal ich es schon immer ein wenig seltsam fand, warum Red Fox Mattotaupa gerade an einem der wahrlich wenigen Abende ermorden sollte, an denen dessen Sohn zugegen ist… Leider aber hat man es nicht geschafft, die Szene dann im gleichen Zug noch etwas logischer erscheinen zu lassen. Denn ebenso fragte ich mich bei der Buchlektüre immer, warum Fred Clarke nicht wenigstens versuchen sollte, seinen „alten Freund“ Mattotaupa, nachdem er sich ihm dann endlich als der Schuft zu erkennen gegeben hat, der er ist, entweder mit Folter oder mit noch ein wenig mehr Brandy oder oder dazu zu bringen, ihm das Geheimnis doch zu verraten. Sofort abstechen ist eine Kurzschlussreaktion, die man vielen Charakteren des Buches zutrauen würde – aber nicht dem roten Fuchs. Auch in der Filmfassung wirkt diese Ermordung reichlich überstürzt und unsinnig. Ein wenig so, als müsste man ja etwas haben, dass die Fehde zwischen Tokei-ihto und Red Fox erklärt und das ist schade. Ansonsten kann man sich wahrscheinlich vorstellen, dass Mattotaupa im Buch natürlich schon diverseste Male mit seinem Gold bezahlt hat (und es dort somit keinen Anlass dazu geben würde, dass Hannjo Hasse sein Gesicht dermaßen gestellt verzerrt hier – wie schade aber auch (dessen Charakter Pitt wird übrigens erst in Band fünf eingeführt, aber egal)).

Die Einführung der Soldaten (Nachschub-Treck und Explosion im Fort): Zuerst einmal ist es im Film für meinen Geschmack auf den ersten Blick nicht ersichtlich, dass zwischen dem soeben gezeigten Mord und den aktuellen Geschehnissen zwei Jahre liegen. Daher muss Tashunka Witko (also Crazy Horse, ist klar, oder?) das in einem Gespräch mit Tokei-ihto auch nochmal explizit sagen. Diese Unterredung gibt es im Buch so nicht, da begegnet der „junge Häuptling“ (so der Titel von Band fünf) seinem berühmten Kollegen erst eine Weile später noch einmal, aber Tatanka Yotanka (also Sitting Bull, ebenso klar, oder?) schaut (wenngleich auch ein wenig später) nochmal vorbei und könnte ähnliches mit ihm besprochen haben. Der daraufhin geschilderte Überfall auf den Nachschub-Transport für das Fort findet im Buch bei Nacht statt, wenn ich mich nicht sehr irre, aber da man hier – hätte man sich daran halten wollen – wahrscheinlich wieder nur nervige Day-for-Night-Aufnahmen gemacht hätte, bin ich den Machern dankbar, dass sie es gleich am Tage haben stattfinden lassen. Im Roman wird das Ganze noch sehr viel ausführlicher dargestellt und kommt es am Ende zu einem spannenden Kampf, aber das zu kürzen finde sehr in Ordnung. Die Szene im Fort wurde dafür wieder ziemlich eins zu eins übernommen. Auch da sehe ich die Bilder, die ich während des Lesens vor meinem inneren Auge hatte, durchaus getroffen. Zwar enden diese dann natürlich nicht damit, dass Fred Clarke (wie im Film) Friedensverhandlungen vorschlägt, aber zu Verdichtungszwecken ist das ein sehr vernünftiger Einfall.

Verhandlungen (Red Fox‘ Besuch im Dorf, Tokei-ihtos Einkerkerung, der Aufbruch sowie die Ankunft im Reservat): Dass es dann erneut Red Fox ist, der zusammen mit dem Delawaren und Indianerscout Tobias zum Dorf der Lakota aufbricht, führt zu einigen sehr interessanten Zusammenfassungen. Im Buch ist es nur Tobias, der Tokei-ihto zu entsprechenden Verhandlungen laden soll und dann glatt eine ganze Weile dessen Gast bleibt sowie sich in dieser Zeit mit ihm anfreundet (die entsprechende Szene im Häuptlingszelt passt also). Red Fox schaut währenddessen zwar auch vorbei, aber nur in seiner Eigenschaft als Goldsucher und wird sogleich auch wieder vertrieben (und zwar im Rahmen einer sehr skurrilen Waffenhandel-Episode). Hier jedoch darf er dem Medizinmann Hawandschita dann seine Feuerwerkskörper bringen, die in der Hexalogie erst auf den allerletzten Seiten des sechsten Bandes eine Rolle spielen, die er ihm dort aber schon in einem der ersten, ich denke ja sogar im allerersten Band, mitgebracht haben muss. Dadurch, dass der Zuschauer hier von Anfang an viel mehr über Hawandschitas Machenschaften und Einstellungen weiß, muss dessen über die Jahre gewachsener Zwist mit Tokei-ihto (dieser hatte ihm im Kindesalter einmal vor Augen geführt, wie viel Macht er in einem Rollenspiel über seine jungen Stammesgenossen besitzt; seitdem sieht Hawandschita seine eigene Kraft schwinden) gar nicht großartig erläutert werden; er könnte sich auch einfach aus der Filmhandlung heraus ergeben haben. Da es in den Büchern jedoch eher Hinweise und Andeutungen sind, die das Verhältnis der beiden beschreiben (eben genanntes Schlüsselerlebnis wird z. B. erst im letzten Band offenbart), kann man sich da bis zum einem gewissen Punkt nicht hundertprozentig sicher sein, ob der Alte nun wirklich böse ist oder nur ein bisschen sehr beschränkt und auf die althergebrachten Regel und Gebräuche versessen (heute würde man sagen konservativ). Ähnlich verhält es sich mit Tatakano, der in der Verfilmung von Anfang an als der leicht vertrottelte König der Eitelkeiten dargestellt wird, als der er sich (oder zumindest in welchem Ausmaß er sich) in der Lektüre erst später herausstellt. An die hier dargestellten Hänselszenen könnte ich mich dort zumindest (auch im übertragenen Sinne) nicht erinnern.

Und a pro pos hänseln. Tokei-ihto kommt hier ziemlich gut weg. Sein nach seiner Verbannung und Rückkehr weiterhin schwieriger Stand im Stamm kommt hier absolut nicht durch. Er ist der von allen akzeptierte Häuptling, sodass es im Film schon ein wenig seltsam rüberkommt, wenn sich Schonka und Tatokano bei der auch wieder gut zusammengefassten Szene im Indianerdorf kurz vor dem Aufbruch ins Reservat (da geschehen mehrere Dinge, die das Buch von der entbehrlichen Reise dorthin schildert, gleichzeitig) mit einem Male auf die Seite der Gegner schlagen. Andererseits kann derjenige, der den Streifen kurz darauf wissend ein zweites Mal guckt, Schonka bereits in der Szene mit Red Fox ebenfalls in Hawandschitas Zelt sitzen und zugucken sehen. Das kann einem beim ersten Mal, bei dem man noch gar nicht weiß, wer überhaupt Schonka sein soll (das Problem, das hier kaum ein Indianer richtig vorgestellt wird, hatte ich im obigen Review ja schon mal angesprochen), so leider nicht passieren, ist aber ein erfreulich buchgetreues Detail. Schonka ist dort nämlich viele Jahre lang, wenn ich das richtig im Kopf habe, Hawandschitas Gehilfe.

Vergleichend bleibt noch zu sagen, dass die Szene, in der Tokei-ihto die bestehenden Verträge mit den Indianern zerreißt und dafür eingekerkert wird, mal wieder gut hinkommt, während die Ankunft im Reservat etwas anders als im Buch verläuft. Die ist hier etwas friedlicher, wenngleich nicht weniger trostlos. Und stellvertretend für den gesamten restlichen Streifen möchte ich noch einmal sagen, dass des Häuptlings „Teufelshengst“, wie ihn meine ich auch Red Fox zwischendurch bezeichnet, im Film nicht wirklich als solcher durchkommt. Ist aber natürlich auch schwer ohne seine gesamte Vorgeschichte inklusive Einfangen und Zähmen. Ich hab ehrlich gesagt nicht mal richtig feststellen können, ob das hier verwendete Tier wirklich ein Falbe war (wie im Buch), aber es könnte hinkommen. Vor allem aber heißt er in der Vorlage nicht Ohitika – so heißt tatsächlich Tokei-ihtos Wolfshund, den er von Donner vom Berge (s. Kapitel „Auf dem Weg zum Missouri“) geschenkt bekommt. Sein Pferd hat tatsächlich keinen Namen und wird immer nur als „der Falbe“ bezeichnet. Um mit den BRD-Western um Winnetou und seinen legendären Hengst Iltschi mithalten zu können, meinte man aber wohl, ihm unbedingt einen Rufnamen verpassen zu müssen.

Aufbruch (Tokei-ihtos Freilassung, Heimkehr und Aufbruch mit seinem Stamm): Tokei-ihto wird im Buch wie im Film per Dekret freigelassen – in beiden Fällen kommt das völlig unerwartet. Dass die Regierung irgendeines Staates, den es damals wahrscheinlich noch nicht mal gab, sich um irgendeinen kleinen, eingekerkerten Stammesführer sorgen und sich seines Schicksals annehmen sollte, wollte mir noch nie so richtig in den Kopf. Aber sei es drum. Die Umstände sind natürlich ein wenig anders als im Buch. So ist Major Smith zu diesem Zeitpunkt dort meine ich schon eine Weile tot und seine Begräbnisszene wird, wenn ich mich recht erinnere, auch nicht geschildert. Hier wird das Ganze auch eher dazu genutzt, um endlich die Annäherungen von Cate und Adams zu zeigen, die somit noch viel mehr nach Zweckgemeinschaft aussehen als in der Vorlage schon. Einen zwischenzeitlichen Befreiungsversuch durch Tokei-ihtos Mannen gibt es ebenso wenig wie die ganzen Misshandlungen des Indianers während seiner Gefangenschaft – Mitić sieht jedenfalls nicht besonders mitgenommen aus, wenn Adams und Cate ihn vor Red Fox‘ Wut retten. Ich zermartere mir gerade das Hirn, wie diese Szene tatsächlich im Buch abläuft, aber ich kriege es nicht mehr genau vor die Reihe und bin jetzt auch zu faul für diese eine Sache ewig nachzublättern. Fest steht, dass der Häuptling, ist er endlich befreit, nicht so einfach davonreiten kann, sondern aus der sehr begründeten Angst heraus, ihm könnte noch im Fort etwas zustoßen, regelrecht aus selbigem ausbrechen muss. Tatsächlich ist es auch im Buch Tobias, der ihm dabei hilft, ihn dann begleitet und bei ihm und seinem Stamme bleibt.

Die Fortführung der Bärenbande aus der Reservation hat im Buch freilich noch ein paar mehr Haken und Ösen. Der Besuch (und vor allem dessen Vorbereitung) bei Tashunka Witko werden ausführlich beschrieben. Der berühmte Stammesführer liegt auch noch nicht im Sterben, wenn die beiden Männer sich endlich nach Jahren und voller Achtung voreinander wiedersehen. Allerdings ist er sich durchaus der Tatsache bewusst, dass er aus seiner Gefangenschaft nicht mehr fliehen kann – er ist zu berühmt und hat zu viele Krieger unter sich. Er kann sich Tokei-ihto nicht anschließen und geht mit Sicherheit davon aus, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Daher muss der junge Häuptling seinen Fluchtversuch ohne die Hilfe des erfahrenen und geschätzten Kollegen antreten. Das (also der Sinn des Besuchs beim großen Krieger) kommt im Film meiner Meinung nach überhaupt nicht durch. Die Szenen mit ihm hätte man daher auch komplett aus dem Drehbuch streichen können. Die eigentliche Flucht mit seinem Dorf verläuft aus Zeitgründen auch wesentlich „harmonischer“ als im Buch, wo viel länger darüber diskutiert wird, ob man Tokei-ihto, der von den Seinen für tot gehalten wird (auch eine Sache, die man im Film logischerweise wegließ), noch einmal trauen kann. Zumal auch Tschetansapa gerade nicht anwesend ist, da er sich mit seiner Kopfverletzung, die er dort erst eine Weile später verpasst kriegt, in der Umgegend verstecken muss. Ebenso streiten Hawandschita und der junge Stammesführer da schon um das Ziel der Reise, was im Film erst kurz darauf geschieht. Hier wie dort jedoch einigt man sich am Ende darauf, erst noch einmal zum alten Zeltplatz (am Pferdebach) zurückzukehren – im Film stimmt jedoch die Jahreszeit nicht. Im Buch herrscht bei der Rückkehr eisiger Winter. Dass der allerdings im Sommer in Ex-Jugoslawien nicht nachzustellen war, versteht sich von selbst. Und hier wie dort zwingt der alte Medizinmann den immer nach den Riten seines Stammes spielenden Tokei-ihto zu dem Himmelfahrtskommando in der Bärenhöhle.

Die Höhle: Da der Titel „Die Söhne der großen Bärin“ offensichtlich auch im Spielfilm erläutert werden sollte (wegen mir hätte man die Indianer die Bärin auch einfach nur anbeten lassen können), war eine Szene in der Goldhöhle der Lakota unumgänglich. Wie man sich denken kann, spielt diese im Buch auch eine ganz tragende Rolle (schließlich ist nach ihr wie oben geschildert nicht umsonst ein ganzes Buch benannt worden). Da sieht die aber auch ganz anders aus. Da ist das eine absolute Todesfalle, in der es stockfinster ist und man sich durch ganz enge Gänge zwängen muss, während einen das durch den Berg schießende Wasser jederzeit von den glatten Steinen reißen und mitreißen kann. Im Film hängen gefühlt an jeder Wand Fackeln, so hell wie das darin ist, und kann man da einfach so durchlatschen, ohne etwas befürchten zu müssen. Die Geschehnisse dort sind dann logischerweise auch mehr oder weniger ein „Zusammenschnitt“ der vielen „Höhlen-Ereignisse“ des Buches. So kriechen in der Vorlage auch des Öfteren ungebetene Weiße auf der Suche nach Gold durch die heiligen Gänge (so etwa Ben und Red Fox gleich im ersten Band; Letzterer daraufhin noch ein paar Mal öfter). Warum hier dafür Pitt ausgewählt wurde, verstehe, wer will, aber der ist ja wie gesagt sowieso eine komplett andere Figur. Dass der sein Leben eigentlich also auf komplett andere Weise aushaucht, ist klar. Viel interessanter wäre es im Übrigen gewesen zu wissen, wie er auf die Idee mit der Höhle kam. Red Fox, der zumindest im Buch der einzig Wissende ist, bis er Leute einweiht, hätte, wenn er ihm sein Geheimnis anvertraut hätte, doch darauf bestehen müssen mitzukommen. Der will stattdessen aber viel lieber Tokei-ihto jagen, von dem er seltsamerweise weiß, dass der in Richtung Missouri aufbrechen will (im Roman muss er für diese Information immerhin ordentlich hinter den Fliehenden herjagen und sich von diesen teilweise sogar an der Nase herumführen lassen).

Des Weiteren sind Hapedah und Tschaske, die beiden Jungs, die sich an Tokei-ihtos statt der Bärin opfern wollen, in der Vorlage elf oder zwölf Jahre alt (mögen auch dreizehn gewesen sein, aber ich bin ziemlich sicher, dass es eine der erstgenannten Zahlen gewesen sein muss) – im Film war wenigstens einer der Darsteller (nämlich Henry Hübchen, bei dem man das ja nachvollziehen kann) bereits mindestens 18 Jahre alt. Und das sieht man eben. Weitaus nerviger stellt sich für den Freund der Hexalogie allerdings der im Film gezeigte „Kampf“ Tokei-ihtos mit der Bärin dar. Muss er diese im Buch noch erst dadurch auf seine Seite ziehen, dass er täuschend echt einen Bären imitiert, brüllt, um sie rumhopst usw. reicht es dort, wenn er sich einfach kurz vor ihr aufbaut und sie schief anguckt. Dann fällt diese einfach um. Das Bärenjunge gibt sie allerdings hier wie dort aufgrund der Geschehnisse in seine Obhut.

Auf dem Weg zum Missouri („Kämpfe“ mit Siksika und Soldaten): Hat man das Bärenjunge dann endlich im Stamm aufgenommen, geht es hier wie dort nach des Häuptlings Willen – Richtung Missouri. Im Film kommt Hawandschita, der entgegen der Vorlage am alten Lagerplatz einfach alleine zurückbleibt, zwar zu gut weg (eigentlich setzt er sich am Ende des sechsten Bandes, nachdem er endgültig gescheitert ist, selbst auf einen brennenden Scheiterhaufen und geht so in die ewigen Jagdgründe ein), aber sei’s drum. Zuerst fällt man auf diesem Weg einer Gruppe Siksika unter der Führung ihres Häuptlings Donner vom Berge in die Hände, der Tokei-ihto zum Duell auf Leben und Tod herausfordert – und verliert. Der Sieger fordert ihn dann allerdings dazu auf, dass man den alten Zwist begraben und einander zusammentun sollte. Diese Episode ist für den Film ziemlich frei erfunden. Sie hat keine wirkliche Vorlage in den Büchern. Dort ist Donner vom Berge vielmehr der Blutsbruder Tokei-ihtos, den er während seiner Verbannung kennenlernt, als beide noch Knaben sind. Tatsächlich ist er ein Siksika. Mattotaupa und Harka schließen sich diesem den Sioux feindlich gesinnten Stamm in dieser Zeit an und leben eine Weile unter ihnen, bis Red Fox mal wieder seine Intrigen spinnt und die beiden von dort weglotst. Tatsächlich treffen die beiden sich auch dort erst im sechsten Buch und nur zufällig wieder, wenn die Bärenbande gen Kanada zieht. Allerdings ist es Tschetansapa, der einen Kampf mit Donner vom Berge zu bestreiten hat. Die Parallelen sind, dass der Lakota gewinnt und den Verlierer am Leben lässt. Dann allerdings sind die Schwarzfüße mit einem Male Gefangene der Oglala und Donner vom Berges Schwester Sitopanaki schneidet sich daraufhin einen (oder waren es sogar zwei?) Finger ihrer Hand ab, was man der hübschen Slobodanka Marković wohl nicht antun wollte. Nach einigem hin und her schlägt jedenfalls auch der Tokei-ihto im Buch versöhnliche Töne an und sorgt dafür, dass sich die beiden Stammesreste vereinen. Der Anstoß dafür kommt dort aber eindeutig von Tschetansapa.

Das Ganze geschieht während man immer auf der Flucht vor den sie verfolgenden Soldaten unter der Führung von Leutnant Roach ist (die abzuschütteln ist im Roman durchaus knifflig und zeitaufwendig) – im Film hingegen sieht es eher so aus, als würden die Indianer die Blauröcke verfolgen und sich einen Spaß mit ihnen machen. Den machen sie sich im Buch eher mit Tatokano, der in der Verfilmung am Ende der kurzen Szene ein wenig wie der lachende Dritte dasteht. Nun ja, immerhin werden jeweils Pferde erbeutet.

Endkampf und Schluss: Währenddessen ist der rote Fuchs Fred Clarke im Buch auch jeweils nicht weit – im Film macht er sich erst auf die Socken, wenn Roach zurückgeschlagen wurde (und dann auch noch mit einem Plakat in der Hand, auf dem „Toka-ihto“ steht…). Die Entfernungen scheinen da einfach nicht so groß zu sein… In beiden Fällen jedoch gelingt es ihm mit seinen Mannen gerade rechtzeitig da zu sein, ehe Tokei-ihto die Seinen über den Missouri führen kann. Und ab da geschieht fast alles erstmal wieder so wie im Buch. Die beiden Erzfeinde handeln aus, dass der Häuptling dem roten Fuchs alleine gegenübertreten wird, wenn seine Leute dafür unbehelligt abziehen dürfen, was auch so geschieht. Auch der folgende Zweikampf ist – den wilden, völlig sinnentleerenden Schnitt jetzt mal außen vor gelassen – der Vorlage ziemlich entsprechend. Red Fox schießt, Tokei-ihto wartet ab, um dann plötzlich vorzuschnellen und sich an seinem Pferd zu verstecken, um nicht getroffen zu werden. Er kommt mit seinem Bogen nicht richtig an ihn ran (gut, den hat er im Film glaube ich gar nicht), wirft dann sein Beil, mit welchem er dem Totfeind den Gewehrkolben zerschlägt und die Waffe somit unbrauchbar macht. Einzig der Falbe des Indianers, der im Buch dann von Red Fox getroffen nicht mehr weiterlaufen kann, bekommt hier nichts ab. Wie sich Tokei-ihto dann ranschleicht, von Fox im letzten Moment doch noch gesehen und mit dem Seil eingefangen wird, eine Weile durch die Gegend geschleift wird, ehe er sich aufrappelt, sich am Seil zu schnell für seinen Gegner in dessen Richtung zieht, hinter ihm auf dessen Pferd aufsitzt und ihm sein Messer von vorne ins Herz stößt, das ist wieder eins zu eins aus dem Roman übernommen. Ebenso fangen hier wie dort die ehemaligen Handlanger des roten Fuchses nach dessen für sie überraschendem Ableben sofort an, ihrerseits Jagd auf dessen Richter zu machen. Ein Streifschuss setzt Tokei-ihto hier wie dort kurzzeitig außer Gefecht, aber während er im Buch noch seine gesamte Schauspielkunst aufbieten muss, um nicht erkannt zu werden, springt er hier einfach nur schnell auf und macht weiter, als wäre nichts gewesen. Daher braucht er auch die Hilfe von Donner vom Berge, der jeweils in seiner Nähe geblieben ist, um ihm notfalls beistehen zu können, und der jeweils einen der Angreifer mit Pfeil und Bogen erledigt, um die Aufmerksamkeit der restlichen Kopfjäger auf sich zu ziehen, eigentlich nicht. Das würde er auch schon selbst hinkriegen. Ich mein, wer Revolver hat, die 16 Mal schießen, bevor die Kammern leer sind, braucht sich ja diesbezüglich auch keine großen Gedanken machen, oder? Jedenfalls entkommt Tokei-ihto jeweils auf diese Weise und kehrt zu seinem Stamm zurück. Ob er, so wie hier angedeutet, Sitopanaki zur Frau nehmen wird, bleibt nach der Vorlage rein spekulativ (wer sich jedoch dafür interessiert, dem sei Liselotte Welskopf-Henrichs Fortsetzung „Das Blut des Adlers“ ans Herz gelegt). Die dort jedoch eindeutig genannten Adams, Cate, Thomas und Theo sowie eine Herde bereits gekaufter Rinder sucht man in der Verfilmung an dieser Stelle vergeblich. Für den Geist des Streifens ist das jedoch alle Mal besser.

Die Figuren: Zu guter Letzt will ich noch kurz ein Wort zu den handelnden Figuren verlieren. Fangen wir bei den Indianern an: Protagonist Tokei-ihto kann im Film selbstverständlich kaum anders dargestellt werden als im Buch, schließlich baut auf ihm alles auf. Zwar kommt seine unbedingte Hörigkeit für die althergebrachten indianischen Rituale und Sitten, seine unbedingte Unterwerfung unter diese (und damit auch nicht selten unter jene, die sie anwenden, was ihn nicht selten in Situationen bringt, aus denen es nach menschlichem Ermessen zuerst keinen Ausweg zu geben scheint) und damit auch seine daraus resultierenden Selbstzweifel zu kurz, aber das liegt nur daran, dass diese Sitten und Gebräuche in der Verfilmung selbst sowieso viel zu kurz kommen. Das ist zwar schade, aber gerade bei nur 90 Minuten Laufzeit auch überhaupt nicht anders zu machen. Ansonsten ist er exakt der unbeirrbare, mutige, starke, aber auch zu den richtigen Zeiten clevere Held des Buches – und wird in Person von Gojko Mitić auch körperlich und optisch sehr gut getroffen. Seine Freundschaft zu seinem Jugendfreund Tschetansapa kommt im Film leider überhaupt nicht durch. Sie wäre auch nicht wirklich glaubhaft, denn der im Buch nur ein paar Jahre ältere Krieger wird von dem deutlich älteren Jozef Majerčík dargestellt (12 Jahre älter als Mitić um genau zu sein). Allerdings kann man das – wie im obigen Review bereits erwähnt – als Zuschauer, der die Vorlage nicht gelesen hat, alles auch überhaupt nicht wissen, denn selbst der wissende Seher erkennt diesen nicht sofort, sondern erst, wenn er seine Kopfwunde abbekommt. Von daher wird es einen auch kaum interessieren. Genauso wie das Schicksal und die Eigenschaften Tschetansapas so natürlich weder gezeigt werden, noch jemand diese vermissen wird. Er ist eben ein Indianer von vielen. Dieses Schicksal teilt er mit Tschapa, der im Buch (und wenn wir Mattotaupa mal außen vor lassen wollen) der zweitwichtigste Verbündete Tokei-ihtos in seinem Stamm ist. Er ist ein ehemaliger Sklave, dessen Vater Hawandschita einst freikaufte und die beiden so in die Gemeinschaft brachte. Von daher ist er tatsächlich ein Schwarzer, der von den Lakota aufgezogen wurde und ihre Sitten, folglich also auch einen ihrer Namen angenommen hat. Daher kann sein Schauspieler Jozef Adamovic schon mal die Grundvoraussetzung für seine reale Verkörperung nicht erfüllen. Logisch allerdings, dass man die Geschichte dieses „Fremden“ nicht auch noch erzählen wollte bzw. konnte und ihn so zum einfachen Krieger machte. Dass er allerdings nicht ein einziges Mal namentlich genannt wird (außer im Vorspann, ha ha…) und so selbst für einen Eingeweihten praktisch nicht zu erkennen ist, macht die Sache allerdings einfach lächerlich (ich vermute einfach mal (bin aber nicht sicher), dass er der eine Sioux ist, der ebenfalls neben den bisher Genannten öfter zu sehen ist als die anderen, aber nie aus deren Schatten treten darf).

Ähnlich schwer trifft es die indianischen Frauen hier, die – obwohl im Buch mit wichtigen Aufgaben versehen – zu reinen Statisten verkommen. Tokei-ihtos Schwester Uinonah (Kati Székely) sowie seine spätere Vielleicht-Braut Sitopanaki (Slobodanka Marković), zwei der melancholischsten literarischen Figuren, die mir überhaupt einfallen wollen, lassen davon im Film nichts sehen, haben fast im Wortsinn nichts zu sagen und sehen ganz nebenbei bemerkt auch ganz anders aus als in meinem Kopf. Von Tschetansapas Frau Mongschongschah (Zofia Słaboszowska), die ebenso wie ihr Mann nur für Eingeweihte zu erkennen ist, ganz zu schweigen… Tokei-ihtos Großmutter Untschida scheint es im Film gleich gar nicht zu geben, da die einzig ältere Frau im Zelt höchstens so alt ist, dass sie seine Mutter sein könnte und ihn auch mit „mein Sohn“ anredet. Folglich wird es sich wohl um eben diese handeln, die im Buch direkt im ersten Band bei einem Angriff der Pawnee ums Leben kommt.

Tokei-ihtos Blutsbruder Donner vom Berge wird selbiges in der Verfilmung wie gesagt nicht und wäre für diesen Fall (da er eigentlich im selben Alter wie der Lakota sein müsste) mit dem fünf Jahre älteren (und mindestens zehn Jahre älter aussehenden) Milan Jablonský auch nicht hundertprozentig passend besetzt (ganz davon abgesehen, dass ich mir auch diesen natürlich ein wenig anders vorgestellt hätte). So geht es also, aber von Figurenzeichnung kann selbstredend auch bei ihm keine Rede sein. Tokei-ihtos Vater Mattotaupa wird im Buch trotz seiner Jahre immer als sehnig-muskulös, kräftig und stark beschrieben. Und er ist ja auch gerade mal im mittleren Alter, wenn er stirbt, höchstens um die fünfzig Jahre (eher etwas jünger), im Gegensatz zu seinem Darsteller Adolf Peter Hoffmann, der zu Drehzeiten in etwa sechzig Lenze zählte (und wesentlich wackliger auf den Beinen war als es seiner Figur guttut). Die letzte wichtige, gute Indianerfigur ist der Armeescout Tobias, ein Delaware, der sich später der Bärenbande anschließt. Und obwohl er nun wirklich kein „Indianergesicht“ hatte, passt Rolf Römers herrlich melancholische Interpretation seiner Rolle ziemlich gut zu dem, was im Buch über ihn steht. Einzig mit seiner Perücke sieht er das eine oder andere Mal ziemlich dämlich aus…

Auf der Seite der Indianer mit schwachem Charakter ist Hans Finohr für seine Rolle des Medizinmannes Hawandschita wesentlich zu dick. Das ist ja schon fast nicht mehr als kräftig zu bezeichnen, während der Alte in den Büchern immer als hager beschrieben wird. Sein wahnsinniger bis ängstlicher Blick passt auch nicht unbedingt zu der Schläue und Täuschungskraft, mit der der Zauberer dort agiert. Sein zeitweiliger Gehilfe Schonka, Tokei-ihtos Erzfeind aus Kindertagen (als er selbst noch Harka hieß), entspricht dank Darsteller Martin Tapák nullkommanull meiner Vorstellung im Geiste – und hat hier ja auch wirklich nichts zu melden. Man konzentriert sich gegnertechnisch voll auf den Roten Fuchs und lässt Schonka daher nur eine „böse“ Tat vollbringen, eine weitere versuchen und dann (verglichen mit der Vorlage viel zu früh) sterben. Immerhin die Jämmerlichkeit der Übernahme entspricht seiner Darstellung im Buch… Zu dem ihm später hörigen Tatokano sagte ich oben ja schon ein wenig was. Auch dieser hat mit Willi Schrade zusätzlich dazu einen Mimen abbekommen, dem man seine europäische Herkunft jederzeit ansieht.

Auf der Seite der „Weißen“ ist Oberschurke Red Fox in Gestalt von Jiří Vršťala leider etwa zehn Jahre älter als seine Buchvorlage, dazu wesentlich kleiner und lange nicht so kräftig aussehend, wie man sich das nach der Lektüre vorstellen würde. Auch kann er hier natürlich lange nicht seine volle Boshaftigkeit entfalten, weil er viele seiner Spielchen ob der kurzen Zeit ja gar nicht spielen kann. Verglichen mit seinem Wesen in der Vorlage versucht er seine Ziele hier ja fast schon mit legalen Mitteln zu erreichen. Sein treuester Gefährte scheint hier der von Hannjo Hasse ziemlich peinlich dargestellte Pitt zu sein. Mal ganz abgesehen davon, dass dem ein Teil der Nase fehlen und er viel älter sein müsste, ist der im Buch ein Armeescout und wechselt erst viel später zu den Glücksrittern. Außerdem ist er aus meiner Sicht so unbedeutend, dass es fast schon wehtut. Jemanden wie den Hahnenkampf-Bill (der hier auch mitspielen soll, aber fragt mich bitte nicht, wer das gewesen sein soll; ich habe keine Ahnung), Ben in einer aufgeplusterten Rolle (schließlich macht der im Buch später nochmal seinen Handel mit Red Fox) oder wegen mir auch Charlemagne hätte ich in dieser, einige Buch-Charaktere abdeckenden Rolle vorstellen können, aber nicht Pitt. Egal, immerhin kriegt er hier ein Ende spendiert, wie es so einer Figur gebührt. Der eben angesprochene Wirt Ben passt zu Helmut Schreiber ausgesprochen gut – auch wenn der ziemlich anders aussieht, als Ben in der Vorlage beschrieben wird (inklusive der Tatsache, dass er noch alle Zähne hat – Ben ist nämlich eigentlich zahnlos). Ansonsten hat er ja nur zwei Sätze zu sagen. Tatsächlich hat sogar seine Frau Jenny mehr Screentime, von der ich ehrlich gesagt gar nicht mehr sagen kann, ob die im Buch auch so heißt, die dort aber auf jeden Fall zu dem Zeitpunkt der Ereignisse eigentlich schon wieder ihre Koffer gepackt hat, meine ich. Viel mehr als ein ständiges, nerviges „Hallo Fred!“ – „Hallo Jenny!“ kommt dabei aber auch nicht rum.

Eine tragende Rolle, hier sogar noch mehr als dort, spielt der Leutnant Roach; in beiden Fällen ein verachtenswertes Ekel „wie es im Buche steht“. In der Vorlage ist er tatsächlich der Verlobte, der ebenfalls bereits im zweiten Band als junges Mädchen eingeführten Cate Smith. Von dieser Liason ist im Film nichts zu merken, was ich tatsächlich sehr gut finde, denn diese Liebe hat für mich noch nie Sinn ergeben – egal, ob Cate aus den Fängen der reichen Erbtante entfliehen wollte oder nicht. Roach, der jeweils eigentlich ein erbärmlicher Feigling ist, ist in den Büchern ebenfalls noch sehr viel hinterhältiger als in der Verfilmung, in der er auch stets als der Looser dargestellt wird. Dort klettert er mit seiner Art stellenweise sogar noch die Karriereleiter hinauf. Gerhard Rachold jedenfalls kann man sich als diesen boshaften Frosch sehr gut vorstellen. Seinen (Ex-)Vorgesetzten Major Smith habe ich mir ob der Buchbeschreibung mal wieder ganz anders vorgestellt als Hans Hardt-Hardtloff (was für ein Name!) ihn hier verkörpert. Allerdings ist auch dieser charakterlich eng an der Vorlage und hat überdies wie so viele andere auch kaum Zeit sich überhaupt mal zu zeigen. Selbst seiner Tochter Cate Smith bleibt dazu kaum Zeit. Allerdings immerhin so viel, dass sie sich hier als wesentlich taffer profilieren kann als ihre Vorlage aus den Büchern. Dort zückt sie angesichts des bevorstehenden Indianerüberfalls jedenfalls keinen Revolver und macht auf grimmig, sondern hat nachvollziehbar Angst. Nach ihrer Beschreibung dort hatte ich sie mir immer eher ein wenig wie Jodhi Mays Interpretation ihrer Alice Munroe in Michael Manns „The Last Of The Mohicans“ vorgestellt – davon ist sie – nicht nur optisch versteht sich – hier doch recht weit entfernt.

Die eineiigen Zwillinge Thomas und Theo, die im Roman bereits im dritten Band (meine ich) auftauchen und bis zum Ende als Spaßvögel und Sympathieträger dabeibleiben, sind im Film ein einziges Ärgernis. Erstens sehen ihre offensichtlich nicht miteinander verwandten Mimen Horst Kube und Walter E. Fuß selbst mit ihrer unglaublich peinlichen Maske nicht annähernd so aus als könnten sie überhaupt Kinder derselben Eltern sein, zweitens haben diese so wenig Screentime und so wenig zur Handlung beizutragen (nämlich gar nichts), dass man sie auch einfach hätte weglassen können und drittens sind sie – und das ärgert mich fast noch am meisten – hier absolut keine Jungs, die das Herz am rechten Fleck haben, sondern wohl eher der bösen Fraktion zuzuordnen, wenn sie später aufgeregt lauschen, als Red Fox davon erzählt, auf Indianerjagd gehen zu wollen. Das ist schon sehr schade und hätten die beiden auch nicht verdient gehabt. Nun ja, aber sie haben drei Szenen und damit hat sich’s… Und durch ihr Fehlen wirkt der Auftritt des Rauhreiters Adams, der dadurch ja sozusagen auf sich allein gestellt ist, noch viel glänzender. Der ist damit ja gefühlt die einzig neutrale Haut im Fort – nun gut, neben Cate, in die er sich hier wie dort verliebt und mit ihr nach Kanada geht. Sein strahlendes Licht kann hier auch nicht von seiner Vorgeschichte geblendet werden, der er sich, wütend darüber, dass das Bauernhandwerk, das sein Vater ihm beibrachte, so wenig einbringt, kurzzeitig Red Fox anschließt. Kurz nach dem Mord an Mattotaupa ist er dann zwar wieder draußen, aber er braucht dann schon noch ne Weile, um die Situation gänzlich anders zu sehen und die Zeit hat er im Film nicht. Da ist er von der ersten Minute an der reinste Saubermann und – man kann es nicht anders sagen – mit Horst Jonischkan hat man für so einen Part dann tatsächlich auch den perfekten Schauspieler gefunden. Genau so kann man sich Adams vorstellen.

Und so in etwa kann man sich, sofern man die Bücher noch nicht gelesen hat, die Handlung dort vorstellen. Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Eindruck davon verschaffen und die grundlegenden Unterschiede (sowie ein paar darüber hinaus ;) ) zwischen dem Roman und seiner Verfilmung darlegen. Darüber hinaus gibt es in sechs Bänden natürlich noch eine Menge, Menge mehr zu entdecken. Etwa die toll recherchierten, packend geschriebenen Abläufe und Ereignisse in einem Indianerdorf dieser Zeit. Von daher kann ich meine Empfehlung aus dem Review nur wiederholen: Sollte euch das Ganze (und ich habe ja noch lange, lange nicht alles verraten (können)) in irgendeiner Form auch nur leicht interessieren, besorgt euch die Hexalogie und verschafft euch ein eigenes Bild all dessen, was in Josef Machs Film ob der Kürze der Zeit nicht gesagt werden kann! Viel Spaß dabei!

Zur DVD:

Ich habe mir seinerzeit die komplette „Gojko Mitić – Sammleredition“ von Icestorm Entertainment gekauft (insgesamt drei Boxen à vier Streifen). Dieser Film ist in der „Vol. 1“ zu finden, zusammen mit „Tecumseh“, „Apachen“ und „Ulzana“ (eine sehr eigenwillige Zusammenstellung, ich weiß). Tatsächlich liegt diesem ein zweiseitiges Booklet mit Hintergrundinformationen bei. Dazu fand ich Bild und Ton damals in Ordnung (meinen heutigen Ansprüchen genügen diese zwar nicht mehr, aber daran ist bloß die Blu-ray Schuld ;) ). Als Extras finden wir dort:

  1. „Der Augenzeuge 8/78/3: Gojko Mitic zu Pferd bei Außenaufnahmen bei einem Indianerfilm“: Ein 2-minütiger Ausschnitt aus einer alten TV-Sendung, in dem man kurz Helmut Schreiber und 2-3 (Schwarz-Weiß-) Bilder von „Severino“ sieht und den man sich komplett hätte klemmen können.
  2. Bildergalerie
  3. Bio- sowie Filmografie von Gojko Mitić: Damals noch für notwendig befundene Texttafeln.
  4. „Begegnung mit Gojko“: Fast 25minütige Mischung aus Making Of und Trailer von Ulzana sowie dem „Alltag“ von Gojko Mitić. Ich hab mir das heute nicht alles nochmal extra wieder angeguckt, aber damals fand ich, dass wenigstens die sich allemal lohnt.

Und auch die Boxen als solche fand ich, gerade mit ihren drei Rücken, die am Ende ein großes Szenenbild ziert, immer sehr kleidsam in meinem Regal. Aber der Fortschritt ist eben nicht aufzuhalten und so würde man sich auch in diesem Fall heutzutage natürlich nur noch die BD-Variante zulegen.

Zur BD:

Um das Ganze wieder in einem Rutsch abzufrühstücken, habe ich mir erneut die BD-Box von Icestorm Entertainment zugelegt. Diese firmiert unter dem erneut sehr sperrigen Titel „Gojko Mitić – Alle DEFA-Indianerfilme Gesamtedition“. In ihr sind dann selbstredend alle zwölf klassischen Indianer-Western der DEFA enthalten. Jeder in seinem eigenen Amaray, wie sich das gehört. Und das sieht auch alles ganz schick aus und hat, ähnlich wie die „Karl May Klassikeredition“ der Universum, dann den einzigen Nachteil, dass man schon ein wenig aufpassen muss, dass einem bei der Entnahme nicht gleich die ganze Box entgegengerutscht kommt, gerade wenn man einen Streifen aus der „Mitte“ sehen will. Bild und Ton sind merklich verbessert, auch wenn man es dem Ergebnis anzusehen meint, dass die Lagerung der Filmrollen in der ehemaligen DDR nicht den Standards der BRD, geschweige denn denen der USA entsprach. An Bonusmaterial gibt es hier:

  1. „Gespräch mit Gojko Mitić – Teil 1“: Fast eine Dreiviertelstunde erzählt der sehr sympathische Star von Details und Stationen seiner Karriere bzw. seines gesamten Lebens (unter anderem ist selbstredend auch „Die Söhne der großen Bärin“ ein Thema). Sehr ruhig, trotzdem sehr unterhaltsam und – zumindest hatte ich das Gefühl – sehr echt. Da freut man sich sofort auf den zweiten Teil.
  2. Trailer

Das klingt nach nicht viel, ist aber nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich sehr viel mehr als auf der damaligen DVD. Wenn das so weitergehen sollte, gibt es für diese Box eine ähnliche Empfehlung wie für die o. g. Universum-Kiste. Die „Die Söhne der großen Bärin“-Veröffentlichung (die es ja schließlich auch einzeln gibt) ist auf jeden Fall schon mal zu empfehlen!

Zitate

[Tokei-ihto liefert nach seinem Überfall auf den Nachschubtransport die von ihm aufgelesene Cate Smith bei deren Vater im Fort ab und erhält von diesem als Dank dafür freies Geleit – zumindest bis zum Tor der Palisade…] „Major, das ist Mord!“ [sagt Adams, während Leutnant Roach schon den Revolver zieht und auf den Indianer anlegt; Smith sieht das aus dem Augenwinkel, holt ebenfalls seine Waffe hervor und schießt dem voreiligen Offizier die seinige damit aus der Hand] – „Ich habe einen Mord verhindert.“(Major Smith hat einen anderen Blickwinkel auf die Dinge)

„Meinen Gruß dem Geheimnismann! Deine Augen haben einhundert Winter gesehen, aber heute bringe ich, was seit Menschengedenken nicht mehr gesehen wurde: Den Frieden zwischen roten und weißen Männern.“(Red Fox Mitbringsel bleibt ungesehen)

[Leutnant Roach muss Tokei-ihto per Dekret in die Freiheit entlassen] „Tobias! Du lieferst ihn auf der Agentur ab! Wenn etwas schiefgeht, wirst du gehängt!“ – „Ich komme mit – damit du nicht gehängt werden musst…“(Red Fox entwickelt angesichts der unerwarteten Situation Vatergefühle für Tobias)

★★★ +++

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