Deadwood

Die dritte Serie, die ihren Weg auf diese Seiten findet, ist dann endlich diejenige, die man in einem Western-Lexikon moderner Prägung wohl als erstes erwartet hätte: „Deadwood“. Denn ebenso wie es heutzutage ja nicht mehr die gleiche Menge an Film-Produktionen gibt, die dem Genre der Pferdeoper zuzuordnen sind, wie zur Entstehungszeit der beiden erstbesprochenen Kurzfilm-Reihen, so hat auch das Genre der Western-Serie heute absolut keine Hochkonjunktur mehr. Zwar boomen im Moment Serien ja wie gefühlt noch nie und kommen immer mehr in den Ruf, dem Kino langsam aber sicher den Rang abzulaufen (was über kurz oder lang sogar passieren könnte, aber hoffentlich nie so sein wird), aber im Wilden Westen spielen nur die allerwenigsten davon (wenn es auch wieder wesentlich mehr Reihen zu dem Thema gibt als noch vor zehn oder zwanzig Jahren, meine ich). Und genau so wie diese Handvoll Serien unter uns Fans allein aufgrund dieser Tatsache einen Sonderstatus erlangen und bei ordentlicher Umsetzung auch behalten wird, so hat diesen auch diese eine Western-Serie inne, die noch vor der Zeit als Sendungs-Folgen wie „Breaking Bad“ oder etwas später auch „Game Of Thrones“ den heutigen Serien-Hype auslösten (zumindest mache ich die beiden immer dafür verantwortlich), uns Fans großer Western-Dramatik eine Plattform gab. Und weil sie damit ziemlich einzigartig war (ich schreibe bewusst ziemlich, da ich zwar von keiner anderen Western-Serie dieser Zeit weiß, es sie ja aber trotzdem bestimmt gegeben hat; mag sie auch noch so klein und in Deutschland unbekannt sein), war sie damals in aller Munde. Und weil sie zudem noch ziemlich gut gewesen sein soll, hat sie für den echten Fan bis heute auch noch nichts von ihrem Glanz einbüßen müssen und gilt weiterhin als eine der Sendungs-Folgen, die man zu diesem Thema gesehen haben sollte.

Tja und ich? Ich war zur Entstehungszeit im Jahre 2004 noch mitten im Schulbetrieb und verfügte dementsprechend über wenig finanzielle Mittel, mir die damals noch recht hochpreisigen DVD-Veröffentlichungen hierzu zuzulegen. Habe ich dann auch nie gemacht, da das wenige, zur Verfügung stehende Geld auf jeden Fall in Filme investiert werden sollte, die mir schon immer wesentlich wichtiger waren als Serien. Und da sich daran bis heute auch nichts geändert hat, hatte ich „Deadwood“ zwischenzeitlich ein wenig aus den Augen verloren. Erst durch einen Zufall bin ich dann wieder auf sie gestoßen. Es gibt nämlich noch eine relativ aktuelle Serie, die ich euch nur wärmstens empfehlen kann: „Justified“! Ein absoluter Über-Hit, wenn ihr mich fragt, unfassbar süchtig machend und einfach die beste Reihe seit „The Dukes Of Hazzard“ – und ganz nebenbei mit dieser zusammen meine absolute Lieblings-Serie. Und ja, natürlich würde ich dazu auch gerne mal ein paar Zeilen loswerden und ja, vielleicht tue ich das sogar im Rahmen dieser Kategorie mal (schließlich ist Raylan Givens ein Cowboy (wie bin ich sonst auf die Serie gekommen?), irgendwo würde es passen (so im Rahmen einer neuen Rubrik namens „Western-Serien, die keine sind“ oder so)), aber nun habe ich diese eben erst wieder einmal durchgeguckt und die nächste Sichtung wird wohl noch etwas auf sich warten lassen. Allerdings hat diese auch erneut mein Interesse an Timothy Olyphant als Schauspieler geweckt – ein genialer Mime, wenn er denn mal in den richtigen Filmen ran durfte. Denn genau hier liegt das Problem auch weiterhin, wenn man sich seine Filmografie anschaut. Ich weiß dabei natürlich nicht, ob es an ihm selber liegt und er sich fast nur Rollen in Produktionen aussucht, die mich nicht interessieren oder ob er einfach trotz seiner großartigen Auftritte nicht zuletzt in „Justified“ (die in den USA einfach auch super erfolgreich war und ihn dementsprechend populär gemacht haben müsste) keine aus meiner Sicht vernünftigen Aufträge angeboten bekommt, aber wenn man sich die so ansieht, dann findet man da eben fast nichts, was einen noch jucken würde, zu gucken. Und ich lasse an dieser Stelle jetzt ein Namedropping von Streifen, die ich noch nicht gesehen habe und komme einfach ganz schnell zum Thema zurück: Einen Eintrag in seinem Oeuvre fand ich dann eben doch, den es sich für jeden Western-Fan lohnt, genauer anzusehen und den ich ganz nebenbei ja auch schon jahrelang auf meiner Liste hatte. Und da ich „Deadwood“ kurze Zeit später dann auch noch ziemlich günstig auf BD ergattern konnte, hole ich jetzt erst, aber endlich mein jahrelanges Versäumnis nach und bin sehr gespannt, ob die Reihe ihrem Ruf gerecht wird und mir auch so gefällt.

 

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Staffel 2

Staffel 3