Django Unchained

Django Unchained

★★★ +

  • Jahr: 2012
  • Regie: Quentin Tarantino
  • Darsteller: Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, Kerry Washington, Samuel L. Jackson, Walton Goggins, Don Johnson...

Story

Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) befreit den Sklaven Django (Jamie Foxx) und lehrt ihn seinen Beruf. Einen Winter arbeiten sie zusammen, dann hilft Ersterer Letzterem dabei, den Aufenthaltsort seiner weiterhin als Leibeigenen gehaltenen Frau Broomhilda von Shaft (Kerry Washington) herauszubekommen. Mit Hilfe einer List schleichen sie sich daraufhin in das Vertrauen ihres Besitzers Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) ein, um ihm diese in einem geeigneten Moment abzukaufen. Dieser aber kriegt die Täuschung im letzten Moment noch von seinem rassistischen Diener Stephen (Samuel L. Jackson) gesteckt, woraufhin er einen unerhört hohen Preis für die Sklavin aufruft und dafür sorgt, dass die beiden Prämienjäger diesen auch bezahlen müssen. Kurz vor Abschluss der Transaktion platzt King Schultz schließlich der Kragen und er erschießt Candie, woraufhin er selbst von dessen Leibwächter Butch Pooch (James Remar) umgelegt wird. Djangos Versuch sich den Weg freizuschießen misslingt, weswegen er gefangen gesetzt wird und an eine Minenbaugesellschaft verkauft werden soll. Er kann sich allerdings wieder befreien, kehrt zu Candies Besitz zurück und legt der Reihe nach dessen Schwester Lara Lee Candie-Fitzwilly (Laura Cayouette), dessen anderen Leibwächter Billy Crash (Walton Goggins) und schließlich Stephen um, bevor er das ganze Herrenhaus in die Luft jagt. Danach reiten er und seine Frau, die er zuvor natürlich noch befreit hat, ihrem weiteren gemeinsamen Leben entgegen.

Worte zum Film

völlig überschätzte, viel zu langgezogene und zerredete Story; großartige Darsteller; absolut chaotische Musikzusammenstellung, die wirklich nie passen will; sehr eigenwillige Optik; Tarantinos mal wieder völlig zu Unrecht so gehypter erster Western ist sein bisher zweitschlechtester Film

Bewertung

Zum Film:

Mann, was habe ich auf diesen Film gewartet! Und zwar nicht erst nachdem Quentin Tarantino 2009 (oder wann das genau war) ankündigte, dass er jetzt wohl bald wirklich eine Pferdeoper drehen würde, nachdem er zuvor ja unzählige Male kundgetan hatte, was für ein Fan des Italowestern er ist und Elemente desselben ja auch nur allzu oft in seinen früheren Streifen verbaut hatte (sein Vorgänger-Werk „Inglourious Basterds“ (hat ihm eigentlich mal irgendwann irgendjemand gesagt, wie scheußlich dieser Titel ist?) bezeichnete er selbst ja sogar bereits als Spaghetti-Western in Frankreich, aber da gehe ich nicht mit – Elemente ja (mal wieder bzw. wie immer), aber ansonsten darf man ihn ruhig als das bezeichnen, was er ist: eine Hommage auf das Italokino generell, aber eben vor allem an seine Kriegsfilme). Nein, gerade deswegen war es ja schon lange klar (im Prinzip von Anfang an, spätestens aber seit „Kill Bill: Vol. 1“), dass er sich irgendwann auch dieses Genre vornehmen würde und darauf wartete ich also jahrelang gespannt wie ein Flitzebogen. Denn ich sage eins gleich vorweg: Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Quentin Tarantino ein guter Filmemacher ist und da er mitunter tatsächlich auch gute bis sehr gute Streifen abliefert (vor allem aber abgeliefert hat), eindeutig auch ein Fan von ihm. Natürlich war auch mir im Vorfeld von „Django Unchained“ der stete Qualitätsabfall seiner Werke aufgefallen (bevor er mit dem bereits angesprochenen „Inglourious Basterds“ direkt hiervor endlich wieder einen ziemlich netten sowie runden Beitrag abliefern konnte), aber bei dem „Vorlauf“ und wenn es um das eigene Lieblingsgenre geht, dessen mindestens eine Hälfte der Regisseur auch mit zu seinen liebsten Interessensgebieten zählt (und wenn man sich seine Filme so anschaut, kriegt man auch locker mit, wie viele US-Western Tarantino geschaut und für gut befunden hat), steigt die Spannung natürlich trotzdem nochmal ins Unermessliche und ist man sofort bereit anzunehmen, von diesem wahrlich talentierten Kerl wieder einen wirklich guten Streifen vorgesetzt zu bekommen. Und Mann, was hat mich Tarantino seinerzeit im Kino dann enttäuscht! Denn ja, natürlich ist auch „Django Unchained“ per se kein schlechter Film (wie eigentlich alle seine bisherigen Werke mit Ausnahme von „Kill Bill: Vol. 2“ (und selbstverständlich „Four Rooms“, aber den zählt ja wohl hoffentlich niemand mit dazu, da er ja nicht nur vom guten, alten Quentin ist (und er ganz nebenbei bemerkt auch absolut nicht der Grund für dessen Versagen))), aber von gut ist er tatsächlich so weit weg wie sonst – abgesehen eben vom zweiten, noch wesentlich schlechteren „Kill Bill“ – kein anderer Streifen des einstigen Wunderkindes – und das ist an der immensen Erwartungshaltung gemessen, mit der ich das Lichtspielhaus seinerzeit betrat (und jetzt erzählt mir nicht, ich wäre der einzige gewesen, dem es so ging), einfach viel zu wenig. Aber das allein ist es ja leider gar nicht mal. Viel schlimmer wiegt die Tatsache, dass Tarantino mit „Django Unchained“ wirklich anfing, einem mit seinen bekannten Spielereien auf den Geist zu gehen.

Das betrifft natürlich vor allem seine Story, weswegen diese auch die erste ist, an der es einem auffällt. Wenn man diesen seichten Rahmenplot, der die ganzen einzelnen Sequenzen hier zusammenhält, denn überhaupt wirklich als Geschichte bezeichnen kann. Nacherzählen könnte man ihn jedenfalls in unter einer Minute ((Spoiler) zwei Kopfgeldjäger wollen sadistischem, reichem Plantagenbesitzer eine Sklavin abkaufen, wobei der eine der beiden getötet wird und der andere gefangen genommen – er befreit sich wieder, erledigt alle Feinde, macht den Besitz des reichen Arschlochs dem Erdboden gleich und reitet mit der geretteten Sklavin, seiner Frau, davon (ist weit unter einer Minute, oder?) (Spoilerende)) und nie im Leben würde ein denkender Mensch auf die Idee kommen, sich einen solchen anzusehen, wenn er wie hier auf fast drei Stunden ausgedehnt wird – es sei denn der Regisseur und natürlich auch Drehbuchautor des Films heißt Quentin Tarantino. Und dieser versteht es in den ersten Minuten auch noch erwartungsgemäß ziemlich gut davon abzulenken, dass er eigentlich nichts zu erzählen hat. Gibt sowohl Jamie Foxx‘ Django als auch Christoph Waltz‘ Dr. King Schultz (vor allem aber diesem) mal wieder eine zwar absolut nicht neue, dafür aber doch wie immer sehr memorable Introduktion und weckt so gleich unser Interesse an der folgenden Handlung. Diese wird dann allerdings erstmal zurückgefahren, damit Letzterer Ersterem in der folgenden, sehr gewöhnungsbedürftigen Szene sein Geschäft erklären kann. Dr. King Schultz ist nämlich Kopfgeldjäger. Und jetzt mal ganz ehrlich: Da hätte Tarantino wahrscheinlich auch sonstwas Wortakrobatisches schreiben können – ich hätte das nie cool gefunden. Denn nicht nur im Genre Western, auch im Kino allgemein ist der Charakter des Kopfjägers eine verdammt gängige Erscheinung und dann brauche ich da keine minutenlange Erklärung für. Und nein, auch nicht im Tarantino-Stil! Dieser allerdings lässt sich in diesem lahmen Gespräch auch überhaupt nicht erkennen, in dem einem eigentlich nur erst recht die Ähnlichkeit von Christoph Waltz‘ Figur hier mit seinem Hans Landa aus „Inglourious Basterds“ klar wird (vor allem deren über die Maßen gewählte Wortwahl und der damit einhergehende Intellekt sowie ihre Belesenheit). Da hat Tarantino seinen eigenen Charakter von vor drei Jahren einfach noch mal recycelt und mit demselben Schauspieler besetzt. Das ist ebenso wie der Dialoginhalt: nicht gerade neu.

Und nein, im Gegensatz zum US-Amerikaner will ich das Ganze hier jetzt nicht unnötig in die Länge ziehen und etwa alles nachzeichnen, was man sich in diesen zweidreiviertel Stunden noch so anhören muss, aber ich empfinde das als erstes, schwaches Beispiel für den Rest, der hier noch folgen soll. Und an ein paar Exempeln will ich meine Meinung dann ja doch festmachen. Zusammengefasst kann man aber jetzt schon sagen: dem guten alten Quentin sind eindeutig die Ideen für zündende Gespräche ausgegangen. Das nicht enden wollende Geschwafel seiner Charaktere hier hat mit dem Dialogwitz früherer Zeiten absolut nichts zu tun. Und da ist die erste Dreiviertelstunde bis Stunde, die allein der Exposition dient, was mir so schon zu lang gewesen wäre, noch gar nicht mal das schlimmste Stück. Nein, diese ist merklich zu lang und dient in ihrer Fortsetzung ganz offensichtlich nur dazu, um dem von Robert Rodriguez zwei Jahre zuvor wiederentdeckten Don Johnson ebenfalls eine Rolle geben zu können und in diesem Zusammenhang die unsäglich nervige „Kapuzen-Szene“ auf uns loszulassen, ist ansonsten aber noch das am leichtesten durchzustehende Kapitel von „Django Unchained“. Und das wo eben jene Sequenz wirklich nur schwer zu ertragen ist (über den Auftritt von Don Johnson freut mich sich natürlich nur (ebenso wie über den verschwindend geringen von M.C. Gainey übrigens, aber dafür muss einem der natürlich schon irgendwoher was sagen (z. B. aus „Justified“ ;) ))). Da sitzt dann mit mal auch Jonah Hill neben Johnson auf dem Pferd und man fragt sich, wo der denn nun plötzlich hergekommen ist. Der sieht zwischen all den seltsamen Gestalten des „Wilden Westens“, die wir hier vorfinden, mit Abstand noch am seltsamsten aus. Viel schlimmer aber ist das dösige Gesabbel der Horde, die sich da versammelt hat, um die hässlichen Kapuzen, die sie aufhaben und dass man durch die Löcher derselben ja nichts sehen könnte. Sorry, aber das hätte ich in so nem High-School-Witz-Film erwartet, aber nicht von Quentin Tarantino. Das fand ich damals im Kino schon oberaffig. Und ganz generell lässt sich, wie in den letzten Jahren häufiger schon, feststellen, dass lange nicht alle Gags zünden.

Immerhin, ganz so fies wird es den gesamten Rest des Streifens nicht noch einmal, aber auch der sich daran anschließende Hauptteil geizt absolut mit Handlung und griffigen Dialogen – und bietet dafür weiterhin Klein-Klein und einen mit Wortgefecht um Wortgefecht ausgetragenen Abnutzungskampf der Hauptfiguren, die hier dann endlich um Leonardo DiCaprios Calvin Candie erweitert werden. Nicht, dass der, sein dämlicher Name oder der noch viel dämlichere Name seines Grundbesitzes („Candyland“ – man kann es mit der Comic-Attitüde auch übertreiben; diese und viele weitere Bezeichnungen hier hätte ich eher in ner „Lucky Luke“-Verfilmung vermutet (ganz abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, warum es nicht „Candieland“ heißt, aber das Ganze soll offenbar keine Anspielung sein, sondern wird ganz tarantino-like mal wieder mit dem Vorschlaghammer präsentiert)) grundlegend was am Storyverlauf ändern würden, aber immerhin weiß man nun, dass man sich auf der Zielgeraden befindet. Wer Tarantino allerdings kennt, weiß: diese kann sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, seeeehr lang sein… So und nicht anders ist es auch bei „Django Unchained“. Der Unterschied zu früher ist nur: hier merkt man das. Und das sollte so natürlich nicht sein. (Spoiler) Aber wenn allein die Fahrt zum Wohnhaus der Candies minutenlang durch irgendwelche billigen Machtspielchen der Reisenden unterbrochen werden muss, kribbelt es mir schon in den Fingern, die Zeitanzeige einzuschalten, um zu sehen, wie viel Restlaufzeit noch übrig ist. Traurige Höhepunkte dieser Tour: ein Zwiegespräch zwischen Django und King Schultz, das jetzt genau wofür war (?) und die quälend lange Diskussion darüber, ob ein – so oder so – dem Tode geweihter, weil ausgebrochener Sklave nun durch die Hunde totgebissen werden soll oder nicht. Natürlich wird er am Ende verspeist… Und der Weg dahin hat dann auch nichts mehr mit Spannungsaufbau zu tun wie früher oder in der ersten Szene auf der Farm aus des Regisseurs aktuellem „Once Upon A Time In… Hollywood“ (wobei die auch echt haarscharf auf der Kante zur Langeweile tanzt). Und wenn man dann endlich vor dem riesigen Herrenhaus Candies angekommen ist, muss die absolut nicht überraschende Figur des rassistischen Butlers Stephen, den uns – einmal mehr für Tarantino – Samuel L. Jackson gibt, natürlich unbedingt jeden Millimeter der Neuankömmlinge unter die Lupe nehmen und kritisch hinterfragen (ist ja schließlich n Schwarzer dabei, nech?). Und wenn dann endlich diese Hürde auch genommen ist, soll natürlich Kerry Washington alias Broomhilda von Shaft (diese Namen, ne? – Anspielung oder Hommage oder was weiß ich hin oder her) endlich hervorgeholt werden, was sich aber wieder als schwieriger herausstellt als gedacht, weil diese ja gerade noch in nem Bunker eingesperrt ist. Und dann palavern Candie und Stephen da ewig rum, bis der Letztere die Gewünschte endlich hervorholt… Und ja, wenn euch diese Aufzählung langsam auch auf den Sack geht, dann habe ich mein Ziel erreicht. Ich wollte euch nämlich das Gefühl geben, das der Film bei mir an dieser Stelle auslöste. Das ist einfach schwach und ideenlos. Punkt.

Danach wird „Django Unchained“ dann endlich wieder guckbarer, auch wenn die wirklichen Höhepunkte bis zum unvermeidlichen Gewaltausbruch ausbleiben (ganz im Gegenteil liefert uns Candie noch eine völlig hirnlose Einlage mit einem Totenschädel und nem Hammer – es zieeeht sich). Dieser selbst ist dann Geschmackssache (zumindest aber die Tatsache, dass sowohl Candie als auch King Schultz hier ihr Leben lassen müssen, ist ja wohl wirklich wieder überraschend, wenn auch genauso überraschend unnachvollziehbar) und auch wenn sich das daran anschließende Ende dann endlich etwas mehr beeilt (wenigstens dann, wenn man mal über die völlig unstimmige Szene hinwegsieht, in welcher sich Django befreit und in der sich dann auch wieder mal ein – deutlich runder gewordener – Quentin Tarantino selbst inszeniert – er muss das nicht immer tun, finde ich (mit Ausnahme von dem in „Pulp Fiction“ waren diese Auftritte nämlich auch nie besonders doll)), richtig warm kann ich damit ebenso wieder nicht werden. Das liegt nicht an der sich auch hier wieder Bahn brechenden werkimmanenten sowie -übergreifenden „Tarantino-Gerechtigkeit“, die am Schluss immer geschichtsverkehrend irgendein grausiges historisches Unrecht menschlicher Natur wieder zurechtrückt und von der man daher halten darf, was man will (und diesbezüglich können wir ja absolut froh sein, dass er „nur“ einen Sklaven zum Kopfgeldjäger und Meisterschützen macht sowie diesen dann seine Frau vom Menschenmarkt nehmen lässt und nicht gleich alle Plantagenbesitzer der damaligen Zeit zusammentrommeln und hinrichten lässt, was ja durchaus auch vorstellbar gewesen wäre), aber irgendwie empfinde ich den Abschluss als ein wenig lieblos. So als wären ihm da gänzlich die Ideen ausgegangen. (Spoilerende)

Und a pro pos Ideen ausgegangen. Dafür war Tarantino ja auch immer bekannt. Dass seine Filme nämlich nicht nur fast ausschließlich aus skurrilen, scheinbar endlosen Dialogen – unterbrochen durch ein paar heftige Gewaltmomente – bestehen, sondern dass diese auch sonst irgendwie anders sind, mit Genuss mit gängigen Normen brechen oder schlicht ein Füllhorn bizarrer (Szenerie-)Ideen über dem geneigten Zuschauer ausschütten. Dass Letztere oft nicht vom Meister aller Klassen selbst stammen, sondern lediglich die Einfälle anderer Kollegen variiert wiedergeben, hat bisher weder den Mainstream noch die Cineasten gestört (aber nur die Letztgenannten dürften eben dieses auch bemerkt haben). Vor allem deswegen, weil Tarantino dies ja nicht hinten rum, sondern ganz offensichtlich und mit Ansage tut. Denn natürlich ist kopieren nicht cool, aber zitieren, hommagieren (falls es dieses Verb geben sollte) und vor allem auf etwas anspielen absolut legitim. Auf diese Weise gelang es dem guten, alten Quentin tatsächlich ein Zitierkino zu etablieren, das interessanterweise selbst die Massen fasziniert – und an dem er seither ein Stück weit auch gemessen wird. Filmfreunde lechzen bei jedem neuem Werk schon danach, das „Wer findet die meisten Anspielungen?“-Spiel zu spielen und alle anderen freuen sich auf „seine“ ganzen neuen, aberwitzigen Ideen. Im Falle von „Django Unchained“ werden allerdings beide Parteien enttäuscht, da es diesbezüglich einfach nicht viel zu sehen gibt. Klar, Anspielungen und Verweise findet man auch hier en masse, aber die Ausarbeitung derselben lässt vergleichsweise doch stark zu wünschen übrig. Und damit meine ich noch nicht mal die gefühlt einhundert, teilweise längst vergessenen Schauspieler, denen der Regisseur hier mal wieder die Möglichkeit gibt, sich (noch einmal) zu zeigen, nur weil er sie in früheren, teilweise längst vergessenen Rollen mal cool fand (ich z. B. weiß immer noch nicht, ob ich mich über den von mir so heiß erwarteten Auftritt des (natürlich ebenso aufgequollenen) Tom Wopat nun wirklich freuen soll…).

(Spoiler) Nein, aber musste die einleitende Episode um die Brittle-Brüder wirklich so lang ausgewalzt werden? Am Ende hat man nämlich das Gefühl, dass es dabei nur um Tod von Big John Brittle ging. Der fällt nämlich, nachdem Django ihn durch ein weißes Blatt Papier vor seinem Herzen erschossen hat (fragt mich bitte nicht, wie und zu welchem Zweck das dahin gekommen ist), einfach nach vorne in den Matsch – klatsch! Ersteres verstehe ich dabei als die im weiteren Verlauf noch einmal wiederholte Hommage auf Jack Palances Tod in „Il Mercenario“ und Letzteres hätte ich zwar nie erkannt, ist aber eine Kopie einer Sterbeszene aus „Wild Bill“, wie einer der Stuntleute vom Dreh zu erzählen weiß (hab Hills Streifen wohl zu lange nicht gesehen, dass mir das nicht aufgefallen ist ;) ). Ähnlich verhält es sich, wenn Django den wie gesagt so schon viel zu langen Ritt nach Candyland dadurch verlängern muss, dass er seinem Zorn Luft macht, indem er ein Pferd mit Reiter darauf umreißt. Auch das hätte ich ja nie im Leben wiedererkannt, aber es ist wohl aus „Taras Bulba“ übernommen (das ist aber auch Ewigkeiten her, dass ich den mal gesehen habe). (Spoilerende) Und jetzt, wo ich diese Dinge durch das Bonusmaterial der Blu-ray von Sony erfahren habe, sehe ich die betreffenden Szenen auch mit anderen Augen. Dachte ich vorher noch, das wäre einfach nur alles schwach erdacht, denke ich nun, es ist überhaupt nur erdacht worden, um diese Anspielungen (die außer Tarantino aber sonst nur die wenigstens erkannt haben dürften) einbauen zu können – einfach nur, um es zu zitieren. Damit erreicht seine Zitierwut hier einen vorläufigen Höhepunkt, den man selbst als Fan dann nicht mehr gut finden muss. Und auch ansonsten hat man schlicht das Gefühl, dass er alles, was er sich über die Jahre zurechtgelegt hat, in einem Western zeigen zu wollen (und das waren einige Jahre), auch auf Teufel komm raus in diesen einen mit reinpacken musste – ob dieser dadurch um noch eine überflüssige oder zumindest unnötig lange Szene reicher wurde oder nicht ((Spoiler) als Bsp. sei hierfür jetzt nur einmal die Ausbildungszeit Djangos genannt, durch die es selbst hier Schnee-Szenen zu bewundern gibt und die ich auch viel zu ausufernd dafür finde, dass Tarantino sie nur dafür braucht, um seinem Protagonisten am Ende ein Mittel zur Flucht an die Hand zu geben (Spoilerende)). Da hätte er lieber ein wenig mehr Zeit für seine Story aufwenden sollen. (Aber das Drehbuch ist ja angeblich sooo wundervoll; hat sogar einen Oscar gekriegt – für mich absolut unnachvollziehbar!)

Oder nehmen wir vielleicht einfach mal nur die Titelfigur, bei der es – wie ich an anderer Stelle schon mal erwähnt hatte – für mich (und mit Sicherheit lange nicht nur für mich) sonnenklar war, dass diese ob des Regisseurs Vorliebe für den Italowestern (und vor allem dessen Vertreter von Sergio Corbucci) Django heißen würde. Ebenso durfte man sich natürlich denken, dass er diesen Standard-Charakter ordentlich anpassen würde. Dass er aus ihm gleich einen Schwarzen macht, wäre mir zwar nicht sofort in den Sinn gekommen, aber in seinem Kosmos macht das durchaus Sinn. Dass diese Figur mit der ursprünglichen von Franco Nero dann quasi nichts mehr zu tun hat, fand ich ehrlich gesagt zu Anfang ziemlich verwirrend, aber gut, das kann man natürlich so machen. Dann allerdings Corbuccis Beginn relativ eins zu eins zu übernehmen (roter Titel über den mit Luis Enriquez Bacalovs Original-Thema unterlegten Bildern und der Protagonist von hinten – wo ich mir vorher übrigens auch sehr sicher war, dass er das so machen würde), finde ich dann völlig unpassend. Er schreibt eine völlig andere Geschichte mit einem völlig anderen Helden (der völlig un-italo-like im übrigen auch absolut kein Antiheld ist) und nutzt trotzdem die bekannten Erkennungsmerkmale. Passt in meinem Kopf so dann allerdings überhaupt nicht zusammen. Ich liebe Bacalovs Song weiterhin, aber nicht diese Bilder dazu.

Das ist aber ein generelles Problem, dass ich bei Quentin Tarantinos Filmen habe und ich bin froh, dass ich das endlich mal loswerden darf. Denn ich kann einfach nicht verstehen, warum ich offensichtlich der einzige seiner Fans bin, der es anmaßend findet, wenn er ein ums andere Mal die tollen Musiken seiner Lieblingswerke verwurstet, indem er sie unter seine Szenen legt. Und ja, klar, mir ist schon bewusst, dass das eine Ehrung der betreffenden Stücke sein soll (und bei seinem heutigen Status ist es das mit Sicherheit auch irgendwo), aber das passt doch nicht zusammen. Dadurch hat man bei seinen Streifen immer die falschen Bilder zur richtigen Musik vor Augen. Denn für mich ist und bleibt ein Film untrennbar mit seinem Soundtrack verbunden. Den kann man nicht einfach übertragen und dann eine andere Bildabfolge dazu drehen. Das wirkt dann einfach nicht mehr. Mal ganz abgesehen davon, dass es Tarantino lange nicht so gut versteht, etwas gut zur Musik zu inszenieren, wie er vielleicht glaubt und wie ihm der Großteil seiner Jünger weißmachen will. Als er zu Anfang quasi nur Songs verwendet hat, ging’s noch. Das kann er auch ganz gut. Als er dann aber spätestens bei „Kill Bill: Vol. 1“ anfing, einzelne Titel anderer Scores zu recyceln, fing er an, mich damit zu nerven. Und das zieht sich seitdem ja durch seine Filmografie wie ein roter Faden. Wie ungeniert er dabei einige Stücke nur für ein paar Sekunden anspielt und dann wieder fallenlässt, finde ich wirklich unschön und ebenso die oft wilde Mischung unterschiedlichster Genres (denen die Ursprungsfilme zugehörig sind, meine ich). Ich meine, es hat doch einen Grund warum z. B. ein Poliziottesco anders unterlegt ist als ein Kriegsfilm oder ein Giallo oder nicht? Die kann ich doch nicht einfach miteinander mischen. Hier haben wir natürlich vor allem Stücke aus sämtlichen Zeiten des Italowestern, die von Tarantino nicht besser eingesetzt werden als in seinen Streifen zuvor. Das finde ich wirklich unerträglich. Noch unerträglicher ist allerdings der hier mindestens ebenso häufige Einsatz von Songs. Stand dieser seinen Erstlingen „Reservoir Dogs“ und „Pulp Fiction“ wie gesagt noch ziemlich gut, weil diese in der Neuzeit spielen, in der es solche Lieder eben einfach auch schon gab und man sie auch schon mal „aus dem Radio“ abspielen konnte, passen diese zu einem historischen Genre wie dem Western erstens einfach mal so gar nicht (und sei ein Vertreter wie „Django Unchained“ auch noch so unhistorisch) und ist es einem solchen meiner Meinung nach ja sowieso mehr als abträglich, das „gesungene Wort“ zu verwenden. Songs sollten in den Soundtracks hierzu echt die Ausnahme bilden. Bei Tarantinos erster Pferdeoper ist das allerdings mitnichten so und vielmehr noch: Er verwendet sogar Hip-Hop-Nummern! (Oder Rap oder wie auch immer das heute heißen mag; davon habe ich keine Ahnung, aber ihr wisst, was ich meine.) Und das macht mich dann wirklich sauer; Blaxploitation-Spaghettiwestern hin oder her. Unabhängig davon, dass ich dem Genre generell nicht sehr zugetan bin, ist das nämlich wirklich die letzte Musik für einen Western – höchstwahrscheinlich sogar noch vor elektronischer Musik (wobei ich nicht hoffe, dass ich mir einen solchen Vertreter (den es mittlerweile mit Sicherheit gibt) in nächster Zeit beschauen muss). Kurz und gut: Ich weiß auch hier nicht, wo die vielen Stimmen herkommen, die Tarantinos wirklich von Grund auf falschen Musikansatz seiner Streifen bei „Django Unchained“ ebenso geil finden, aber dessen Soundtrack bzw. natürlich die Verwendung der einzelnen Stücke desselben ist selbst für den guten, alten Quentin noch bezeichnend – bezeichnend schlecht nämlich. Aus meiner Sicht der unausstehlichste Musikeinsatz seiner Karriere!

So. Und nun fragt ihr euch natürlich völlig zu recht, warum „Django Unchained“ bei all dieser Kritik am Ende trotzdem nicht vollkommen auseinanderfällt. Dies hat zwei Gründe. Der erste ist: Quentin Tarantino mag zwar mitunter bei seinen Drehbüchern etwas übertreiben oder – wie hier – diesbezüglich sogar einen schlechten Tag haben, aber er ist und bleibt einfach ein guter Regisseur! Gut, natürlich muss man, was das angeht, bei „Django Unchained“ auch Abstriche machen. Warum z. B. auch hier das Kunstblut meterweit spritzen, alles mega aufplatzen und meilenweit wegfliegen muss, bleibt mir weiterhin ein Rätsel (wie gesagt: er übertreibt es bisweilen mit seiner Comic-Attitüde), aber das hat man ihm bei seinen vorherigen Streifen ja auch schon so durchgehen lassen; warum also nicht auch hier (z. B. weil die erste Schießerei in Candies Haus eindeutig viel zu dick aufgetragen und übertrieben ist, aber lassen wir das)? Aber grundsätzlich hat er einfach eine Handschrift, die mir gefällt. Ich mag seinen „vereinigenden“ Stil, wo von den vielen Regisseuren dieser Welt das Beste drin ist, seine starre Kamera, seinen Blick für Details und in aller Regel auch sein Zeitgefühl. All das mag seine höchste Ausprägung nicht in diesem Beitrag finden, aber es reicht locker aus, um die vielen Durchschnitts-Filmemacher heutzutage zu schlagen und einen trotz der wirklich gefährlich langen Laufzeit immer wieder bei Laune zu halten. Und Tarantino versteht es einfach, seine Darsteller einzusetzen sowie diese zu Höchstleistungen anzutreiben.

Das hatte er hiervor gerade in „Inglourious Basterds“ unter Beweis gestellt, in dem sein exzellentes Ensemble ebenso schon die eine oder andere zu lang geratene Szene mit Bravour rettete (man denke nur an die Vorgänge in der Kneipe) und das tut er hier wieder. Und von daher sind die mitwirkenden Schauspieler der zweite Grund dafür, dass „Django Unchained“ doch kein vollständiger Flop ist. Denen bei der Arbeit zuzusehen, ist nämlich eine absolute Freude. Da scheint man richtig zu spüren, wie die alle für Tarantino brennen (woher auch immer das bei diesem wackeligen Drehbuch kam). Allen voran natürlich „dessen Entdeckung“ Christoph Waltz. Denn auch wenn man dem Österreicher hier natürlich einen Strick daraus drehen könnte, dass er ja tatsächlich quasi die gleiche Rolle spielt wie noch in „Inglourious Basterds“ (nur eben als Guter), so kann er da ja auch nichts dafür. Tarantino hat ihm die Figur des Dr. King Schultz auf den Leib geschrieben und wusste, warum er das tat. Zwar wird Hans Landa bei mir für immer die leicht höhere Reputation haben, aber einfach nur, weil er der erste der beiden ziemlich ähnlichen Charaktere war. Bärenstark gespielt hat Waltz sie beide und daher auch zu Recht jeweils einen Oscar bekommen. Jamie Foxx ist einfach der nette Junge von nebenan und als dieser brilliert er natürlich vor allem im ersten Teil des Films und später auf Candies Farm, wenn man seinem Django richtig anzumerken scheint, wie unangenehm ihm die Vortäuschung falscher Tatsachen in einer so gefährlichen Umgebung ist. Noch besser ist allerdings Leonardo DiCaprio, der sich mit Waltz hier den Preis für die beste Leistung teilen darf. Allerdings sehe ich das erst jetzt so. Fand ich seine Leistung im Kino nur eingeschränkt gut, liebe ich seine extravagante, exzentrische Art (die tatsächlich bereits einen Vorgeschmack auf die Rolle seines Lebens (da lege ich mich jetzt einfach mal fest) in „The Wolf Of Wall Street“ bietet) mittlerweile – großartig (auch die hässlich brauen Zähne dazu)! Chamäleon Samuel L. Jackson, der für Tarantino erneut ganz anders aussieht als bei seinen Auftritten zuvor, ist auch kein Vorwurf zu machen. Er ist einfach eine Bank. Ebenso wie Walton Goggins, der sein Talent hier aber natürlich maximal andeuten darf – dafür ist sein Part leider viel zu klein. Für ihn hätte ich mir mehr Screentime gewünscht (und da das ja offensichtlich nicht nur mir, sondern dem Regisseur ebenso erging, hat er ihm im folgenden Streifen „The Hateful Eight“ einfach eine der Hauptrollen gegeben – das tröstet im Nachhinein betrachtet doch sehr).

Die weibliche Seite ist mit Kerry Washington und Laura Cayouette gut besetzt. Beide erledigen ihre völlig gegensätzlichen Aufgaben sehr gut und sehen dabei auch noch ziemlich gut bzw. ziemlich schlimm aus – ganz so, wie es Tarantino wollte. Und dann haben wir hier ja noch so viele Nebendarsteller in kleinen und noch viel kleineren Rollen, die alle hier aufzuzählen absolut den Rahmen sprengen würde (eine ganze Reihe von ihnen habe ich im obigen Text ja bereits genannt). Nur so viel dazu: Bruce Dern reichen selbst Sekunden, um zu beweisen, was für ein schlechter Schauspieler er war, mit Tom Wopats Auftritt werde ich wie gesagt auch nicht so richtig glücklich und Franco Nero hätte sich das hier auch lieber nicht antun sollen. Zwar ist sein in der deutschen Synchronisation völlig sinnentleerter Hauptgag des Films (wenn man ihn so nennen darf) im Original ziemlich cool, aber seine Zeiten sind und waren auch 2012 einfach schon vorbei. Das sieht nicht mehr aus, was er da macht und da kann auch ein ebenso gealterter Rainer Brandt nichts mehr dran ändern. Dafür habe ich mich über die Auftritte von M.C. Gainey und Don Johnson aber z. B. sehr gefreut. Gerade Letzterer beweist in den letzten Jahren seit seiner „Wiederentdeckung“ ja, was für ein toller Mime er ist. Und es ist saucool, dass er mit Reent Reins immer noch die gleiche Synchronstimme hat wie einst in „Miami Vice“.

Und so gilt unterm Strich auch für „Django Unchained“: Wo Tarantino draufsteht, ist er auch drin. Er führt seinen vor Jahren eingeschlagenen, mit Pop- und vor allem Filmzitaten gepflasterten Weg unbeirrt fort und liefert mit seinem langerwarteten ersten Western einen solide inszenierten sowie hervorragend gespielten Genrebeitrag ab. Denn Regie kann er einfach. Allerdings gelingt es ihm trotzdem bei weitem nicht mit diesem an einstige Heldentaten anzuknüpfen, da sein Drehbuch wesentlich schwächer ist als gewohnt. Das sonst zweite große Plus seiner Streifen wird hier zum Hinkefuß. Und das kommt ehrlich gesagt leider nicht gerade überraschend. War „Reservoir Dogs“ nämlich noch ein unglaubliches Debut und „Pulp Fiction“ nichts anderes als ein Meisterwerk, konnte man über die folgenden Filme schon denken, was man wollte (ich habe ja bereits anklingen lassen, welche davon mir noch gefielen und welche bereits nicht mehr), da die Dialoge in ihnen immer mehr Raum einnahmen und dabei gleichzeitig immer weniger aussagten (vom teilweise völlig abhanden gekommenen Witz vergangener Tage mal ganz zu schweigen). Viele sprachen daher bereits von zerredeten oder kaputt gequasselten Werken und bis zu einem gewissen Grad kann ich dem auch nichts entgegnen, aber immerhin konnte ich die betreffenden Streifen für mich bisher – mit besagter Ausnahme von „Kill Bill: Vol. 2“ – nie schlechter als mit drei Sternen und zwei Plus bewerten. In „Django Unchained“ aber stimmt es jetzt das erste Mal vollumfänglich: Hier wird zu viel und zu lange über zu uninteressantes Zeug gequatscht und gibt es im Gegensatz dazu zu wenig Action. Und wenn doch, ist diese leider genauso zu sehr im Comic-Stil gehalten wie der Rest dieses Vertreters. Überhaupt wird natürlich enttäuscht werden, wer sich von einer Italowestern-Hommage mehr Italowestern-Optik verspricht oder wer – wie ich – vergeblich darauf gehofft hat, Tarantino möge endlich einen Komponisten für einen komplett neuen Soundtrack anstellen. Tja, dieser „Django Unchained“ hat nicht nur einen seltsamen Titel (wir hatten das Thema, oder?), sondern ist auch in sich ein extrem unausgeglichener Film. Tarantino wollte mit ihm wie so oft ein wenig zu viel (nämlich von allem etwas und das ist nie gut) und scheitert daher letztendlich vor allem an seinen eigenen Ansprüchen. Schlechter als hier war er eben nur in „Kill Bill: Vol. 2“. Und klar ist es für einen Regisseur nicht das schlechteste Urteil, wenn sein zweitschwächster Film ein Dreier mit einem Plus ist, aber von einem Quentin Tarantino erwartet man einfach etwas Anderes, wesentlich Besseres. Deswegen bin ich über dieses Ergebnis wie erwähnt wirklich enttäuscht und werde mir diese fast drei Stunden Film trotz der überragenden Darsteller so schnell nicht wieder geben.

Zur BD:

Bei einem so neuen Streifen lässt sich qualitätstechnisch über die Blu-ray von Sony natürlich nicht meckern. Bild und Ton sind natürlich über jeden Zweifel erhaben. Das, was sich heutzutage allerdings Bonusmaterial nennt, ist nicht ganz so mein Fall:

  1. „Der Spaghettiwestern neu konzipiert: Die Pferde und Stunts in ,Django Unchained‘“: Nicht ganz viertelstündige Dokumentation über die Stuntmänner des Films. Noch das netteste Feature hier drauf, auch wenn der Typ, der die Darsteller das schnelle Ziehen lehrt, seine Künste ruhig mal ein wenig ausgiebiger hätte zeigen können. Das eine Mal, das er hier zieht, macht nicht wirklich Eindruck…
  2. „Die Kostüme von Sharen Davis“: Da wird in ca. 12 Minuten tatsächlich jedes einzelne Kostüm von „Django Unchained“ einmal durchgegangen – und das sind eine Menge. Und das sind alles sympathische Personen, die da sprechen, aber deren Begeisterung für die Magie und die Bedeutung der Kleider auf dem Bildschirm kann ich nun wirklich nicht so ganz teilen…
  3. „In Erinnerung an J. Michael Riva: Das Production Design von ,Django Unchainend‘“: Und nochmal 13 Minuten voller netter Worte von Kollegen für einen während des Drehs verstorbenen Kollegen und damit mir etwas zu lang, das Ganze. Und auf Quentin Tarantino wartet man alle drei Kurz-Dokus vergebens…
  4. zwei Trailer zur Tarantino-BD-Collection sowie dem miserablen Soundtrack von „Django Unchained“

Da sieht man, was ich meine. Das Letzte ist sogar Werbung! Und der Trailer? Mal wieder nicht drauf – ein Unding! Nun ja, für fünf Euro kann man das Ding aber natürlich bedenkenlos mitnehmen und auch wenn mich dieser Tarantino nicht so überzeugt hat: Für Komplettisten wird sowieso kein Weg daran vorbeiführen und wer ist das in Bezug auf seine Filme nicht?

Zitate

„Gefällt mir, wie du stirbst, Boy!“(Django verabschiedet sich von seinem ehemaligen Peiniger (M.C. Gainey))

„Das ist eine deutsche Legende – da kommt immer irgendwo, irgendwie ein Berg vor.“(Dr. King Schultz erklärt Django, wie deutsche Folklore aus Tarantinos Sicht funktioniert)

„So ziemlich jedes beschissene Wort aus Calvin Candies Mund war nur gequirlte Scheiße, aber mit einem hatte er recht: Ich bin der eine Nigger aus 10.000.“(Django übt sich in Bescheidenheit)

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