Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo
★★★★★★
- Jahr: 1966
- Regie: Sergio Leone
- Darsteller: Clint Eastwood, Eli Wallach, Lee Van Cleef, Mario Brega, Luigi Pistilli...
Story
In den Wirren des Amerikanischen Bürgerkriegs verbindet den Banditen Tuco (Eli Wallach) und den Abenteurer Blondie (Clint Eastwood) eine ungewöhnliche Partnerschaft: Blondie kassiert die Prämie, die auf Tucos Kopf ausgesetzt ist und schießt diesen anschließend wieder vom Galgen. Nachdem Blondie diese Geschäftsbeziehung aufkündigt und Tuco im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste schickt, spürt dieser ihn nach seinem entbehrungsreichen Marsch auf und will ihm diese Ehre ebenso angedeihen lassen. In dem festen Willen, Blondie beim Sterben zuzusehen, begleitet er ihn sogar und treibt ihn durch den heißen Sand – bis die zwei auf eine Armeekutsche stoßen. In dieser befindet sich der sterbende Deserteur Jackson alias Bill Carson und erzählt Tuco von einer vergrabenen Regimentskasse mit 200.000 Dollar Inhalt – und Blondie vom genauen Ort, an dem diese verbuddelt ist. Dieses geteilte Wissen zwingt die beiden wieder zur Zusammenarbeit. Also machen sie sich auf und nicht nur der tobende Bürgerkrieg, sondern auch der Auftragskiller Sentenza (Lee Van Cleef), der sich ebenfalls für den vergrabenen Zaster interessiert, hindert die beiden am Vorwärtskommen. Auf dem Friedhof von Sad Hill angekommen, auf dem das Geld in dem Grab eines Unbekannten neben dem eines Mannes namens Arch Stanton eingebuddelt liegt, müssen sie feststellen, dass Sentenza, dessen komplette Bande sie vorher ausgeschaltet hatten, es ebenfalls bis hierher geschafft hat. In einem finalen Mexican Standoff erledigt Blondie Sentenza, während Tuco aufgrund einer ungeladenen Waffe nicht teilnehmen kann. Und aus eben jenem Grund ist es auch an ihm, den Zaster auszubuddeln. Anschließend muss er sich einen Strick um den Hals legen und auf ein wackliges Grabkreuz klettern, während Blondie mit seiner Hälfte des Geldes wegreitet und ihn schlussendlich aus sicherer Entfernung wieder mal herunterschießt.
Worte zum Film
geniale Darsteller, geniale Musik, geniale Story und eine geniale Regie; setzt als krönender Abschluss der Dollar-Trilogie immer noch Standards
Bewertung
Zum Film:
Tja, Leute, was schreibt man über einen Film, über den schon alles geschrieben wurde? Was sagt man über einen Streifen, den eh jeder kennt, ohne langweilig zu wirken? Und macht es überhaupt Sinn, vor diesem Hintergrund einen Film zu bewerten? Schließlich gehört Sergio Leones „Zwei glorreiche Halunken“, der meisterhafte Abschluss seiner Dollar-Trilogie, ja ohne wenn und aber zur Filmgeschichte. Jeder, der sich auch nur im Ansatz für Kino interessiert, wird früher oder später über diese Pferdeoper stolpern und jeder, der sich für Western im Besonderen interessiert, hat diesen hier entweder längst gesehen oder als nächsten oder wenigstens übernächsten Klassiker auf seiner To-Do-Liste zu stehen. Und selbst wenn nun also jemand auf die Idee käme, sich vor dem Genuss dieses großartigen Ereignisses im Internet nochmal zu vergewissern, ob dieser denn wirklich so gut sei, wie berichtet wird, so würde er sich von einer negativen Beurteilung wohl kaum vom Schauen abhalten lassen. Und so kann es gut sein, dass ich das nun Folgende nur zu Vervollständigungszwecken dieses Lexikons tippe, aber wenigstens das ist es mir wert und falls sich doch jemand für meine Meinung zu diesem Film interessieren sollte, so würde ich mich in diesem Falle nur umso mehr freuen. Und am Ende hat es wenigstens einer verdient, dass auch ich in die Jubelarien diesen Film betreffend einstimme: Sergio Leone, der beste Regisseur aller Zeiten.
Denn in diesem Fall kann und will ich mich nicht ausnehmen und kann es eigentlich auch nur eine Meinung geben: „Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo“ eilt sein Ruf, einer der besten Filme der Geschichte zu sein, absolut zu Recht voraus. Leone hat es geschafft, auf die ohnehin großartigen Vorgänger seiner Dollar-Reihe mit dem letzten Streifen dieser nochmal eins draufzusetzen. Und das war nun wahrlich nicht leicht, wo diese – und hier insbesondere der zweite – doch ebenfalls bereits ganz große Klasse aufwiesen – mit maximal ganz kleinen Schwächen. Hier jedoch schafft er es (und man weiß oftmals gar nicht genau, woran das nun im Detail liegt), dass man sich das erste Mal in seiner Filmografie wirklich komplett zu Hause fühlt und nun wirklich so gar keinen Fehler mehr auszumachen vermag – oder an der einen oder anderen Stelle vielleicht auch gar nicht ausmachen will.
Von Beginn an macht er es uns leicht, seinen Film zu lieben. Allein der Vorspann ist Magie pur und von der Sorte: Sowas machen die heute gar nicht mehr. Und wenn danach dann ein blödes Gesicht nach dem anderen ganz langsam im Close-Up-Totalen-Wechsel eingeführt wird und er uns mit seiner genialen Inszenierung in die Irre führt, was die Kontrahenten des folgenden Schusswechsels angeht, ja, dann fühle ich mich so richtig zu Hause und schalte in den Genießer-Modus. Und wenn es ein Regisseur dann mit der folgenden Szene, in der dann nach Minuten endlich das erste Wort im Film fällt und in der etwas so Banales wie die Ausführung eines Auftragsmordes so genial und unaufgeregt in Szene gesetzt wird wie hier, schafft, da sogar noch einen draufzusetzen, dann ist das wirklich schon ganz große Kunst. Unvergesslich, diese Szene und nicht erst seit Tarantinos Hommage in „Unglourious Basterds“ Bestandteil der Filmgeschichte.
Und von diesen Szenen gibt es in „Zwei glorreiche Halunken“ ja eine ganze Menge. Beispielhaft seien hier nur die Sequenzen benannt, in denen sich Tuco einen neuen Revolver besorgt (auch wenn diese laut Richard Schickel aus Roy Del Ruths „Blonde Crazy“ geklaut sein soll, was ich nicht beurteilen kann, da ich den noch nicht gesehen habe und das so schnell wohl auch nicht tun werde – zumindest wüsste ich von keiner deutschen DVD dazu), Tuco den Blonden durch die Wüste schickt, Tuco ein Bad nimmt, Tuco und der Blonde die Brücke sprengen oder Tuco, der Blonde und Sentenza sich auf dem Friedhof am Ende ein denkwürdiges Schlussduell liefern. Letzteres Mexican Standoff am Ende auch nur eine weitere, in diesem Fall sogar optische Steigerung des Finales aus „Per Qualche Dollaro In Più“ (und ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass ich damit nicht zuviel verraten habe und das noch nicht als Spoiler gekennzeichnet werden musste). „Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo“ ist einer dieser Streifen, bei denen man sich entweder denkt „Ach, das ist alles aus diesem Film?“ oder (wie in meinem Fall) bei jedem anderen Werk, das den Einfluss dieses Epos nicht leugnen kann, unweigerlich denken muss „Ach, guck mal, das hat der auch aus „Zwei glorreiche Halunken.“ übernommen.“.
Wenn man bedenkt, dass er ein ganzes Genre aus der Taufe hob, ist der Einfluss von „Per Un Pugno Di Dollari“ sicherlich höher einzuschätzen, aber selbst in seinem dritten Film vermochte Leone es noch, dem dann mittlerweile bestehenden Sub-Genre Italowestern neue Standards vorzugeben. So ist beispielsweise seine Darstellung des amerikanischen Bürgerkriegs hier, die trotz nächtelanger Studien von historischem Material meiner Meinung nach nun nicht unbedingt der Realität entspricht (gerade was den Ort der Kampfhandlungen angeht), exakt jene, die wir danach in jedem anderen Italo vorfinden sollten. Und mal ganz ehrlich: Genau so muss das hier auch aussehen, alles andere würde im gleißenden Licht der Sonne auch scheiße aussehen. Was er den allermeisten Nachahmern allerdings voraus hat: Sein Film hat eine Seele. (Spoiler) Nicht nur, dass mit Tuco hier erneut ein Hauptcharakter eine Vorgeschichte spendiert bekommt, nein, gerade die Szenen in den Lazaretten, den Gefangenenlagern, in den Schützengräben oder diejenige, in der Eastwood einem sterbenden Soldaten völlig menschlich einen letzten Zigarillo-Zug in dessen Leben ermöglicht, machen ihn darüberhinaus auch noch zu einem sehr starken Antikriegsfilm und das muss man ob der Abgebrühtheit der Protagonisten und der Rahmengeschichte, die mit dem Krieg ja eigentlich gar nichts zu tun hat, erstmal schaffen. (Spoilerende)
Und es hätte auch niemanden gegeben, der das Ganze so hätte in Szene setzen können wie Leone hier. Diese Spannung in den Duellen, der großartige Wechsel zwischen Close Ups und Totalen, diese unglaublichen Supertotalen, die man sich allesamt an die Wand hängen möchte, diese Liebe für’s Detail, diese unendliche Ruhe beim Storyaufbau und in der Inszenierung als solcher. Und für die Gesamtheit dieser Phänomene gibt es nur ein Wort: Genialität! Leone war ein Genie und beweist es hier zum ersten Mal über die gesamte Länge seines insgesamt zweitlängsten Films.
Aber welcher Regiegott hat je wirklich gute Filme abgeliefert, wenn er nicht auch eine exzellente Crew hinter sich gewusst hätte? Richtig, Leone natürlich weiterhin auch nicht und weiterhin kann er sich auf seine Co-Autoren Luciano Vincenzoni, Agenore Incrocci und Furio Scarpelli ebenso verlassen, wie auf Kamermann Tonino Delli Colli, Cutter Eugenio Alabiso, Produktionsdesigner Carlo Simi und natürlich auf das zweite unumstrittene Genie seines Stabs: Ennio Morricone. Seine mittlerweile so oft zitierte und mindestens genauso oft verwurstete Filmmusik kennt einfach jeder, freiwillig oder unfreiwillig und sie ist dadurch ein Teil der Popkultur geworden, das wohl keiner weiteren Beschreibung bedarf. Schon bei den ersten Tönen des Films fühlt man sich als Fan aber so was von zu Hause. Das schafft nur Morricone.
Und an sich braucht man über den Cast natürlich ebenso wenig noch großartig Worte verlieren, aber der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt: Clint Eastwood gibt hier ein letztes Mal seinen Mann ohne Namen, der doch einen hat und das in einer Perfektion, wie ich es mir bei keinem anderen Schauspieler vorstellen könnte. Einziger Wehrmutstropfen für uns Deutsche: In unserer Synchronisation hat er Gerd-Günther Hoffmann abbekommen, den ich absolut verehre, aber nicht als Sprecher von Herrn Eastwood. Das will leider den ganzen Film über nicht so wirklich passen (wie unsere verkorkste, zusammengefrickelte und an einigen Stellen nachsynchronisierte deutsche Fassung leider generell). Aber spätestens, wenn er kurz vor Schluss wieder seinen Poncho überstreift, fühlt sich auch der letzte Italofan zu Hause. Eli Wallach spielt hier unbestritten die Rolle seines Lebens und Lee Van Cleef müsste nur sein Gesicht in die Kamera halten und man würde ausflippen vor Freude. Auch bei ihm wüsste ich nicht, wann er jemals besser gewesen wäre – außer im Vorgänger vielleicht, das nimmt sich an und für sich nichts. Und der Supporting Cast, der sich später wohl mit dem Argument mal in einem Leone gespielt zu haben, noch so manch andere Rolle erstreiten konnte, ist wie in den anderen Dollar-Filmen gespickt mit mittlerweile bekannten Gesichtern aus dem Italo-Zirkus, die auch allesamt das Bild des Films abrunden, ohne dass sie großartig Screentime hätten und hier daher eine Erwähnung finden müssten.
Und so bleibt mir am Ende der Superlative eigentlich nicht mehr viel anderes übrig als auf meine Worte vom Eingang der Bewertung zu verweisen und zu sagen: Das musste der Vollständigkeit halber zwar gesagt werden, aber Fakt dürfte wohl sein, dass man sich dieses Monument filmischer Schaffenskraft auch anguckt, ohne meine ultimative Lobhudelei gelesen zu haben – und so soll es wegen mir auch gerne sein. Es gibt in diesem Lexikon nun wahrlich nicht viele Filme, die ihrem Klassiker-Status so gerecht werden wie „Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo“ und eine solche Behandlung folglich fordern. Wie gesagt war Leone zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere auf einem vorläufigen Höhepunkt angekommen. Der letzte Akt der Dollar-Trilogie ist sein erster wirklich perfekter Film, der aus meiner Sicht das erste Mal in seiner Karriere die volle Punkt-(bzw. Stern-)Zahl rechtfertigt. Wie gesagt kann man, wenn man will, noch das eine oder andere Staubkörnchen hier drauf finden, aber das will ja keiner. Das Unglaublichste daran aber ist: Jeder seiner nachfolgenden Filme der Amerika-Trilogie sollte noch besser werden.
Zur DVD:
Wie auch „Todesmelodie“ habe ich mir diesen Leone seinerzeit als Doppel-DVD in der „Gold Edition“ von MGM zugelegt. Diese bietet aus meiner Sicht auch heute noch ein super Bild (ist ja auch echt aufwendig aufgearbeitet worden seinerzeit), auch wenn der Film auf BD mittlerweile evtl. noch mehr kann, aber was weiß ich? Mir reicht’s aus und vom Ton her sowieso. Nett finde ich das für diese Zeiten sehr ansprechende Menü, das im Gegensatz zur „Todesmelodie“-Scheibe nicht erst nach hundert Stunden unüberspringbarer Trailer erscheint, sondern direkt nach der Sprachauswahl und auch nicht diese kitschigen, mega schlecht gemachten Flammen enthält. Negativ dagegen auf der Bonusdisc, dass da echt vor jeder Doku. und jedem Featurette Eastwoods Colt erscheint und einmal schießt. Selbst beim Untermenü-Wechsel ist das so, nervig!
Neben einem kleinen Booklet, das im Prinzip die Kern-Aussagen des Bonusmaterials zusammenfasst und von daher auch gerne im Amaray belassen werden kann, gibt es als Bonusmaterial auf der Filmdisc natürlich den obligatorischen Audiokommentar, in diesem Fall gesprochen von Richard Schickel. Ist glaube ich der einzige Audiokommentar eines Films, den ich mir tatsächlich mal komplett reingezogen habe, aber das ist ewig her. War damals in der Schule für eine Hausarbeit über Leones ersten genialen Film notwendig, aber inwieweit ich da sonst was rausziehen konnte oder nicht, weiß ich heute nicht mehr. Auf der Bonus-DVD finden sich dann folgende Geschichten:
- „Leones Western“: Die „Hauptdokumentation“ hierauf. Richard Schickel, Clint Eastwood, Eli Wallach, Mickey Knox und Alberto Grimaldi erzählen hier in nett zusammengeschnittenen und mit Szenen aus dem Film unterlegten Interview-Schnipseln ein paar nette Anekdoten zum Streifen. Sind mittlerweile zwar alles Infos, die man als Fan von Italowestern im Allgemeinen und den Leone-Vorreitern im Speziellen alle schon mal gehört zu haben meint (gerade das, was Eastwood erzählt, das kennt man tatsächlich schon, nämlich von den Paramount-DVDs zu den ersten beiden „Dollar“-Teilen), aber es ist wie gesagt echt ansprechend gemacht und ich gucke es gerne auch nochmal. Das Einzige, was mich wirklich aufregt hieran, ist Schickels Aussage, dass es bereits vor Leone Italowestern gegeben hätte. Klar, es hat europäische Western gegeben (ich nenne sie gerne kurz Euro-Western), von denen man einige und gerade die italienischen heute dann auch gerne als Italowestern bezeichnet, aber das Subgenre Italowestern hat Leone mit „Für eine Handvoll Dollar“ begründet, das steht ja wohl fest! Und dann auch noch wieder die Karl-May-Western von uns als Beispiel anzuführen, grausam! Und als Höhepunkt kommt am Ende der Doku. dann doch tatsächlich nochmal der ganze Copyright-Quatsch, der auch nach dem Film bereits durchlief und das nervt dann natürlich extrem. Da kann ich nur raten: Rechtzeitig beim Abspann den Menü-Knopf drücken.
- „Der Leone-Stil“: Weitere Dokumentation aus Interview-Schnipseln der Genannten, für die das gleiche gilt, wie für die o. g. Schön an den beiden generell ist es Eli Wallach zu lauschen, den ich für einen der sympathischsten Darsteller halte, die man bei solchen Gelegenheiten zu sehen bekommt.
- „Der Mann, der den Bürgerkrieg verlor“: Viertelstündige Dokumentation über den Südstaaten-General Henry Hopkins Sibley und seinen Beitrag zum amerikanischen Bürgerkrieg in den südlichen Bundesstaaten, der die Grundlage für Leones Vision des Sezessionskrieges bildet. Auch ganz interessant, das Ganze, aber super schwer zu folgen, gerade wenn man die ganzen Namen zum ersten Mal hört und Englisch nicht die Muttersprache ist und man folglich zusätzlich auf die Untertitel achten muss. Das werde ich mir wohl noch mal extra angucken müssen, wenn ich gerade wieder mal meine Bürgerkriegsphase habe.
- „Die Rekonstruktion von ,Zwei glorreiche Halunken‘“: Ca. elfminütiges Featurette zur Restauration und Wiederzusammensetzung von Leones Klassiker. In diesem Fall vor allem wegen der ganzen fehlenden Sequenzen und den Hintergrund-Informationen dazu interessant.
- „Die Socorro-Sequenz“: Daraus folgend dann eine der Sequenzen, die man leider nicht mehr wiederherstellen und in den Film einfügen konnte, die aber, nach der tollen Aufbereitung anhand nur ganz weniger letzter Bilder (bewegt und unbewegt), so schon so viel Spaß macht, dass man sich darüber richtig ärgern könnte. Hätte ich gerne in natura gesehen, das Ganze.
- „Die erweiterte Folterszene“: Als nächstes eine weitere Sequenz, die man wiederherstellen konnte, aber nur in unzureichender Qualität und die man deswegen nicht wieder in den Film eingefügt hat und ganz ehrlich: „Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo“ ist tatsächlich so, wie er auf dieser Disc vorliegt, großartig und braucht keine erweiterte Folterszene. Die im Film vorliegende Fassung reicht absolut aus, der Film ist lang genug. Schön, das gesehen zu haben und diese Meinung bestätigt zu bekommen.
- „Der Meister“: Kurzes Featurette zu Meisterkomponist Morricone, auch ganz nett.
- „Der Meister – Teil 2“: Etwas längeres, so genanntes Audio-Featurette, wo eine nette Stimme noch mehr zu Morricone erzählt, kann man sich auch mal anhören.
- Der französische Trailer, der zwei bewegte Bilder zur Socorro-Sequenz beisteuern konnte und genau deswegen wohl auch hier drauf ist. Kann man sich dann mal angucken, mehr nicht.
- Eine Postergalerie mit sieben Postern oder so, die man überall auch im Internet finden kann, braucht kein Mensch!
- Zu guter Letzt sind noch 4 Easter Eggs versteckt, 4 kleine Interview-Schnipsel mit Eastwood oder Wallach mit einer Länge von max. einer Minute, die man sonst wohl nicht unterbringen konnte und wollte. Ganz nett, aber dadurch, dass jedes Mal, wenn man ein neues Element auf der Disc anwählt, die olle Pistole wieder losbrüllt, nervt es dann doch irgendwo sich das anzutun.
Alles in allem natürlich ein Film, der in dieser oder einer anderen Version irgendwie ins Regal gehört – und ich bin weiterhin der Meinung, dass die Gold-Edition eine echt runde Sache ist, auch wenn man die Infos mittlerweile alle zu kennen glaubt.
Zitate
„Wenn ich einen suche, pflege ich ihn zu finden.“(Sentenza erläutert sein Geschäftsmodell)
„Ich arbeite nach einem festen Prinzip: Wenn mich einer bezahlt, dann führe ich den Auftrag auch aus.“(Sentenza gibt weitere Einblicke in sein Geschäftsgebaren)
„Hey du, weißt du, dass du jemandem verdammt ähnlich siehst, auf dessen Kopf 2.000 Dollar Belohnung ausgesetzt sind?“ – „Ja? Aber du siehst nicht aus wie jemand, der 2.000 Dollar kassiert.“(Blondie desillusioniert einen Kopfgeldjäger-Konkurrenten, der gerade im Begriff war, ihm Tuco vor der Nase wegzuschnappen)
„Die Wüste ist ein einziger glühender Backofen. Sogar der Krieg fürchtet sich davor.“(Tuco stimmt Blondie auf den bevorstehenden Marsch durch die Wüste ein)
„Wenn man dich umlegt, gibt’s nen Fettfleck.“(Tuco weißt den Offizier Wallace (Mario Brega) ziemlich indiskret auf sein Übergewicht hin)
[Blondie zählt die Anwesenden durch] „1, 2, 3, 4, 5, 6. Sechs. Das ist ne Glückszahl.“ – „Sagt man das nicht von der 3?“ – „Hmm, ja. Ich hab aber noch 6 Kugeln in meinem Revolver.“(Blondie greift gegenüber Sentenza den kommenden Geschehnissen etwas vor)
„Wer schießen will, soll schießen und nicht quatschen.“(Tuco gibt zu verstehen, dass er die Arbeitseinstellung von Al Mulochs Charakter für mangelhaft hält)
[Tuco liest einen Zettel von Sentenza vor, den dieser ihm und Blondie zurückgelassen hat] „Wir sehen uns wieder, Idi…“ – „Idiot. Das ist an dich gerichtet.“(Blondie vervollständigt und stellt dann richtig zu)
„Wer den meisten Schnaps hat, um die Soldaten betrunken zu halten, wenn er sie zur Schlacht anführt, der hat gewonnen. Wir und die da drüben auf der anderen Seiten haben nur eins gemeinsam: Wir stinken alle nach Alkohol.“(ein Captain der Nordstaaten zieht seine ganz persönliche bisherige Kriegsbilanz)
„Siehst du, auf dieser Welt gibt es zwei Kategorien von Menschen: Die einen haben einen geladenen Revolver und die anderen buddeln.“(Blondie gibt Tuco mit einer Abwandlung von dessen Lieblingsspruch unmissverständliche Anweisung)
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