Django – Ich will ihn tot

Lo Voglio Morto

★★★ ++

  • Jahr: 1968
  • Regie: Paolo Bianchini
  • Darsteller: Craig Hill, José Manuel Martín, Andrea Bosic, Lea Massari, José Canalejas, Frank Braña, Francisco Nieto, Andrea Scotti, Cristina Businari...

Story

Als Djangos Schwester Mercedes (Cristina Businari) von dem Banditen Jack Blood (José Manuel Martín) vergewaltigt und anschließend ermordet wird, schwört dieser (Craig Hill) blutige Rache. Er findet heraus, dass Blood zusammen mit vier Gefährten (José Canalejas, Frank Braña, Francisco Nieto, Andrea Scotti) für den Waffenhändler Mallek (Andrea Bosic) zwei wichtige Generäle der Nord- und Südstaaten auf einer Friedensverhandlung umlegen soll, um so den vor dem Ende stehenden Bürgerkrieg doch noch einmal zu verlängern. Aber Django macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Er erledigt Blood und rächt so seine Schwester, während sich die restlichen vier und Mallek gegenseitig umbringen, sodass Django nur noch das Geld, das der Waffenhändler als Bezahlung für die Ganoven mit sich geführt hat, einzusammeln braucht, um sich davon eine Ranch zu kaufen, auf der er von nun an zusammen mit Aloma (Lea Massari), die er unterwegs gerettet hat, ein glückliches Leben führen kann.

Worte zum Film

gute Darsteller, gute Musik, solide Regie mit einigen atmosphärischen Momenten; etwas eigentümliche, aber interessant andere Story mit ein, zwei Längen; fast schon zu sympathischer, amerikanisch anmutender Django; bizarres Ende

Bewertung

Zum Film:

Auch wenn es mir jedes Mal bereits nach ein paar Jahren wieder entfällt, aber irgendwas muss „Lo Voglio Morto“ ja haben, dass ich in regelmäßigen Abständen Lust auf ihn kriege. Und nach erneuter Ansicht kann ich bestätigen: „Django – Ich will ihn tot“ ist schon ein interessanter Vertreter des Italowestern. Zwar mit Sicherheit nicht der beste, aber ganz unterhaltsam und irgendwie schon anders als der Rest. Denn wenn man ihm sicher auch einiges abreden könnte, eines kann man nicht verleugnen: Dass in Teilen seine Story, vor allem aber sein Django so anders (der eine oder andere würde vielleicht sogar sagen seltsam) sind, dass man schwerlich etwas Vergleichbares finden wird (das wird schon an seinem Hut deutlich ;) ). Mehr oder weniger gekonnt werden hier nämlich noch einmal (obwohl es 1968 eigentlich bereits feste Genrestrukturen gab) zentrale Elemente des US-Westerns mit hochklassischen Italomotiven verbunden, was zu einem wie gesagt sehr interessanten, wohl ziemlich einmaligen Seherlebnis führt. Nun werdet ihr bei bloßer Lektüre sagen, dass es diese Mischung ja nun nicht das erste Mal gab. Und das ist ja soweit auch richtig, allerdings hat Drehbuchautor Carlos Sarabia, der – und das verwundert mich nicht wirklich – außer diesem hier nie ein weiteres Script geschrieben hat, das so hingekriegt, dass einen diese Elemente anders als in Streifen wie „Jim Il Primo“ oder so nicht wirklich stören, sondern maximal befremdlich und eben anders wirken (wenn sie denn überhaupt auffallen). Somit wird „Lo Voglio Morto“ eben ganz interessant, aber „mehr oder weniger gekonnt“ soll heißen, dass es ihn das in Sachen Qualität leider nicht ewig weit vom Genre-Standard abzuheben vermag.

Ich will mal versuchen das an der Figur des Django (Craig Hill) hier zu verdeutlichen. Dessen Schwester Mercedes (Cristina Businari in ihrer ersten Rolle) wird nämlich von einem aufgegeilten José Manuel Martin alias Jack Blood gemeuchelt und muss dementsprechend von unserem Helden gerächt werden. Ich schreibe bewusst „Helden“, denn bis auf das Motiv der Rache an sich, das im US-Western ja gerne mal hinsichtlich seiner moralischen Richtigkeit überprüft wird, bevor es an die Vollstreckung geht, hat Craig Hills Figur hier wenig mit den sonstigen Italo-Antihelden gemein. (Spoiler) Zwar werden seine Schießkünste gleich in der sehr kurzen, aber dafür auch ganz effektvollen Intro-Szene in den Mittelpunkt gerückt, doch wird er es im gesamten weiteren Verlauf nie mit mehr Gegnern auf einmal aufnehmen müssen als in dieser (nämlich mit „gerade mal“ dreien) – ein überlebensgroßer Scharfschütze sieht anders aus. Und dann fragt dieser sehr introvertierte Mensch, nachdem er von Mercedes Tod erfahren hat, lieber erst mal beim Gesetz, also beim Sheriff an, ob der nicht mit seinen Mannen den Mörder suchen könne, anstatt gleich selbst loszureiten. Und das auch noch, obwohl ihm vorher gesagt wird, dass der Mann, den er kurz vorher im Saloon in Notwehr erschossen hat, der Bruder eben jenes Gesetzeshüters ist. Eigentlich sollte jede Italologik solch ein Verhalten verbieten, doch dieser Django rennt in der naiven Gelassenheit eines normalen „Helden“ erst mal in seine erste Falle im Film, muss sich – das allerdings ganz in Italomanier – das erste Mal verprügeln lassen, um sofort wieder seine Künste unter Beweis zu stellen und dieser Situation zu entfliehen, ohne allerdings – und das hätte man eventuell so erwartet, wenn auch nicht zwingend – seine Gegner gleich zu erschießen.

Und auch wenn Letzteres in gerade dieser Szene nun noch nicht unbedingt entgegen dem normalen Habitus eines Antihelden ist, so wird es doch ein Markenzeichen dieses Djangos bleiben. Und zwar den ganzen Streifen über. Der schießt nämlich seinen Gegnern in einer fast schon lucky-luke- beziehungsweise old-shatterhand-mäßigen Art und Weise fast immer nur deren Waffe aus der Hand, ohne sie auch gleich in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Er tötet nach dem guten, alten Karl-May-Motto eben nur, wenn’s „wirklich nötig ist“. Und das ist eine  Sache, die man die ganze Zeit über nicht richtig einzuordnen vermag, weil man’s aus dem Italowestern eben anders gewohnt ist. Andererseits sei auch dazu gesagt, dass es trotzdem noch oft genug wirklich nötig ist hart durchzugreifen, sodass es hier durchaus genug Geballer und Tote gibt, so ist das nicht.

Allerdings hätte ein tatsächlicher Antiheld wohl auch nicht so viel Mitgefühl gezeigt wie Hills Django hier. Einige andere hätten Aloma sicherlich ihrem Schicksal überlassen und sie nicht errettet. Und auch Django ringt ja bei dieser Frage mit sich; es siegt allerdings sein Gewissen. Und das – das sei an dieser Stelle gleich mal dazugesagt – ist gut so! Aloma ist nicht nur sehr wichtig für den restlichen Verlauf des Films, sondern in diesem Streifen passt das einfach so zusammen (schließlich revanchiert sie sich beim Protagonisten dafür später noch – wofür er ihr als Dank kurze Zeit später immerhin recht italokonform drei Leichen zurücklässt, um die sie sich als gute Hausfrau kümmern kann). Nur am Ende hätte der echte Django sie wahrscheinlich im Regen stehen lassen, aber mir gefällt tatsächlich sogar dieses Happy Ending mit dem Schlussgag, dass er mit dem Geld der Banditen seine Farm finanziert (und außerdem heißt Hills Figur im Original nun mal auch Clayton…). (Spoilerende)

Und auch Craig Hill selbst spielt seinen Django viel amerikanischer, als man es erwarten würde, nämlich richtig sympathisch. Und zwar nicht so sympathisch wie einem etwa der Zynismus anderer Antihelden sympathisch ist, sondern mit dieser „Den hätt‘ ich gern als Schwiegersohn.“-Attitüde, mit der eben auch die US-Helden öfters punkten. Und dadurch wird er einfach liebenswürdig oder anders ausgedrückt: menschlich. Soll heißen, dass man mit ihm fühlt, ihm den Erfolg wünscht und mit ihm leidet, wenn mal etwas nicht klappt. Gefühle, die ein normaler Antiheld so gut wie nie erwecken kann, weswegen man sich meiner Meinung nach schon fragen darf, ob ein Italo-Protagonist auf eben diese us-typische Art sympathisch sein „darf“. Allerdings kann man sich dem Charme dieses Djangos auch schlecht entziehen; man muss Hill einfach mögen. Ganz davon abgesehen, dass er so ja auch perfekt dem Rollenbild entspricht, dass Sarabia ihm angedacht hatte und er von daher hier wohl auch kaum eine andere Wahl hatte als die Rolle so anzulegen. Und aus diesem Grunde: ja, natürlich darf ein Italoheld (ob anti oder nicht) auf diese Art sympathisch sein; so kann der Spaghettiwestern doch auch funktionieren. Ankreiden könnte man Hill selbst höchstens, dass er einer der Schauspieler ist, bei denen man es sieht, dass alle Regungen eben wirklich nur gespielt sind. Das ist schade, vor allem, weil Hill es wirklich ganz gut versucht, aber es ist eben so. Aber auch darauf kann man, ähm, pfeifen, denn der eben genannte, sympathische Eindruck lässt sich damit einfach nicht wegwischen.

Und wie schon gesagt: Er fügt sich einfach gut in das Gesamtbild dieses Streifens, der inhaltlich auch insgesamt teilweise so italienisch gar nicht mal anmutet, was sich am besten an seinem Ende aufzeigen lässt, da auch dieses starke Züge us-amerikanischer Vorbilder aufweist, wenn diese auch auf eine andere Art und Weise zutage treten, als sie das bei den Vertretern der klassischen Periode getan hätten. (Spoiler) So ist hier zum Schluss nach einem ziemlichen bizarren Showdown nämlich alles Friede, Freude, Eierkuchen und es scheint keine Probleme mehr zu geben. Django hat seine Schwester gerächt und mit Aloma wohl die Frau fürs Leben gefunden. Durch einen glücklichen Zufall hat er auch noch das Geld für seine Farm zusammengesucht (und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, he, he) und ganz nebenbei stark dazu beigetragen den Bürgerkrieg zu verkürzen. Kann’s was Schöneres geben? Also etwas in mir hätte sich auf der einen Seite für nen Italowestern zumindest gewünscht, dass er mit Aloma alleine in ein neues Leben reitet oder sie ganz stehen lässt und wenigstens der Krieg noch weitergeht, weil Bloods Bombe zum Beispiel trotzdem hochgeht. Auf der anderen Seite finde ich diesen unorthodoxen Verlauf gar nicht schlecht. Auffällig ist doch, dass Django wirklich nur den Banditen zu töten braucht, der seine Schwester auch wirklich umgebracht hat. Die anderen vier plus Waffenhändler Mallek (Andrea Bosic), die zu töten er quasi gar keine Berechtigung hatte, weil sie seiner Schwester ja eigentlich gar nichts getan haben, wenn man das mal mit den Augen dieses Films sieht, bringen sich durch ihre Schlechtigkeit selbst gegenseitig um. Also auch in diese Richtung eine klare moralische Aussage dieses Streifens, die wenigstens untypisch ist. Und sehr bizarr sieht’s außerdem aus, wenn sich die vier Jungs da auf dem Wagen gegenseitig das Leben nehmen… Und das alles vor dem Hintergrund des amerikanischen Bürgerkriegs erzählt, mit dem man bei mir immer punkten kann? Also das fand ich schon ganz nett anzusehen. (Spoilerende)

Und sowieso soll mein ganzes Geschwafel von US-Western-Einflüssen und Anti-Anti-Helden jetzt keinen falschen Eindruck von diesem Werk vermitteln, das definitiv zu den Italowestern gezählt werden muss. Denn obwohl „Django – Ich will ihn tot“ den Bürgerkrieg als Spielzeit nimmt, macht er zum Beispiel nicht den Fehler, den Filme wie der ein Jahr zuvor entstandene „I Giorni Della Violenza“ gemacht haben, und geht ins Grüne, sondern er bleibt, trotzdem es unpassend und unrealistisch ist, im mexikanisch-amerikanischen Grenzland, in dem Italowestern sich für gewöhnlich eben abspielen. Sowieso ist die ganze Optik ziemlich gut und eines Italos sehr würdig und auch die Action kommt absolut nicht zu kurz. Denn wie gesagt gibt es für Django genug zu tun ((Spoiler) auch der Sheriff lässt sich später noch mal blicken und muss dann doch umgenietet werden (Spoilerende) (ihr seht schon: mit der Logik braucht man auch diesem Beitrag bitte nicht entgegentreten)) und vor allem gibt’s auch genug auf die Fresse. Auf die Faustkämpfe hat Regisseur Paolo Bianchini, der jetzt auch nicht gerade als Italo-Spezialist bezeichnet werden kann, nämlich offensichtlich besonderen Wert gelegt. Diese sind besonders aufwendig immer aus mehreren Blickwinkeln gefilmt worden und mit Hilfe des Schnitts von Profi Eugenio Alabiso effektvoll zusammengebastelt worden. Sieht stellenweise wirklich nett aus und gibt’s in dieser aufwendigen Form nicht immer (auf der anderen Seite hat sich der Regisseur in diese Montagen offensichtlich derart verliebt, dass ihre schiere Häufigkeit und Länge einem irgendwann auch zu viel werden können – nun ja). Auch Nico Fidencos Musik passt perfekt hierzu und bleibt im Ohr.

Und wie gesagt ist diese Rache-Geschichte im Grunde ja eine klare Italo-Sache, auch wenn Craig Hill sie etwas anders angeht als der Durchschnitt. Interessant wird’s dann noch durch diesen Quasi-Subplot um Waffenhändler Mallek und Bloods Auftrag, was im Genre auch recht ungewöhnlich, aber absolut auch kein US-Element ist (kurzzeitig hat man gar das Gefühl es ging eigentlich nur darum, den Anschlag als Höhepunkt zu zeigen, weil der ist schon ziemlich stimmig inszeniert). Das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass Sarabia sein Script ein wenig aufbauschen musste, weil er für 90 Minuten sowieso und selbst für 80 Minuten kaum Story hatte ((Spoiler) so könnten jeweils Django seine Gegner auf der Farm, wenn er sie alle schön an einem Tisch versammelt vorm Rohr hat, und Blood und Co. Django in der Hütte, wenn sie ihn schön wehrlos an den Stuhl gefesselt vor sich haben, locker und leicht schon viel früher umbringen, aber dann wäre der Film ja viel zu schnell zu Ende (Spoilerende)). Und das ist an sich ja auch legitim. Blöd für Sarabia und am Ende auch den Zuschauer ist nur, dass man dieses Aufgebausche eben bemerkt und das ist immer schade. In diesem Fall geschieht das sehr schleichend und man weiß in der Regel gar nicht so genau zu benennen warum, aber es ist stellenweise alles ein bisschen langsam erzählt. Aus diesem Grund kann „Lo Voglio Morto“ auch keine Rekorde knacken (immerhin gibt’s diesbezüglich aber auch ganz andere Schoten).

Gar lächerlich wird es an einer Stelle dann jedoch, wenn Django Aloma weißmachen will, dass es eine „lange Geschichte“ wäre, wieso er hinter Blood her ist. Aber leider ist „Django – Ich will ihn tot“ von solcherlei unfreiwilliger Komik des Öfteren durchzogen. So fordert Blood selbst von seinen Mannen kurze Zeit später zum Beispiel höchste Aufmerksamkeit, um dann genau drei Dinge auf den Tisch zu stellen und zwei Sätze dazu zu sagen – klang für mich jetzt nicht sonderlich schwierig zu behalten. Von seiner „Bombe“ (die ist wirklich eine) und deren „Zeitschaltuhr“ mal ganz abgesehen – ein wahres Trash-Element hierin, das man absolut nicht erwarten durfte. Und auch die ansonsten starke – hierzulande seinerzeit mal wieder unnötigerweise geschnittene – Erschießungsszene eines Deserteurs durch seine Südstaatler-Kollegen wird durch einen völlig falschen (und daher mit fortschreitender Dauer immer unverständlicher dahingesungenen) Text zu mit fortschreitender Dauer immer falscheren Melodie der „Battle Hymn Of The Republic“, die er dabei inbrünstig von sich geben soll, ziemlich herabgewürdigt (der Text ist so falsch bzw. unverständlich, dass selbst die Untertitler (gibt es dieses Substantiv?) von Koch seinerzeit offensichtlich nicht wussten, was sie unter die zugehörigen Bilder schreiben sollten und daher immer wieder die gleiche Zeile repetieren (die allerdings ebenso wenig Sinn macht, da es sich dabei selbstredend nicht um den Text der ersten Strophe handelt, die der arme Mann da offensichtlich, ähm, versucht zu interpretieren)). Auf die eigentliche Exekution konnte ich dabei ehrlich gesagt gar nicht mehr achten…

Darstellerisch ist man hier aber ziemlich gut aufgestellt. Craig Hill ist zwar wie gesagt nicht der größte Schauspieler, aber eben sympathisch genug für seinen Helden-Job. Und über sein Gegenüber José Manuel Martín braucht man ja wohl nicht viele Worte zu verlieren. Der ist gut wie immer und es war schon lange mal fällig, dass er mal eine Hauptrolle abbekommt. Hier war es nun also endlich so weit. Ihm zur Seite stehen dabei mit Frank Braña, José Canalejas und Andrea Scotti nun auch wahrlich keine Unbekannten, die man ebenso wie ihn gerne mal in einer großen Rolle gesehen hätte. Und bei Andrea Bosic, der hier als Waffenhändler Mallek auftritt, kann man sowieso nicht wirklich etwas falsch machen. Als willkommene Auflockerung in diesem fast reinen Männercast überzeugt dabei Lea Massari mit einer vernünftigen Leistung. Und nebenbei sieht sie auch noch ganz gut aus. Von daher brennt hier also nichts an.

Wie auch dieser gesamte Beitrag wie gesagt ganz nett geraten ist. Seine etwas andere Story kann aufgrund ihrer eindeutigen Streckung zwar nicht über die komplette Laufzeit vollends überzeugen, unterhält einen Abend lang aber durchaus ordentlich. Ob man die von mir angeführten US-Western-Elemente, die man einfließen lassen hat, nun als solche betrachtet oder nicht, ist dabei ja auch nebensächlich, viel wichtiger ist: Diese sind für mich eine willkommene, andersartige Abwechslung und nicht störend. Klar, dabei kommt es natürlich immer auch ein wenig darauf an, was ich nun gerade sehen wollte, aber nach einem schwachen Werk wie „C’è Sartana… Vendi La Pistola E Comprati La Bara“ mit einem derart unsympathischen Antihelden wie dem dortigen Django (oder eben Sartana) war „Lo Voglio Morto“ eine reine Wohltat. Schließlich beziehen diese Einflüsse sich nur auf die Hauptfigur sowie ein paar Handlungselemente. Der Rest ist klassische italienische Kost, die Paolo Bianchini sehr solide in Szene gesetzt und Nico Fidenco mit hervorragender Musik unterlegt hat. Und wenn man sich überlegt, dass dieser Protagonist, der nach eigener Aussage Vieh getrieben und gegen die Indianer gekämpft hat, was offensichtlich in einem US-Western passiert sein muss, nach diesem nun einen Italowestern durchlebt, kriegt das Ganze sogar noch eine spannende, fast schon filmhistorische Note extra (zumindest wenn man so tickt wie ich ;) ). Von daher liegt es schlicht und ergreifend wirklich nur an Sarabias nur leicht überdurchschnittlichem Script, dass es nicht für mehr gereicht hat. Wie gesagt, der hier hat was. Ein guter Italovertreter, den man sich einmal mehr anschauen kann. Andere haben allerdings Vorrang.

Zur DVD:

Wie so oft ne schöne Koch-Veröffentlichung, wenn auch mal ne ganz alte. Bild und Ton waren allerdings damals schon gut (und können heute immer noch so bezeichnet werden), nur das Bonusmaterial war natürlich verglichen mit heutigen Standards etwas dürftig:

  1. zweiseitiges Booklet
  2. italienischer Trailer
  3. Bildergalerie
  4. Und natürlich Werbung in eigener Sache: Trailer für „Un Par De Asesinos“ und „Blindman“.

Also ich hab die Scheibe wie gesagt mittlerweile einmal öfter abgespielt und kann nur sagen, dass ich sie jedes Mal wieder gut fand – und in Ermangelung einer BD-Veröffentlichung auch weiterhin gut finde.

Zitat

„Die Yankees wollen die Sklaven doch nur befreien, damit sie billige Arbeiter für ihre Fabriken kriegen.“(ein Betrunkener im Saloon schaut in seine Glaskugel)

„Gott grüße euch, ihr Armleuchter!“(ein Mitglied aus Jack Bloods Bande (Francisco Nieto, wenn ich richtig liege) begrüßt angemessen den Rest der Truppe)

„Ich hatte schon immer was gegen Uniformen.“(ein Mitglied aus Bloods Bande (José Canalejas, wenn ich mich recht entsinne) freut sich auf den bevorstehenden Auftrag)

★★★ ++

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