Der Scout

Der Scout

★★★★

  • Jahr: 1983
  • Regie: Konrad Petzold
  • Darsteller: Gojko Mitić, Klaus Manchen, Giso Weißbach, Milan Beli, Jürgen Heinrich, Uwe Jellinek, Roland Seidler, Hartmut Beer, Nasagdordshijn Batzezeg, Manfred Zetzsche, Helmut Schreiber...

Story

Als eine Kavallerie-Einheit unter dem ruhmessüchtigen Colonel Howard (Manfred Zetzsche) einem Nez-Percé-Stamm seine riesige Pferdeherde klaut, macht sich Unterhäuptling Weiße Feder (Gojko Mitić) auf, die Tiere ohne Waffengewalt zurückzuholen. Seine Chance sieht er gekommen, als Howard mit einem Großteil seiner Leute die Herde verlässt, um einen Trupp stichelnder Cayuse zu verfolgen. Bei den Pferden verbleiben ab da nur noch Major Brannigan (Milan Beli), Sergeant Anderson (Klaus Manchen), Leutnant Brooks (Giso Weißbach) sowie die Soldaten Hicks (Jürgen Heinrich), Hunter (Uwe Jellinek), McGoun (Roland Seidler) und Randall (Hartmut Beer). Von diesen lässt sich Weiße Feder als Umatilla getarnt als Scout anwerben und lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie die Tiere ohne ihn nicht gesteuert kriegen. Damit erwirbt er sich kurzzeitig das Vertrauen der Blauröcke, verliert es mit einzelgängerischen Aktionen in der Folge aber auch genauso schnell wieder. Als er dann auch noch eine Cayuse-Frau (Nasagdordshijn Batzezeg) anschleppt, deren Dorf von Howard und Co. dem Erdboden gleichgemacht wurde, droht die Situation zu eskalieren. Zu seinem Glück findet er in dem umsichtigen Sergeant Anderson immer wieder einen Fürsprecher. Allerdings hat der auch sein Geheimnis längst entdeckt und so steuert alles auf Weiße Feders Enttarnung zu. Als Leutnant Brooks schließlich auch dahinterkommt, sind sie allerdings schon so dicht am rettenden Fort, dass man sich darüber keine Sorgen mehr machen zu brauchen scheint. Allerdings weiß niemand außer Weiße Feder: Das Fort existiert nicht mehr; die Cayuse haben es zerlegt. Bei dem Trümmerhaufen angekommen gerät der Rest der Truppe (Brannigan und Randall haben bereits unterwegs das Zeitliche gesegnet) in die letzten blutigen Auseinandersetzungen zwischen dem Rest von Howards Leuten und den Indianern. Hier erschießt Weiße Feder Howard, während die weiteren Soldaten von den Cayuse erschossen werden. Durch pures Glück überleben Hicks und Hunter das Gefecht und beschließen, den Dienst zu quittieren und eine Partnerschaft einzugehen. Die Cayuse-Frau kehrt zu den Ihren zurück und Weiße Feder macht sich auf, die große Pferdeherde zu den Seinen zurückzubringen.

Worte zum Film

großartige Darsteller, überragende Naturkulissen, gute Kamera, gute Musik, gute Regie; hervorragend erdachter und geschriebener sowie unfassbar spannender, innovativer, kleiner Psycho-Western; Kammerspiel auf offener Prärie; der perfekte Abschluss der „Indianerfilm“-„Reihe“

Bewertung

Zum Film:

Als letzten Beitrag zu ihrer überragenden „Indianerfilm-Reihe“ hält die DEFA noch einmal einen absoluten Knaller für uns parat! Hätte man sich den perfekten Abschluss dieser malen dürfen, hätte man wohl „Der Scout“ gemalt. So einen gut durchdachten, spannenden Vertreter hatten selbst die DDR-Cowboys – mit einer Ausnahme – vorher noch nicht auf die Beine gestellt. Hier besann sich die DEFA noch ein letztes Mal auf alte Stärken – und kombinierte sie mit einigen Abwandlungen zu einem gefühlt völlig neuen Seherlebnis. So entstand ein sehr besonderes Werk, das immer und immer wieder aufs Neue entdeckt werden möchte.

Dabei merkt man auch „Der Scout“ seine Entstehungsumstände natürlich ein wenig an. Dass 1983 kein klassisches Produktionsjahr mehr für europäische (und schon gar nicht für deutsche) Western war, ist ja klar. Auch in der ehemaligen DDR hatte das Interesse an den sogenannten Indianerfilmen offenbar deutlich nachgelassen und so waren seit dem letzten, erneut sehr sehenswert geratenen Versuch „Severino“ bereits wieder fünf Jahre ins Land gegangen, seit dem Ende des jährlichen Western-Ausstoßes gar fast zehn Jahre. In dieser Zeit ist natürlich einiges passiert. Das sieht man nicht zuletzt den DEFA-Stammschauspielern der Hochphase an, die man hierfür erneut gecastet hat. Milan Beli etwa ist extrem rund geworden und Hartmut Beer gefühlt einfach schon ganz schön alt (dabei war er zum Drehzeitpunkt gerade einmal 40 oder 41).

Aber auch das Budget dürfte – wie bereits bei „Severino“ vermutet – nicht mehr ganz dem Etat entsprochen haben, den man noch eine Dekade zuvor bereit war, für eine Pferdeoper vorzuhalten. Und so sehen dann die Uniformen hier z. B. so aus, wie sie aussehen, nämlich etwas billig und abgetragen. Und da gibt es dann einige Leute, die sich daran hochziehen. Kann man alles machen, aber wenn es sonst keine Probleme gibt… Ich persönlich finde diesen etwas schäbigen Look ob der psychologischen Dimension dieses Werkes ehrlich gesagt eher förderlich. Er scheint die dreckigen Seelen der handelnden Figuren nach außen zu kehren. Ich finde eher die ganzen kleinen Pferde schade, die hier eingesetzt wurden. Daran konnte ich mich den ganzen Film über nicht gewöhnen. Guckt euch nur das arme Tierchen an, das den schweren Beli die ganze Zeit tragen musste. Das tut einem doch leid… Wenngleich dieses „Pferdeproblem“ sicherlich weniger eine Budget-, sondern eher eine Verfügbarkeitsfrage war. Wahrscheinlich haben die in der Mongolei, wo „Der Scout“ gedreht wurde, einfach keine größeren Tiere da gehabt. Der Mongole als solcher ist im Schnitt ja vielleicht auch nicht der Größte? Ich weiß es nicht.

Wie dem auch sei; damit muss man sich natürlich abfinden. Ist aus meiner Sicht aber auch überhaupt kein Problem, da die Optik ansonsten mal wieder überragend ist. Ja, ein wenig dreckig wie gesagt (gerade auch durch die vielen Fliegen überall), aber das passt und dann wieder diese Panoramen… Ein Traum! Was für ein wunderschöner Flecken Erde die Mongolei doch sein muss. Da kann es Drehbuchautor Gottfried Kolditz (der ursprünglich ja auch die Regie übernehmen sollte, bevor er völlig unverhofft verstarb) und seinem Team überhaupt nicht schwergefallen sein, passende Drehorte zu finden. Also ganz offensichtlich nicht. Otto Hanisch tut dann sein Übrigens dazu und schon darf man sich hier wieder an den herrlichen Kulissen laben. Wen interessieren da noch die Uniformjacken?

Zumal man sowieso ganz schnell von Kolditz ungewöhnlicher Geschichte in deren Bann gezogen wird. Diese behandelt mal wieder ein Thema, das einem so, als reiner Interessent der Historie der amerikanischen Ureinwohner, der man viel zu selten weiter einsteigt, gar nicht geläufig war. Dass die US-Armee seinerzeit (1877 spielt das Ganze), nachdem sie die Indianerkriege gegen die großen Prärievölker größtenteils für sich entschieden hatten, den Stämmen westlich der Rocky Mountains zuallererst mal die Pferde wegtrieb, damit diese sich nicht nach Kanada absetzen konnten. Ob das auch wirklich immer so praktiziert wurde, weiß ich natürlich nicht, aber das wird man bestimmt einmal öfter gemacht haben. Diesen realen Hintergrund nutzt Kolditz, um uns noch einmal einen anderen Stamm zu präsentieren, von dem man vorher in aller Regel auch noch nichts gehört haben dürfte: die Nez Percé. Natürlich wäre die genaue Stammauswahl am Ende egal gewesen, es wird hier keine kulturelle Besonderheit der Nez Percé dargestellt oder hervorgehoben. Gojko Mitić als Held hätte auch einen Abkömmling eines der anderen Stämme der Gegend, etwa einen Cayuse oder einen Umatilla (diese beiden Völker bringt Kolditz im Laufe des Films auch noch ins Spiel), spielen können, aber dass wir uns überhaupt mal so weit in den Nordwesten der USA bewegen (nämlich fast bis in den heutigen Bundesstaat Washington), ist doch schon mal total spannend.

Ungleich spannender wird es dann, wenn klar wird, was Mitićs Figur, der Unterhäuptling Weiße Feder, nach dem Raub der Pferde durch die US-Armee vorhat: Er will die Tiere seinem Stamm zurückholen. Allein und ohne Waffen… Dafür lässt er sich von den Soldaten als Scout anheuern, als die Herde nur noch von einer Rumpftruppe von sieben Mann bewacht wird und von dieser so also gar nicht in Schach zu halten ist. Wenn das keine interessante Ausgangslage ist, dann weiß ich es auch nicht mehr. Selten hatte die DEFA solch einen innovativen Ansatz zu bieten. Zumal die Spannung dadurch ja sogar noch mal gesteigert wird, dass auch wir als Zuschauer nie wissen, wie dieser Indianer, der tatsächlich nie zur Waffe greift und die Pferde über Umwege zwar, aber trotzdem immer weiter zum Fort der Weißen treibt, sich sein Eigentum denn nun eigentlich mal zurückholen will – und wann… Selbst als er in einer Cayuse-Frau, die er unterwegs vor dem Tod rettet, endlich eine Gesprächspartnerin findet, mit der er ziemlich offen reden kann, gibt er doch nichts preis. Da wird man als zum bloßen Zusehen Verdammter irgendwann wirklich ganz unruhig. Mich hat das jedenfalls extrem angesprochen.

Denn das allein ist es ja logischerweise auch noch nicht. Schließlich sind auch die Soldaten bloß Menschen. Und zwar ein willkürlich zusammengestellter Haufen von verschiedensten Individualisten, von denen die wenigsten gut auf Indianer zu sprechen sind. Und schon gar nicht auf deren zwei, zumal einer davon eine Frau ist und die Jungs bestimmt schon lange keine solche mehr gespürt haben… Und so kochen diese Emotionen natürlich nach und nach und immer mal wieder hoch und führen zu entsprechenden Entladungen unterschiedlicher Stärke und daher unterschiedlicher Auswirkung. Da einen kühlen Kopf zu bewahren ist nämlich gar nicht so einfach. Ebenso wenig wie es einfach ist, eine solche Gemengelage und ihre Entwicklung bei so vielen Figuren über einen solchen Zeitraum nachvollziehbar und glaubhaft darzustellen. Kolditz ist es hier gelungen. Sicherlich sind nicht hundertprozentig alle seiner Abläufe komplett logisch ((Spoiler) Weiße Feders „Erschießung“ mit Platzpatronen z. B. (Spoilerende)), aber doch so gut wie alle und welches Drehbuch kann das schon von sich behaupten ((Spoiler) so hat er etwa daran gedacht, dass sich bestimmt nicht alle Weißen von dem Indianer täuschen lassen etc., was bei anderen Produktionen durchaus auch schon mal ignoriert wurde (Spoilerende))?

So aber hat er alle dabei und vergisst eigentlich niemanden: dem nur grobschlächtigen Soldaten, der nur mit seiner Waffe denkt, dem Säufer und dem Offizier, der keinen Weitblick hat, aber meint alles bestimmen zu müssen, setzt er den jungen, unverbrauchten Soldaten gegenüber, der für dieses Geschäft eigentlich gar nicht gemacht ist, sich aber beweisen will, sowie den umsichtigen Offizier, der alle zusammenzuhalten versucht, dabei aber immer wieder an Grenzen stößt, oder den cleveren, erfahrenen Sergeant, der sich als echter Kenner herausstellt, mit fast ebenso vielen Wassern gewaschen ist wie der Indianer und sich zwischenzeitlich fast wie ein Befürworter des „Roten“ liest… Auch deren Reaktionen und Interaktionen arbeitet er wie gesagt gut heraus. Ein beeindruckendes Psychogramm! Und in einer der stärksten Szenen dieses Films zeigt Kolditz dann noch auf, dass sie am Ende alle nur Menschen sind und sie sich unter der Zivilbevölkerung und Alkoholeinfluss alle nicht großartig unterscheiden. Überragend! Dass die indianische Hauptfigur dabei selbstverständlich wieder einen Tick zu gut wegkommt, versteht sich fast von selbst und ist, wenn es nach mir geht, geschenkt.

Inwieweit Gottfried Kolditz (da es ja alles seine Ideen waren) das Ganze am Ende dann vielleicht sogar noch ein wenig besser umgesetzt hätte als Konrad Petzold, darüber könnten wir sicherlich ewig spekulieren. Aber bleiben wir doch bei den Fakten: Petzold hat hier, gerade wenn man bedenkt, dass er erst vier Wochen vor Drehbeginn dazugeholt wurde, ganze Arbeit geleistet. Neben besagten Landschaften ist es sein Verdienst, dass das alles so gut aussieht hier. Und das obwohl „Der Scout“ eben kein Action-Western ist wie Petzolds Vorgänger innerhalb dieser Reihe. So einen ruhigen muss man dann auch können. Hut ab also. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei u. a. von dem dieses Mal mit sehr schönen Melodien aufwartenden Karl-Ernst Sasse (böse gesagt hat dem die lange Pause offenbar gut getan) oder Produktionsdesigner Heinz Röske, der im weiteren Verlauf etwa noch eine fantastische Fort-Kulisse zu bieten hat.

Und selbstredend auch von seinen Schauspielern, die Petzold offensichtlich super im Griff hatte. Gojko Mitić, von dem sie ja alle nicht müde werden zu betonen, dass es ohne ihn nicht gegangen wäre, sieht zwar erstmal recht verloren aus zwischen seinen mongolischen Stammesbrüdern (man kann die Mongolen ja gut als Indianer besetzen, aber dann fällt ein Europäer dazwischen einfach extrem auf (so’n bisschen wie Falkenauge bei den Mohikanern oder so)), aber wenn er erstmal losgelöst von diesen agieren kann, merkt man das ja gar nicht mehr. Und ganz unabhängig davon ist er einfach ein großartiger Indianerdarsteller gewesen. Das beweist er innerhalb dieser Reihe hier das letzte Mal eindrucksvoll. Da sind kein Zucken zu viel in seinem Gesicht und keine Geste überflüssig. Einfach klasse. Vermutlich sogar noch besser als er ist hier jedoch Klaus Manchen. Sicherlich, er hat auch den nuanciertesten Charakter der Truppe abbekommen, aber spiel den auch erstmal so. Großartig, welches Spektrum er dabei abdeckt und wie er stets glaubwürdig bleibt. Milan Beli ist dagegen nicht mehr als ein Schatten seiner selbst und lässt sich eigentlich nur durch die Gegend tragen. Ähnlich wie Hartmut Beer, der auch seinen Badguy vergangener Tage nur neu auflegen will, während in diesem Psycho-Stück eigentlich noch einiges mehr gefordert gewesen wäre. Wesentlich einprägsamer sind daher die „neuen Gesichter“. Egal ob Giso Weißbach, Jürgen Heinrich oder auch Uwe Jellinek, sie alle machen das klasse. Roland Seidler kann da nicht ganz mithalten. Aber auch eine Nasagdordshijn Batzezeg, die wir hierüber hinaus sicherlich nie wieder zu sehen bekommen werden, macht das sehr ordentlich. Ebenso wie Manfred Zetzsche und der Rest des Supporting Casts, in dem sich tatsächlich sogar Helmut Schreiber nochmal blicken lässt.

Und bei so vielen Superlativen sollte mittlerweile klar sein: „Der Scout“ ist nicht nur irgendein weiterer Western der DEFA (gut, davon hatten sie bis auf „Tödlicher Irrtum“ ehrlicherweise aber auch gar keinen im Angebot), sondern „Der Scout“ ist etwas ganz besonderes. Ein wunderschön fotografierter, mit irren mongolischen Bergkulissen aufwartender, großartig geschriebener, inszenierter sowie gespielter kleiner Psycho-Western. Und damit der perfekte Abschluss der „Indianerfilm-Reihe“ der DEFA, denn damit konnte doch keiner rechnen. Mit einem Kammerspiel auf offener Prärie (ich wundere mich, warum Helge Trimpert im Interview auf der Icestorm-BD hierzu so zögert diesen Begriff zu benutzen, denn nichts anderes ist es doch). Großartige Idee, Herr Kolditz, vielen Dank dafür! Und ein erneuter Beweis für die Wandelbarkeit und das breite Spektrum der Pferdeopern aus der ehemaligen DDR. Diese letzte von ihnen (zumindest innerhalb dieser „Serie“, danach sollte ja wohl noch mal einer kommen) kann ich daher nur noch einmal jedem Fan wärmstens ans Herz legen. Tatsächlich ist sie nicht nur eine verdammt spannende Angelegenheit, sondern nach „Tecumseh“ sogar die zweitbeste Produktion der „Reihe“! Dass hiernach also Schluss war und ich die „Indianerfilme“ mit Herrn Mitić nun folglich abgeschlossen habe, macht mich schon ziemlich traurig. Aber dann doch lieber so ein Ende als irgendetwas Halbgares. Also DEFA, alles richtig gemacht; ich bedanke mich für zwölf fast ausnahmslose gute und spannende Beiträge und fange glaube ich gleich noch einmal bei „Die Söhne der großen Bärin“ an!…

Zur DVD:

Ich habe mir seinerzeit die komplette „Gojko Mitić – Sammleredition“ von Icestorm Entertainment gekauft (insgesamt drei Boxen à vier Streifen). Dieser Film ist in der „Vol. 3“ zu finden, zusammen mit „Chingachgook, die große Schlange“, „Tödlicher Irrtum“ und „Weiße Wölfe“ (eine sehr eigenwillige Zusammenstellung, ich weiß). Tatsächlich liegt auch diesem ein zweiseitiges Booklet mit Hintergrundinformationen bei. Daneben werden an Bonusmaterial Gojko Mitić in drei „Augenzeuge“-Auszügen, irgendein „original US-Trailer ,Western‘“ sowie die obligatorischen Bildergalerien und Bio- sowie Filmografien des Hauptdarstellers geboten. Keine Ahnung, was sich dahinter jetzt genau versteckt, ich hab die DVD heute nicht noch mal eingelegt. Die Bildqualität fand ich damals schwer in Ordnung, heute wird diese, wie bei allen anderen elf Filmen vorher auch, mit der der BD natürlich nicht mithalten können. Damals hätte ich mir das Ding auf jeden Fall wieder geholt, heute kann ich nur zur BD-Box raten.

Zur BD:

Um das Ganze wieder in einem Rutsch abzufrühstücken, habe ich mir erneut die BD-Box von Icestorm Entertainment zugelegt. Diese firmiert unter dem erneut sehr sperrigen Titel „Gojko Mitić – Alle DEFA-Indianerfilme Gesamtedition“. In ihr sind dann selbstredend alle zwölf klassischen Indianer-Western der DEFA enthalten. Jeder in seinem eigenen Amaray, wie sich das gehört. Und das sieht auch alles ganz schick aus und hat, ähnlich wie die „Karl May Klassikeredition“ der Universum, dann den einzigen Nachteil, dass man schon ein wenig aufpassen muss, dass einem bei der Entnahme nicht gleich die ganze Box entgegengerutscht kommt, gerade wenn man einen Streifen aus der „Mitte“ sehen will. Die Bildqualität dieser Scheibe ist erneut großartig und sieht von allen zwölf vielleicht sogar am besten aus, was sicherlich auch am Produktionsjahr 1983 liegen dürfte. Am Ton gab es zumindest für mich ebenfalls nichts auszusetzen. Darüber hinaus befindet sich noch ein leicht länger als viertelstündiges Interview mit Regieassistent Helge Trimpert auf der Scheibe, das auch unbedingt sehenswert ist. Ähnlich wie sein Kollege Claus Dobberke auf der „Severino“-Ausgabe zuvor erzählt er so einiges Interessantes vom Dreh von „Der Scout“ und darf sich dazu eben auch ein paar Minuten länger auslassen. Wieso hat Icestorm das nicht immer so gemacht? Auch von daher schade, dass die Box jetzt schon „zu Ende“ ist. Ich kann sie jedenfalls nur noch einmal wärmstens empfehlen; diese Silberlinge werden ab jetzt öfter in meinem Player rotieren.

Zitate

[kurz vor Erreichen des Forts treiben einige Soldaten plötzlich ihre Pferde an] „Was ist denn da vorne los? Gestern Boxkampf, heute Wettreiten… Morgen umarmen sie sich beim dritten Whiskey!“(Soldat Hicks wagt einen Blick in die Glaskugel)

„Ne Menge Kleinholz für den Winter, aber n bisschen ordentlicher stapeln müssten wir’s vielleicht…“(Soldat Hicks hat beim Anblick des zerstörten Forts sofort einen pragmatischen Geistesblitz)

★★★★

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die Nutzung der Kommentarfunktion erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten gemäß meiner Datenschutzerklärung einverstanden.