Der Schwarze Falke

The Searchers

★★★

  • Jahr: 1956
  • Regie: John Ford
  • Darsteller: John Wayne, Jeffrey Hunter, Vera Miles, Ward Bond, Natalie Wood, Henry Brandon, John Qualen...

Story

Weil eine kleine Abteilung abgrundtief böser Comanche unter der Führung des ultra-bösen Häuptlings Schwarzer Falke (Henry Brandon) seine Nichten Lucy (Pippa Scott) und Debbie (Natalie Wood) gekidnappt hat, nimmt der verbitterte Südstaaten-Rassist Ethan Edwards (John Wayne) zusammen mit dem jungen Martin Pawley (Jeffrey Hunter) deren Verfolgung auf. Natürlich aber stellt sich das als äußerst schwierig heraus und so sind die beiden Jahre um Jahre unterwegs, ohne auch nur einen Schritt weiterzukommen. Nur, dass Lucy mittlerweile tot ist, wissen sie sicher. Doch dann gibt ihnen ein Mexikaner den entscheidenden Tipp und führt sie tatsächlich zum Schwarzen Falken, wo sie in der Tat auch Debbie vorfinden. Diese wohnt mittlerweile im Zelt des Häuptlings, hält das Dorf der Comanche für Ihr Zuhause und rät den beiden zur Flucht. Und wirklich wollen ihnen die Indianer kurze Zeit später ans Leder, was die beiden dazu bewegt, umzukehren und lieber mit der Bürgerwehr unter der Führung von Reverend Captain Samuel Johnston Clayton (Ward Bond) im Rücken zurückzukehren. Und zusammen mit der Armee, die auch noch angetrabt kommt, weil sie den Falken sowieso auf dem Kieker hatte, wird der doofe Indianerstamm dann selbstverständlich dem Erdboden gleich gemacht. Debbie wird natürlich verschont, will auch tatsächlich wieder bei ihren weißen Freunden leben und wird von Edwards und Pawley so ruhmreich nach Hause zurückgebracht.

Worte zum Film

absolut unsympathisch; grauenvolle Charaktere; völlig und grundlos übertrieben; zu lang und ziemlich langweilig; starke Darsteller, deren Performance man nicht genießen kann; nervige Musik (und als Film selbstverständlich völlig überbewertet)

Bewertung

Zum Film:

John Fords „The Searchers“. Eine Legende, ein Phänomen, ein Meisterwerk? Vielleicht sogar der beste Western, der jemals gedreht wurde? Ich sage und ich möchte es gerne einfach nur aus meinem tiefsten Inneren herausschreien: Nein, nein, nein, nein, nein…

Feststellung: Fords Opus Magnum „Der Schwarze Falke“, sein bedeutendstes und bekanntestes Werk und womöglich der populärste Western überhaupt (wobei ihm „Zwei glorreiche Halunken“ da mittlerweile ordentlich Konkurrenz gemacht haben dürfte), gilt auch heute noch unter Fans wie unter Kritikern als der Western schlechthin.

Frage: Wie konnte es nur so weit kommen? Nicht nur entpuppt sich dieser „Übervater des Genres“ als ziemlich langweilig und schwerfällig, sondern er ist auch noch super-unsympathisch. Allerdings sei vielleicht gleich an dieser Stelle angemerkt, dass ich mit Fords Filmen generell nicht viel anzufangen weiß. Mit seinem Frühwerk nicht, das zwar einen gewissen Charme aufweisen kann, meiner Meinung nach heutzutage aber einfach nicht mehr tragbar ist und mit seinen späteren Pferdeopern teilweise erst recht nicht. Zwar hat er mit „Drums Along The Mohawk“ schon relativ früh und dann mit „The Horse Soldiers“ und speziell „The Man Who Shot Liberty Valance“ drei Glücksgriffe innerhalb seines Oeuvres gelandet („Liberty Valance“ ist ein Meisterwerk), im Gegenzug aber auch viel zu viel richtigen Schrott abgeliefert, der meiner Ansicht nach überhaupt kein gutes Licht auf dieses herrliche Genre wirft (Beispiele gibt es zu Hauf, seine Kavallerie-Trilogie for instance, die grottenlangweilig ist, aber auch „Two Rode Together“, der ähnlich schlecht ist wie dieser hier oder „Cheyenne“, den ich für einen der schlechtesten Western halte, die jemals gemacht wurden), was er ja trotz allem und unbestreitbar mitgeformt hat. Und angesichts dieser Tatsache will ich seinen Verdienst um den Western auch keinesfalls schmälern, nur verstehe ich beim besten Willen nicht, was sich andere Regisseure von ihm abgeguckt haben wollen. Wenn ich einen guten Western sehe, denke ich dabei mit Sicherheit nicht daran, dass er unter Umständen von Ford beeinflusst sein könnte, weil gute Pferdeopern mit Sicherheit nicht Fords Stil prägt, denn den kann ich so gar nicht ab.

Feststellung: Auch hier zeigt Ford wieder, dass er selbst 1956 (und wie man leicht sehen kann, wenn man sein filmisches Schaffen bis zu seinem Ende verfolgt, auch darüber hinaus bis zum Schluss) seinen Hang zur übertreibenden Darstellung absolut nicht ablegen konnte und wie seinem restlichen Werk bekommt das auch „The Searchers“ gar nicht gut. Doch davon später mehr. Jetzt wollen wir uns zuerst mal um Frank S. Nugents Drehbuch kümmern, für das der eine Geschichte von Alan Le May adaptierte. Und genau da liegt schon ein Problem dieses Streifens. Denn „Der Schwarze Falke“ ist eine jener Pferdeopern, die ich als „Road-Movie-Western“ bezeichnen würde, weil sich die beiden Protagonisten ja ständig auf der Reise und überdies auf der Suche nach Etwas (nämlich Debbie, is klar) befinden, wobei sie sich nach und nach aber immer mehr auch selbst und gegenseitig finden. Sicherlich kehren sie auch immer wieder zu dem Haus der Jorgensens zurück, aber ob sie das nun tun oder in irgendeiner anderen Stadt im Wilden Westen in einem Hotel oder sonst wo ihr Quartier aufschlagen bleibt sich ja ziemlich gleich. Die Suche geht danach schließlich immer weiter und birgt daher diesen Road-Movie-Charakter in sich. Das ist für einen Roman ja auch nicht weiter verwunderlich, denn zumal in Western-Erzählungen findet man diese Struktur doch ziemlich häufig. Wesentlich häufiger jedenfalls als in den Western-Filmen, die auf diesen Charakter meist verzichten (wahrscheinlich, weil sie ja auch gar nicht so viel Zeit haben wie ein Buch, ihre Geschichte auszubreiten und diese deshalb verdichten müssen; die Suche von Edwards und Pawley hier kommt einem daher auch mitnichten wie fünf Jahre vor (so lange dauert sie nämlich in der Vorlage und daher theoretisch natürlich auch hier, was man aber höchstens an der um gefühlt sogar zehn Jahre gealterten Debbie bemerkt, die schließlich gefunden wird (was aber vor allem der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass Natalie Wood nun mal acht Jahre älter war als ihre Schwester Lana))), was mir bislang immer sehr gefallen hat, weil ich mit Road-Movies nicht allzu viel anzufangen weiß. Aber das ist ne Sache, die wahrscheinlich nur mir negativ aufgefallen ist, eben weil ich damit nie so gut klarkomme.

Und das ist auch lange nicht so wichtig wie die Tatsache, dass Nugent es versäumt hat, diese Odyssee auch wirklich spannend zu machen. Was heißt hier wirklich? The Search of „The Searchers“ is lame as hell. Na gut, bis zu einem gewissen Punkt will man sich das Ganze ja noch gefallen lassen. So ist der Grundplot um das Kidnapping von Farmers-Kindern durch die bösen, bösen Indianer ja kein schlechter und hätte sich auf andere Weise mit Sicherheit ganz nett ausbauen lassen. Schließlich hat es solche Vorfälle ja wirklich gegeben und die Pferdeoper, die das Leben von Cynthia Ann Parker (deren Geschichte auch Le May mal wieder als Inspiration für seinen Roman diente) oder – um beim Thema zu bleiben – zumindest das ihres obsessiv nach ihr suchenden Onkels James W. Parker mal wirklich so darstellt, wie es war, würde ich mir gerne mal angucken (wenn ich das richtig sehe, ist bzw. sind die bislang aber noch nicht gedreht worden). Das bekommen wir hier dann zwar nicht geboten, aber immerhin kann auch die Suche nach den Indsmen itself bis zu den ersten Szenen im Schnee noch halbwegs unterhalten beziehungsweise sogar ein ganz kleines bisschen Spannung aufbauen (ich sagte ein ganz kleines bisschen). Aber wenn die beiden dann umkehren, weil sie keine Spuren mehr finden können, dann dieses langweilige Intermezzo auf der Jorgensen-Ranch folgt, nachdem sie dann wieder aufbrechen, um wieder zurückzukehren und so weiter, dann ist das einfach zu viel des Guten und man verliert ganz schnell und immer schneller die Lust hieran (sofern man überhaupt davon sprechen kann, dass bei mir zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch Lust aufs Weitergucken bestand). Das ist absolut nicht unterhaltend, das finde ich einfach nur stinklangweilig.

Nun könnte man angesichts dieser Notizen ja aber immerhin auf die Idee kommen, dass wenigstens das erste Drittel des Films halbwegs gut wäre (so lange, also etwas über 40 Minuten, dauert es nämlich bis aus Fords spannungsarmem Vertreter ein totlangweiliger wird). Das ist es aber nicht. Es ist zwar wie gesagt leidlich interessant und mit Abstand der beste Abschnitt dieser episodenartig erzählten Suche (der, der mich zu Anfang jedes Mal wieder wundern lässt, ob ich diesen Klassiker nicht doch eine Spur zu hart bewerte (was sich im weiteren Verlauf dann auch sehr schnell wieder verflüchtigt, aber immerhin)), aber von gut kann auch bei ihm keine Rede sein, weil hier ja – und jetzt kommen wir wieder zu dem Punkt, den wir vorhin ja noch mal fallengelassen hatten – John Ford im Regiestuhl saß. Und dass es dessen Hauptproblem nicht war, dass er ein sonstwie schlechter Regisseur an sich gewesen wäre, sagte ich an der Stelle ja auch schon. Nein, man muss nur seinen Stil mögen, wenn man seine Filme mögen will und das tue ich nicht, weil eines seiner Hauptarbeitsmittel wie gesagt die Übertreibung war. Und das mag in den 20ern und 30ern sowieso und auch in den 40ern ja noch ganz gut angekommen sein (was man bei den entsprechenden Filmen dann immer ein wenig berücksichtigen muss (ein wenig, schließlich leben wir nicht mehr in den 40ern (schade eigentlich))), aber spätestens in den 50ern hätte er langsam begreifen können, dass es eben nicht mehr zeitgemäß war. Hat er aber nicht und so übertreibt er auch hier wieder maßlos und in einer für diese Zeit und für diesen Film völlig unangebrachten Art. (Spoiler) Wieso zum Beispiel können die beiden Edwards ihren Kindern in der Schlüsselszene zu Beginn nicht einfach erzählen, dass sie einen anstehenden Indianerüberfall vermuten? Wenn man sich so eine Farm mitten ins Niemandsland setzt (ins Monument Valley! – da sind die hier angeblich zum Vieh züchten – wo kein Grashalm wächst… – das ist echt so ziemlich das Dümmste, was Ford einfallen konnte; da haben einfach nur optische Gesichtspunkte eine Rolle gespielt (und dann auch noch ein Making Of dazu drehen lassen, in dem man dem Zuschauer mitteilt wie unwirtlich diese Gegend im Navajo-Reservat ist und wieviel Aufwand man betreiben musste, damit man es dort überhaupt eine Zeit lang aushalten konnte)), muss man mit so was doch rechnen und hat seinem Nachwuchs dann auch schon von frühester Kindheit an solch eine Situation eingetrichtert, sodass jetzt jeder entsprechend reagieren kann. Aber nein, bei Ford erleben wir immer noch den Western der 20er und 30er Jahre: Niemand ist auf eine solche Situation eingestellt (der bekloppte Aaron Edwards am allerwenigsten), die Kinder sind, obwohl offensichtlich alt genug, anscheinend noch nicht in die Kunst des Schießens eingeweiht (schließlich dürfen die fast noch nicht mal einen Säbel als Geschenk annehmen; selbst Schuld würd ich da sagen) und die älteste (und man hätte meinen mögen reifste) Tochter verzerrt auf einmal ihr auch ansonsten nicht gerade hübsches Gesicht zu einer noch viel hässlicheren Fratze und fängt an zu schreien. Aber so was von aufgesetzt. Und dann wollen einem alle erzählen wie realistisch Fords Masterpiece doch wäre? Nee, so nicht, Freunde! Cool allerdings die Szene mit Debbie vor dem Grab, wenn sich langsam und bedrohlich der Schatten des Falken über sie senkt, die aber ihren vollen Reiz auch nicht ganz entfalten kann, weil das Ding – im Gegensatz zum on location gefilmten Rest – einfach im Studio zu stehen scheint. Mal ganz davon abgesehen, dass Henry Brandon einfach überhaupt keinen furchteinflößenden Blick drauf hat und sein folgendes Ins-Horn-Gestoße einfach nur lächerlich aussieht. Bin mir nicht sicher, ob es Indianerstämme gab, die so was benutzt haben (man soll ja nie nie sagen), aber ich glaube es kaum. Da muss man wohl schon echter Die-Hard-John-Ford-Fan wie etwa John Milius sein, um über das alles hinwegsehen und sich dabei richtig wohl fühlen zu können. Na ja.

Und wieso darf Martin Pawley seine toten Fast-Verwandten nicht sehen? Sind das die neuen Erziehungsmethoden im Westen? Eine Art „Das wirst du noch früh genug sehen.“ oder was? Zu einem (höchst wahrscheinlich schon Über-) Zwanzigjährigen? Halte ich für totalen Schwachsinn (übrigens genau so ein Blödsinn wie die Szene, in der Edwards ihm verbietet, Whiskey zu trinken oder die, in der Edwards Mrs. Jorgensen (Olive Carey) während des Faustkampfes zwischen Martin und Charlie McCorry mit der Bemerkung, sie solle nicht vergessen, dass sie eine Lady ist, ins Haus schickt; ist doch völlig bescheuert). Der Gipfel des Ganzen ist aber ohne Frage die völlig übertrieben dargestellte Figur des Reverend Captain Samuel Johnston Clayton (was, wie ihr merkt, schon beim Namen beginnt). Nicht nur, dass er – wie seine zwei Titel es schon verraten – sowohl das Amt des Priesters als auch jenes des Führers der örtlichen Bürgerwehr bekleidet und sich als solcher offensichtlich benehmen darf, wie es ihm beliebt (was sein Darsteller Ward Bond sichtlich genießt und sich überall das Essen nur so reinpfeift, wenn es umsonst ist), sondern er bringt seine Leute hier sogar dazu, in einer eigentlich völlig ausweglosen Situation vor den sie einkesselnden Indianern auf wesentlich schlechteren Pferden davonzureiten, dabei von einem Schnitt zum nächsten sogar einen Vorsprung herauszuholen und sich schlussendlich sogar durch einen Fluss (!) aus dem Schlamassel zu retten. Ihr müsst mal darauf achten, wie absolut aufgesetzt und daher völlig unrealistisch Ward Bond schießt, wenn sie erstmal am anderen Ufer Aufstellung genommen haben (ganz davon abgesehen, dass er und Wayne noch die Zeit haben miteinander rumzublödeln, während es um ihr Leben geht). So was nennt man Overacting! (Spoilerende) Aber mit so was müsste man eben umgehen können, wenn man den Streifen mögen wollte, denn genau so hat Ford eben Filme gemacht (das lag nicht alles am Drehbuch, denn so sehen seine Werke immer aus). Immer mit ein wenig zu viel Einsatz (teilweise kommt man sich vor, als ob man einem Theaterstück beiwohnen würde), immer ein wenig zu dick aufgetragen. Frei nach dem Motto: Wer nicht übertreiben kann, kann auch nicht anschaulich erzählen. Scheint ja auch hervorragend geklappt zu haben und weiterhin zu klappen, aber ich kann mich halt nicht verbiegen; ich kann damit nichts anfangen.

Und manch einer mag dann ja noch in den legendären Intro- und Outro-Szenen sein Futter gefunden haben – ich auch nicht. Weiß nicht, woran man da Fords Talent erkennt, was wohl daran liegen dürfte, dass ich vom Interpretieren nicht viel halte und mir von daher da auch nichts reininterpretieren kann und will von wegen Mensch gegen Wildnis und diesen ganzen Quatsch. Sind für mich Eröffnungs- und Abschlussszenen wie alle anderen auch – meiner Meinung nach nur wesentlich schlechter inszeniert als viele andere, vor allem auch weil die Location total hässlich ist (und ich verstehe gar nicht warum; das Monument Valley hat doch so viele schöne Seiten, was nicht zuletzt Ford selbst ja eigentlich immer wieder bewiesen hat (gerade auch in diesem Film gibt es davon einige tolle Shots, so viel wollen wir ihm lassen)). Und auch dieses „Ich baue mir mit der offenen Tür meinen eigenen Rahmen.“ gefällt mir nicht. Gerade das engt mir das Bild viel zu sehr ein. Heute könnte man ja schon fast sagen auf Handybildschirm-Format – und das sollte kein Kinoformat sein. Und ne zuschlagende Tür am Ende? Nee, also gerade diese angeblich ach so großartigen Stil-Finessen reißen mich nun so gar nicht vom Hocker.

Bei der Intro-Szene fällt einem höchstens bloß mal wieder auf, dass Max Steiner hier zum einhundertsten Mal eine Bürgerkriegsmelodie zitiert und sie dabei dermaßen verzerrt, dass es einem auf die Eier geht. Heute: „The Bonnie Blue Flag“. Und wenn man da gleich anknüpfen will, so kann man sagen, dass mir auch sein wohlbekanntes Main Theme hier beim ersten Mal Schauen schon nach Minuten auf den Wecker gefallen ist und dass seine Musik auch ansonsten absolut blass und austauschbar bleibt – wie immer bei ihm. Mittlerweile reagiere ich zwar nicht mehr ganz so allergisch auf seine Klänge, gerade auch weil er mit dem Hauptthema eben einen echten Ohrwurm geschaffen hat, aber nach zwei Stunden Film reicht es dann auch echt wieder. Das Gefiepe kriegt man dann für ne Weile nicht mehr raus.

Summa summarum macht das alles schon lange keinen guten Vertreter mehr aus dem „Schwarzen Falken“, aber das würde sich alles noch irgendwie aushalten lassen. Das, was diesen Streifen stellenweise aber wirklich unerträglich macht, sind seine Charaktere. Wenn es davon nämlich nicht einen gibt, an dem man sich den Film über festhalten oder sich mit ihm identifizieren kann, wie soll einem so ein Werk dann gefallen? Ich gucke mir doch nicht freiwillig die Handlungen von Idioten und Arschlöchern an. Aber nur solche finden wir hier vor. Allen voran logischerweise dieser ekelhafte Ethan Edwards. Wie kann man nur einen so verbitterten, verkommenen, alles hassenden und immer schlecht gelaunten Menschen gut finden? Nun kann man natürlich meinen, dass er auch gar keine Bezugsperson sein und wirklich ein abstoßendes Beispiel darstellen soll, aber selbst dann kann man diesen Charakter kritisieren, weil er nicht glaubhaft ist. Denn wenigstens ein paar menschliche Regungen könnte er ab und an ja wohl mal zeigen. Aber über mindestens die komplette erste Hälfte des Films bleibt er stur und verbittert, nur um dann auf einmal und völlig unerwartet in schallendes Gelächter auszubrechen und von jetzt auf gleich ganz in Ordnung zu wirken. Da fehlt mir echt die Logik für und auf jeden Fall eine Handvoll Szenen, die diese Wende in seinem Habitus glaubhaft erklärt. Gibt’s hier aber nicht. Stattdessen verfällt er wieder in seinen alten Ekel-Modus (Spoiler) und kann sich nur dann ein Lächeln abringen, wenn Martin sich entweder aus Versehen eine Frau oder eine Schlägerei (wegen einer Frau) einhandelt. Und so bleibt auch seine letzte Handlung im Film, nämlich dass er Debbie dann doch nicht tötet, nachdem er das ja erst vorhatte und von ihrer plötzlichen wie unnatürlichen Gemütsänderung ja noch nichts wissen kann, wenn er sie im Eifer des Gefechts wie von der Tarantel gestochen auf seinem Pferd verfolgt und schließlich einholt, unerklärlich menschlich und damit absolut unglaubwürdig. (Spoilerende) Es sind einfach viele Motivationen dieses Charakters für mich irgendwie nicht nachzuvollziehen. Aber Hass soll ja ein starkes Gefühl sein…

Allerdings hat Wayne damit noch nicht mal den schlimmsten Charakter abgekriegt, denn Ward Bonds eben bereits angesprochener, völlig von sich vereinnahmter Captain der Bürgerwehr im Priesterrock, den er so gut wie nie anhat, und Hank Wordens Mose Harper, der geistig völlig verwirrt ist und ständig irgendwelchen Mist erzählt, nerven noch viel mehr. Die – man muss es jetzt mal so hart sagen – gehen einem wirklich von der ersten bis zur letzten Minute auf Sack! Ok, in Harpers Fall kann man Le May oder auch Nugent (weiß ja nicht, wer von beiden den eingeführt hat) immerhin positiv anrechnen, dass sie eine solche Figur in ihrem Roman/Script überhaupt zugelassen haben. Schließlich werden solche Leute in den Edelwestern dieser Zeit eher selten thematisiert und es gab sie nun mal. Man musste sie irgendwie mit durchbringen und nichts anderes tun die anderen Charaktere hier auch, die sich teilweise rührend um den nun wirklich nicht zurechnungsfähigen Alten kümmern. Nerven tut er trotzdem.

Mit Martin Pawley schließlich hat man den entsprechenden Gegenpol zum alten Edwards nicht so wirklich geschaffen. Der ist zu brav, zu grün und meiner Meinung nach zu dumm. Hat von nix ne Ahnung, dafür aber – und das ist der Fakt, der ihm hier trotzdem die allermeisten Sympathien einbringt – das Herz auf dem richtigen Fleck. Auch wenn ihm das bei seinen Abenteuern nicht viel nützt und er blöd genug ist, mit Edwards die stumpfsinnige Suche fortzuführen, die nur in einem Film (oder eben einem Buch, wenn wir uns jetzt mal auf die Romanvorlage beziehen wollen) zum Erfolg führen kann und damit sogar sein Mädchen riskiert (selbst Schuld). Die ist, obwohl sie auch so Ford-typisch furien-mäßig angelegt ist und einen mit ihrem hysterischen Geplapper teilweise nervös machen kann, hier tatsächlich noch die interessanteste Person und immerhin nicht ganz blöde. Aber dass sie sich dann in ihrer Verzweiflung für Ken Curtis ekelhaften Charlie McCorry entscheidet (der ist vielleicht sogar noch unerträglicher als Bond und Worden), spricht wieder nicht gerade für sie (dieser ganze Hochzeitsquatsch und die dazugehörigen Szenen sind sowieso totaler Stuss und gehören eigentlich gestrichen). Na und Edwards ganze Verwandtschaft ist einem auch von der ersten Minute an unsympathisch (Debbie allerdings ausgenommen).

Eine logische Konsequenz daraus ist dann natürlich, dass einem wirklich keiner der Darsteller hier gefallen will. Bzw. nein, man will einfach nicht, dass einem ein Darsteller hier gefällt; das ist der richtige Ausdruck dafür. John Waynes beste Performance ever? Puh… Ich mein, bei all der Bewunderung, die ich für den Schauspieler John Wayne empfinde, der Mann Marion Mitchell Morrison war ein Rassist. Zwar keiner aus den Südstaaten (zumindest nicht gebürtig; keine Ahnung, wo er später gelebt hat), aber ein Rassist. Er musste seine Rolle hier auf der einen Seite also partiell gar nicht wirklich spielen. Auf der anderen Seite füllt er diese ungeachtet dessen – wie Bond, Worden, Curtis und die anderen auch – in Fords Sinne allerdings bestens aus. Aber der Charakter, den er verkörpert, der will mir einfach nicht zusagen, weswegen es mir sehr schwer fällt, seine zweifelsohne auch hier hervorragende Leistung auch als solche anzuerkennen. Und bei den anderen ist es logischerweise das gleiche. Schließlich waren das hier alles Profis. Die wussten das ordentlich darzustellen, selbst wenn es so ein überzogener Mist war wie hier. Und deswegen möchte ich sämtliche Darsteller hier auch nur wegen ihrer Rollen-Wahl und nicht wegen ihrer Darstellung an sich kritisieren. Selbst Ward Bond kreide ich sein wirklich extrem nerviges, ständiges Overacting nicht an, weil es eben leider genau das ist, was Ford sehen wollte. Extra erwähnt werden muss allerdings noch, dass Henry Brandon hier schon – wie fünf Jahre später in „Two Rode Together“ auch – absolut unglaubwürdig in seiner Häuptlingsrolle ist und dass Natalie Wood hier – auch wenn sie meiner Meinung nach ebenso fehlbesetzt ist – ruhig 50 Szenen mehr hätte haben können; dann hätten wir wenigstens was zu gucken gehabt. So wie man sich am Ende generell mehr Szenen mit den beiden Weiblichkeiten hier gewünscht hätte, denn auch Vera Miles macht ihre Sache sehr ordentlich.

Noch ein Wort zu den „Indianern“ hier: Grundsätzlich ist es mir ehrlich gesagt ziemlich egal, ob diese in einem Western nur als Kanonenfutter dienen oder realistisch gezeigt werden sollen, aber so eine Darstellung wie hier haben sie nun auch wieder nicht verdient. Solange sie gesichtslos bleiben und einfach nur der Reihe nach abgeballert werden, ok (auch wenn’s vom indigenen Standpunkt her natürlich schade ist, aber so wurden die Filme damals eben gemacht), aber wenn ihnen wie hier ein Gesicht verpasst wird, dass so fies-falsch ist, muss ich dazu auch kurz mal was sagen. Denn die Darstellung der ehemals entführten weißen Frauen, die die Armee quasi „aus den Klauen der Indianer“ entrissen hat, ist wirklich gemein. Die werden da als völlig verblödet, verstört und zurück geblieben gezeigt. Alle sind geistig vollkommen verwirrt und einige wären anscheinend sogar gemeingefährlich, würde man nicht auf sie aufpassen. (Spoiler) Debbie dagegen weist absolut keines solcher Symptome auf, obwohl sie lange genug bei den Indianern gelebt hat und will sogar wieder zu Weißen zurück, was ein absolutes Novum in der Darstellung solcher Phänomene sein dürfte. Sonst wird doch immer – wie zum Beispiel in „Der Mann, den sie Pferd nannten“ – gezeigt, dass die von den Indianern verschleppten Weißen gar nicht mehr zurück wollen (und so war es im Übrigen bei Cynthia Ann Parker in der Realität eben auch). Und dann muss Häuptling Scar (schließlich heißt der Vogel nicht „Schwarzer Falke“) natürlich auch erstmal mit einer Stange von seinen erbeuteten Skalps wedeln, wenn Besuch zur Zelt-Plane herein kommt, nur um zu zeigen wie gefährlich er ist (und Wayne erkennt darunter natürlich sofort den Skalp von Martins Mutter wieder, is ja klar). (Spoilerende) Also viel dämlicher geht’s wirklich nicht mehr und dann versteht man auch endlich, warum Ford den Indianern so viel geschadet hat.

(Spoiler) Und in dem Schall und Rauch, den Ford dann im Finale loslässt, löst sich „The Searchers“ dann auch vollständig auf. Edwards, der eben noch als Gefangener galt, ist auf einmal wieder mit von der Partie, die Armee gibt sich auch so zum Ende noch mal die Ehre, die Indianer lagern netterweise mitten auf freiem Felde, von nix geschützt, sobald die Jungs angreifen ist es auf einmal hellichter Tach, obwohl eben noch finsterste Nacht war und es folgt ein Gemetzel, das zwar fast nur im Kopf des Zuschauers stattfindet, am Ende aber fast eins zu eins mit dem vergleichbar ist, was uns Ralph Nelson rund 15 Jahre später in seinem „Soldier Blue“ präsentieren sollte – nur klagt er die Vorgehensweise der Weißen dort an. So ändern sich die Zeiten. Und ja, ich weiß, auch Ford prangert ja hier zu einem früheren Zeitpunkt des Films so ein Vorgehen der Armee angeblich an, indem er Edwards und Pawley durch die Reste eines anderen, zerstörten Indianerdorfes laufen lässt, aber ganz ehrlich: Das ist ja wohl so was von halbherzig und vor allem gilt hier wie für das Finale, dass er sich nicht positioniert. Keiner der Charaktere im Film bewertet das Geschehen, es wird einfach so gezeigt und führt darüber hinaus ja sogar noch zum lange von den Handelnden erhofften, positiven Abschluss der Suche – Debbie „wird befreit“ und darf wieder nach Hause. Und klar überlässt er damit dem Zuschauer die Entscheidung über die Bewertung und Einordnung des Gesehenen, aber dann muss ich ganz ehrlich sagen, drängt sich mir ob der Inbrunst, mit der die weißen Patrioten hier zu Werke gehen dürfen und der fehlenden, abstoßenden Kriegs- oder besser gesagt Abschlachtszenen (die Nelson z. B. konsequent nachgeholt hat; hier sieht das eher nach einem erweiterten Kaffeekränzchen für die Bürgerwehr aus), eher der Eindruck auf, dass er ganz klar die Notwendigkeit der „Endlösung“ seines finalen Aktes anerkennt. (Spoilerende)

Anerkannt ist auch weiterhin der Status von „Der Schwarze Falke“. Für mich völlig unverständlicherweise gilt er immer noch als der Western schlechthin und führt diverse Bestenlisten an (nur in den IMDb- und OFDb-Listen zum Beispiel haben ihn einige Italos dort mittlerweile von der Pole Position losgeeist, aber die Begeisterung für diesen Streifen ist auch dort ungebrochen). Und ganz ehrlich: So grausam langweilig, wie ich den Film empfinde (der übrigens nur deswegen keine noch schlechtere Bewertung einfährt, weil seine Darsteller ja eigentlich nichts falsch machen und er bis auf angesprochene Schwächen eigentlich ja auch handwerklich gut gemacht ist), so gerne dürft ihr ihn trotzdem weiterhin hailen, wenn es euch beliebt. Aber seht meine Bewertung hier dann doch vielleicht einfach mal als die „andere Stimme“, die es auch geben muss. Die, die mal davon spricht, was sonst in Bewertungen von „The Searchers“ nicht angesprochen beziehungsweise übergangen oder einfach als nicht weiter schlimm bezeichnet wird. Sie repräsentiert zwar fast ausschließlich die Meinung des Verfassers (ich hab im Internet aber auch ein, zwei Ansichten gefunden, die sich mit der meinigen in etwa decken – musste ich aber auch lange für suchen ;) ) und ich muss mich mit Selbiger ja schon fast unter Artenschutz stellen lassen, aber vielleicht regt sie den einen oder anderen ja doch zum neu drüber Nachdenken an bzw. ist einfach mal eine willkommene Abwechslung zu den sonstigen, völlig überzogenen und unangebrachten Lobeshymnen auf diesen Streifen. Ich jedenfalls musste das mal loswerden. Mit dem „Schwarzen Falken“ ist bei mir der nächste Ford-Klassiker durchgefallen und jetzt wird es wohl wieder mindestens ein halbes Jahr dauern, bis ich mich dazu durchringen kann, den nächsten zu schauen. „The Searchers“ jedenfalls ist zu lang, zu langweilig, zu unsympathisch und zu übertrieben (dämlich).

Frage: Was gefällt euch hieran?

Übrigens: Diese coolen Gewehr-„Schutzhüllen“ (oder was auch immer die sein sollen), die Wayne und Hunter hier über ihren Flinten haben und die Wayne immer in einer für ihn so typisch-coolen Bewegung abstreift, fand ich aber mal total stylisch.

Zur BD:

Im Gegensatz zum Film selber ist Warners BD hierzu ziemlich gut geworden. Das Bild ist an vielen Stellen wirklich unglaublich klar für einen Film dieses Alters, das macht schon viel aus. An anderen Stellen allerdings sieht er – wie so oft bei alten Streifen – dann wieder nicht so dolle aus. Manchmal nur für ein paar Sekunden, manchmal auch ein wenig länger. Keine Ahnung, warum da immer solche Qualitätssprünge im Master oder was vorlagen (oder ob man mehrere benutzt hat), aber das irritiert dann manchmal leicht. Vielleicht hab ich hier aber nur noch mehr drauf geachtet als sonst, weil ich den Film nur deswegen nochmal über mich ergehen lassen habe, um genau diese, die Qualität der Scheibe zu überprüfen… Der Ton jedenfalls ist absolut sauber und auch das Bonusmaterial kann sich bei Warner wieder mal sehen lassen:

  1. Einleitung von Patrick Wayne: Ob man die nun gesehen hat oder nicht, ist ehrlich gesagt ziemlich wurscht.
  2. „,Der Schwarze Falke‘: Eine Würdigung“: Diese rund halbstündige Dokumentation, in der uns Martin Scorsese, John Milius und Curtis Hanson ihre Sicht des Films schildern, ist so viel besser als der ganze Mist, den ich mir neulich auf der „True Grit“-BD angetan habe und beweist wieder einmal, warum Warner, wenn es ums Bonusmaterial geht, ganz oben auf der Liste steht. Und das sage ich, der ich den drei Redenden natürlich die ganze Zeit über gerne widersprechen würde. Klar, in ein paar Punkten stimmen wir überein, aber ansonsten sind die drei natürlich angeheuert worden, weil sie gerade eine ganz andere Meinung von John Ford und diesem Film haben als ich. Und so loben sie die beiden hier über den grünen Klee als gäbe es kein Morgen. Aber sie sind halt drei sehr sympathische Jungs, man hört ihnen gerne zu und sie haben vor allem eines: Ahnung, wovon sie reden! Das hat Hand und Fuß, was sie da an technischen Informationen und Einordnungen vom Stapel lassen, da kann man selbst, wenn einen der sonstige Inhalt so gar nicht kriegt, noch was draus mitnehmen. Und von daher war mir diese Doku. hier sehr viel lieber als Fords Film selbst.
  3. „A Turning Of The Earth: John Ford, John Wayne und ,Der Schwarze Falke‘“: Tatsächlich eine Art „Making Of“ und das für so einen alten Film. Nachlesen konnte ich dann später, dass „The Searchers“ offensichtlich sogar der allererste Major Film gewesen ist, für den ein „Making Of“ produziert wurde. Sicherlich nicht diese, um Zitate und Gedanken an der Produktion Beteiligter (wie etwa Patrick Wayne oder Harry Carey Jr.) oder an dieser Interessierter (wie etwa erneut John Milius oder Dan Ford) erweiterte Version mit einem Erzähler, aber das Bildmaterial dieser auch etwas mehr als halbstündigen Dokumentation müsste größtenteils daher stammen. Daher gewährt man uns hier wirklich erstaunliche Einblicke in die Produktion so einer frühen Großproduktion. Das macht erneut wirklich Spaß zu gucken. Allerdings fand ich die hier gewählte Option der Zitateinstreuung, indem man den Sprecher seinen Satz oder den einer mittlerweile verstorbenen, beteiligten Person (das ist aber nur im Falle Harry Carey Juniors so) aufsagen und dann seinen Namen anfügen lässt, auf die Dauer etwas nervig. Erstens erkennt man selbst die Stimmen der Sprechenden irgendwann wieder und zweitens hat es sich nicht umsonst eingebürgert, dass man in so einer Situation die Sprecher aufzeichnet und wenigstens kurz ins Bild setzt, sofern sie etwas zu sagen haben. Die hier aufgezeigte Version verführt einen Mann wie John Milius z. B. dazu, seinen eigenen Namen jedes Mal mit einer solch extravaganten Betonung auszusprechen, dass man das Gefühl bekommen muss, er finde sich und seine Sprüche hierzu ziemlich wichtig. Ich sage damit nicht, dass dem so ist, ich sage damit, dass sich mir dieser Eindruck aufdrängte.
  4. „Hinter den Kameras“: Ein eigentlich zusammenhängendes, etwas mehr als zwanzigminütiges Feature, das aber auch in vier Einzelblöcken (à etwa fünf Minuten würde ich schätzen) geguckt werden kann. Das war wohl das besagte Making Of von damals, zumindest sind es Ausschnitte einer alten TV-Show aus dieser Zeit, die mit Hilfe der Hinter-den-Kulissen-Schnipseln, die man eben schon in „A Turning Of The Earth“ gesehen hat, die potentiellen Kinogänger von damals zum Schauen von „Der Schwarze Falke“ animieren wollten. In einer wirklich typischen amerikanischen Machart aufbereitet (die sich übrigens bis heute nicht geändert hat), mit einem wirklich typischen amerikanischen Show-Host (an denen sich übrigens auch bis heute nichts geändert hat) und mit Amerika-typisch einem Werbeblock pro zwei Minuten (auch das ist glaube ich heute noch so), den der Quatscher da ankündigt und den man sich heutzutage dann glücklicherweise nicht mehr geben muss. Wie alles in allem auch dieses Featurette, das eher für Nostalgiker geeignet ist und einen in die Zeit von damals zurückversetzt. Großartige Erkenntnisse kann es nicht mehr vermitteln.
  5. Kinotrailer
  6. Audiokommentar von Peter Bogdanovich: Den habe ich mir wie immer noch nicht zu Gemüte geführt und kann daher nichts dazu sagen.
  7. Zu guter Letzt ist auch der Trailer zu „The Assassination Of Jesse James By The Coward Robert Ford“ enthalten – warum auch immer. Lasst euch von diesem aber gerne Lust auf einen Streifen machen, der es wesentlich eher als dieser hier verdient hätte, seinen Ruhm zu besitzen.

Einen Tipp kann ich euch bzgl. des Schauens des Bonusmaterials auf dieser Scheibe nur geben: lasst die deutschen Untertitel weg! Das ist wirklich grausam, denn da wird der Filmtitel ständig mit „Die Verfolgung“ wiedergegeben und das entspricht ja wohl nun mal gar nichts. Nicht der Übersetzung des Originaltitels und dem deutschen Verleihtitel natürlich erst recht nicht. Es gibt im Deutschen auch keinen Alternativtitel für den „Schwarzen Falken“. Diesen – dazu noch völlig unpassenden – Titel hat sich der Schreiber der Untertitel dieser Disc einfach selbst ausgedacht. Da kann man sich tatsächlich nur wundern, wen Warner da beigelassen hat… Im Übrigen macht er im weiteren Verlauf sozusagen dort (im Rahmen der Untertitel) aus Natalie Woods Oscar-Nominierung für „Rebel Without A Cause“ mit einem Male einen Oscar-Gewinn. So was geht echt gar nicht. Das grenzt ja an Geschichtsfälschung. ;)

Unabhängig davon aber ist und bleibt „The Searchers“ natürlich ein Film, der in eine vollständige Western-Sammlung gehört und mit dieser BD macht man da auf keinen Fall einen schlechten Kauf, zumal sie ja mittlerweile auch echt günstig zu haben ist.

Zitate

„Onkel Ethan, erzählst du uns was vom Krieg?“ – „Der Krieg ist schon seit drei Jahren vorbei, mein Junge.“(Aaron Edwards zu seinem Sohn)

[Sam Clayton „rekrutiert“ in seiner ihm eigenen, unsympathischen Art Freiwillige für seine Bürgerwehr, indem er gar nicht danach fragt, ob der Betreffende überhaupt will, sondern ihn erstmal sofort und vorsorglich einschwört] „Ich bin erst Freiwilliger, wenn ich meinen Kaffee getrunken habe.“(Aaron Edwards hat so seine Prinzipien und man soll sich ja auch nicht alles gefallen lassen)

„Ich halte nicht viel vom Waffen strecken.“(Ethan Edwards hat noch mehr Prinzipien)

„Man soll nicht mehrere Eide auf einmal schwören.“(Ethan Edwards hat wirklich viele Prinzipien)

„Wenn irgendetwas Menschliches an ihnen ist, müssen sie mal Halt machen.“ – „Nein, ein Mensch reitet ein Pferd bis es kaputt ist, dann geht er zu Fuß weiter. Dann kommt ein Komantsche, schnappt sich das Pferd, reitet noch 20 Meilen darauf, dann frisst er’s auf.“(Ethan Edwards erzählt Brad Jorgensen (Harry Carey Jr.) Schauermärchen über die Indianer)

[Ethan Edwards benutzt den nichtsahnenden Martin Pawley als Köder für den hinterlistigen Mister Futterman, um den dann selbst aus dem Hinterhalt zu erledigen, was Pawley, nachdem er begriffen hat, natürlich gar nicht zusagt] „Und wenn du nicht getroffen hättest?“ – „Daran habe ich gar nicht gedacht.“(Ethan Edwards kann auch lustig)

[Martin Pawley berichtet seiner Angebeteten Laurie Jorgensen (Vera Miles) von der Tötung Futtermans] „Der verstorbene Mr. Futterman?“ – „Das bedeutet, dass Mr. Futterman tot ist.“(Lars Jorgensen (John Qualen) kombiniert geschickt für seine Tochter)

[Martin hat sich aus Versehen eine Squaw als Frau gekauft und schubst diese von seinem Lager, als sie sich dazu legt] „Du weißt, das ist in Texas ein Scheidungsgrund.“(Ethan Edwards hat auch Ahnung von rechtlichen Dingen)

„Ich will keine Schlägerei in meinem Haus.“ – „Gut, dann schlagen wir uns draußen.“(Martin Pawley und sein Widersacher Charlie McCorry (Ken Curtis) umgehen geschickt das Verbot von Laurie)

„Ein Leben mit Komantschen ist kein Leben.“(Ethan Edwards weiß Bescheid)

„Nehmen Sie sich vor mir in Acht. Ich bin hier draußen die Gefahr.“(Reverend Captain Samuel Johnston Clayton weist den eben zur Unterstützung angereisten Armee-Offizier zurecht)

★★★

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