Die Goldsucher von Arkansas

Die Goldsucher von Arkansas

★★★ ++

  • Jahr: 1964
  • Regie: Paul Martin
  • Darsteller: Brad Harris, Mario Adorf, Horst Frank, Olga Schoberová, Ralf Wolter, Dieter Borsche, Marianne Hoppe...

Story

Als in Marble City das Goldfieber ausbricht, nachdem ein Indianer seinen Drink mit ein paar Nuggets bezahlt hat, strömen hunderte Goldsucher aus dem Osten in die Stadt, unter ihnen auch die Familie Brendel. Diese freundet sich sogleich mit Phil Stone (Brad Harris), einem Farmer aus der Umgegend, an. Dieser versucht zusammen mit seinem Freund Dan McCormick (Horst Frank) in Marble City den Mörder seines Vaters zu finden. Zuerst aber kümmern sie sich mal um die Goldsucher um Treckführer Tim Fletcher (Ralf Wolter) und den zwielichtigen Pater Benson (Dieter Borsche), da Phil sich in Mary Brendel (Olga Schoberová) verguckt hat. Allerdings werden diese nicht fündig, da nur die Karte von der Miene, die der alte Indianer bei sich trug und die über Umwege bei Erik Brendel (Thomas Alder) landet, den richtigen Weg weist. Als dieser sich aufmacht, das Gold zu bergen, wird er dabei von Jim Donavan (Philippe Lemaire) überrascht und erschossen. Dieser wiederum wird durch seinen alten Knastbruder Benson, der natürlich kein richtiger Pater ist, erschreckt und die beiden beschließen, das Geheimnis für sich zu behalten. Da Donavan allerdings für den größten Ganoven im Staat arbeitet, den neuen Stadtherren Matt Ellis (Mario Adorf), bleibt es nicht lange dabei. Glücklicherweise aber hat sich Ellis mit seinen Machenschaften sowieso den Zorn der Stadtbewohner auf sich gezogen, sodass diese mit der Hilfe von Dan und Phil einen Angriff auf seinen Saloon starten, als er sich mit seiner gesamten Mannschaft darin befindet. Dies führt allerdings nicht ganz zum erwünschten Erfolg. Zwar erleiden die Banditen herbe Verluste und Phil darf mit ansehen, wie Ellis den Mörder seines Vaters, nämlich Benson erschießt, aber bald geht den fleißigen Bürgern die Munition aus, sodass sie Ellis für kurze Zeit wieder ausgeliefert sind. Aber glücklicherweise ist Dan der Blutsbruder des Mescalero-Häuptlings Brennender Pfeil (Jan Divis), der, nachdem er die Karte für seinen Goldschatz wiederhat, sich bereit erklärt, mit seinen Kriegern helfend einzugreifen. Er selbst erledigt dann auch Ellis mit dem Tomahawk und alles ist wieder in Butter. Die Stadt ist befriedet, die Mörder sind getötet, den Goldlagerplatz kennen nur vertrauenswürdige Personen und Mary kann mit ihrem Phil auf dessen Ranch ziehen.

Worte zum Film

erneut ein sehr deutscher Western mit sehr, sehr vielen Parallelen zum Vorgänger sowie den „Winnetou“-Filmen; story- und schauspielertechnisch ein Ende besser; großartige Landschaften, gute Musik, feiner Kintopp

Bewertung

Natürlich sollte man grundsätzlich jeden Film für sich betrachten. Man sollte ihn als eigenständiges Werk würdigen und nicht zu viele Vergleiche zu anderen Produktionen ziehen. Da ein Film allerdings immer auch in den filmhistorischen Kontext eingebettet gehört und die allerwenigstens Streifen mehr neue Einflüsse setzen als sie alte verarbeiten, ist das immer so eine schwierige Sache. Und bei einem Streifen wie „Die Goldsucher von Arkansas“, der nur ein Jahr nach seinem Vorgänger „Die Flusspiraten vom Mississippi“ mit fast identischer Crew erneut nach einem Roman von Friedrich Gerstäcker (hier „Die Regulatoren in Arkansas“) gedreht wurde, bietet sich ein Vergleich nicht nur an, sondern zwängt er sich einem regelrecht auf, vor allem aufgrund der unglaublich vielen Gemeinsamkeiten beider Filme.

An erster Stelle wäre da wohl Werner P. Zibaso zu nennen, der an beiden Drehbüchern mitwirkte und der neben der damals gängigen Karl-May-Thematik mit Sicherheit am ehesten dafür verantwortlich war, dass wir storytechnisch hier nicht die ganz neue Geschichte präsentiert bekommen. Denn mal wieder geht es um eine Banditenbande, die ein Städtchen terrorisiert (dort Helena, hier Marble City), einen in der Nähe angesiedelten Indianerstamm, dem so einiges nicht passt (waren das in „Die Flusspiraten vom Mississippi“ noch die Cherokee, die zwar keiner der großen Mississippi-Stämme waren, aber immerhin in seiner Nähe ihre Jagdgründe hatten, sodass das noch ok ging, sind dies hier die Mescalero-Apachen und die passen leider so gar nicht in das saftig grüne Territorium, auf dem dieser Streifen spielt), eine schöne Frau, die sich mit ihrer Familie irgendwo dazwischen befindet, und zwei befreundete Helden, die das alles wieder versuchen ins Reine zu bringen (und von denen einer natürlich der Blutsbrüder des Stammes-Häuptlings ist und einer sich in das Mädchen verliebt, ist ja klar). Wieder gibt es darüber hinaus eine eher witzig angelegte Figur (in diesem Fall der Treckführer Tim Fletcher, gespielt von Ralf Wolter (der auch bei Winnetou schon mal einen Treck führen oder zumindest begleiten durfte, wenn ich mich nicht irre); beim letzten Mal war das noch Karl Lieffen als Totengräber gewesen; im Übrigen allerdings eine Eigenschaft, die jede große deutsche Kino-Produktion dieses Schlages jener Tage auszeichnete) (Spoiler) und einen „Wolf im Schafspelz“, ein erst im „Verborgenen“ agierender, hinterhältiger Bösewicht, der sich erst im Verlauf des Films als solcher zu erkennen gibt, dem der geübte (und er muss das wohl noch nicht mal sein, wenn selbst ich so was erkannt hab) Karl-May-Schauer allerdings schon auf 50 Meter gegen den Wind den Schweinehund ansieht. Letzterer ist hier Dieter Borsche und seine Rolle des Pater Benson eindeutig die gleiche, die Miha Baloh im im selben Jahr gedrehten Winnetou-Film „Unter Geiern“ verkörpert. In beiden Streifen ist der Hauptheld ein Farmer, der eigentlich nur zufällig in die Sache hineingezogen wird und dabei seinen Co-Helden und Kollegen mitzieht, und in beiden wird das entscheidende Duell zwischen Siedlern/Städtern und Banditen in der Stadt ausgetragen, wobei jeweils die Indianer auf Seiten der Guten den Unterschied ausmachen und auch die Beseitigung des Ober-Bösewichts übernehmen (was schon relativ ungewöhnlich ist). Jeweils steht dabei auch die Blutsbrüderschaft auf dem Spiel, aber sie wird im letzten Moment noch gerettet. (Spoilerende)

In beiden Streifen wird dabei die Banditenbande von einem namhaften deutschen Schauspieler angeführt wird (auf Horst Frank folgt hier Mario Adorf, der ja auch schon in den Karl-May-Verfilmungen der Rialto den Banditenboss geben durfte). Horst Frank hat jeweils eine Hauptrolle inne, wie unverständlicherweise auch Brad Harris (hab ja nix dagegen, wenn man ihn als Stunt-Coordinator einsetzte, aber gleich als Hauptdarsteller? – wenn’s nach mir gegangen wäre, eher nicht). Und in beiden Filmen haben wir eine süße weibliche Hauptrolle, die sich jedes Mal unter Wert verkauft (Olga Schoberová beerbt hier Sabine Sinjen, aber dazu kommen wir gleich noch mal). Einziger Unterschied (und auch dickes Plus) hier ist, dass hier wesentlich mehr Karl-May-erprobte Akteure mit zum Ensemble gehörten, die wahrscheinlich alle einfach noch in Jugoslawien waren und daher zur Verfügung standen. Das wären hier neben Mario Adorf z. B. noch Ralf Wolter (worüber man sich einfach nur freuen kann) oder auch Marianne Hoppe.

Gleich ist auch, dass die Story des Films objektiv betrachtet der allergrößte Schwachsinn ist und vor Logik-Löchern (und teilweise auch trashigen Einlagen) nur so strotzt. Und dabei wollen wir diesen seltsamen, mich doch sehr an „Die Söhne der großen Bärin“ erinnernden Beginn mal ganz außer Acht lassen. Davon kann wegen mir jeder halten, was er will, schließlich soll er den Film nur irgendwie ins Rollen bringen. Aber was danach passiert, ist noch viel unglaublicher: (Spoiler) Da reiten vier so krumme Vögel (die in dem Moment noch nicht für Adorf arbeiten, das im Laufe des Films aber ganz schnell nachholen (dessen Aufstieg in Marble City wird auch nur angedeutet, nie wirklich gezeigt, er passiert einfach nebenbei)) auf der Suche nach demjenigen, der einem durstigen Indianer einen Plan abgenommen hat, der zu einer Bonanza führt (hatte der „Rote“ von Welt schließlich immer in der Westentasche stecken), durch die Gegend und führen ein derart lächerliches Gespräch, dass man einfach schmunzeln muss. Sätze à la „Wäre doch gelacht, wenn der uns alten Präriehasen durch die Lappen gehen würde.“ sind an der Tagesordnung. Aber weil sie den Alten nicht finden können, befragen sie einfach mal ein paar Indianer auf ihre Weise nach dem Weg zum Gold (= stoßen ihnen ein Messer zwischen die Rippen) und bringen natürlich beide um. Nachdem gerade beide tot sind, naht Rettung in Form einer Übermacht von Kriegern (wo waren die, als die beiden massakriert wurden?) und müsste die Banditen eigentlich restlos auslöschen, tut sie aber nicht. In der nächsten Szene sehen wir die Banditen relativ unversehrt (nur einer von vieren hat ins Gras beißen müssen), obwohl deren Anführer Jim Donovan (Philippe Lemaire) sogar in den Pfeilhagel zurückgeritten ist (!). Schlechter geht’s fast nicht. Denkst du dir in der Situation. Denn es geht. Und zwar gleich in der nächsten Szene. Da sind unsere Super-Banditen nämlich auf der Suche nach einem neuen Pferd für den dritten in ihrem Bunde (immerhin haben die Indianer wohl wenigstens zwei Pferde gekillt) und werden fündig, als sie den Brendels beim Wagenradwechsel zugucken. Natürlich soll denen nun sofort ein Pferd entwendet werden und die Banditen lassen sich nicht lange bitten und ballern rum. Und dann kommt die wohl beste Szene des Films für Trash-Freunde: Brad Harris in seiner Ranchergestalt beobachtet die Szene. Allerdings kommt er nicht irgendwie zufällig vorbei und hört den Schuss, wie man vielleicht meinen könnte, sondern nein, er ist vielleicht 200 Meter ab und sitzt auf seinem Gaul. Er hätte die Szenerie also schon die ganze Zeit beobachten können, tut aber so, als hätte er es eben erst bemerkt und fragt sich dann unnachahmlich „Was is’n da unten los?“. Haha! Großartig! Dann kommt er natürlich vorbeigeritten und macht den Banditen klar, wer das Sagen hat und uns Zuschauern, dass er auch hier schon wieder scharf schießt.

Ein wenig später, als die fleißigen Goldgräber beschließen, in das Indianergebiet einzudringen, weil sie sonst nicht fündig werden, fragt man sich dann, warum die Ureinwohner in dieser Situation sofort angreifen, obwohl der Treck augenscheinlich noch nicht weitergezogen ist. Noch müssten sich die Siedler also, wenn ich das nicht ganz falsch mitbekommen habe, auf dem Territorium des weißen Mannes befunden haben, sodass der Angriff völlig daneben gerichtet ist. Und Dan, der große Indianerfreund ist dann der erste, der zur Waffe greift. Zwar lässt er noch die Idee ab, seine roten Brüder einzukreisen, um sie in der Falle zu haben, aber das verpufft natürlich sofort und so schießt er seelenruhig die Krieger seines Blutsbruders ab. Schon sehr seltsam. Sowieso ein wenig seltsam die ganze Szene, weil unser zwielichtiger Pater Benson just in diesem Moment abhaut. Nee, is klar, als Einzelner durch die Kriegerreihen, der hätte längst abgeschossen werden müssen. Und als dann auch noch jeder, aber auch wirklich jeder abgeknallt wird außer Treckführer Fletcher, den die Indianer als Botschafter kidnappen, wird die Szenerie wirklich restlos ihrer Glaubwürdigkeit beraubt. Zumal die Ureinwohner ihn danach tatsächlich wieder laufen lassen mit der entsprechenden Nachricht im Gepäck. Damit er gleich noch ihr Lager verraten kann… Na ja…

Und ein Beispiel machen wir noch, damit es ganz klar wird: Als Dan und Phil Erik Brendel folgen, als dieser sich alleine auf den Weg zum Golddepot macht und zu spät kommen, weil dieser ja schon von Donovan und Benson hingerichtet wurde, könnten Letztere die ersten beiden auch noch locker erledigen, weil die sich superunvorsichtig mit lautem Gerufe und ähnlichem durch die Landschaft bewegen, trauen sich aber nicht, sondern hauen schnell ab, damit der Film auch so enden kann, wie er soll. Und sowieso ist dieser Goldsammelplatz so ziemlich das Geilste, was ich bislang gesehen habe. Da klebt das Gold an dieser einen gewissen Stelle außen am Felsen und man braucht es nur abzupflücken, sehr geil. Ähnlich cool wie auch das „Indianisch“ hier, das auch für den einen oder anderen (sicherlich) ungewollten Lacher sorgt. Das ist nämlich eine Mischung aus – so schätze ich – so ziemlich allen den Machern bekannten romanischen Sprachen mit noch ein wenig selbstgemachtem Zeugs dabei, das ist schon recht witzig. (Spoilerende)

Und natürlich spricht das erneut nicht so sehr für die Drehbuchautoren hier (wie eben im ersten Film auch) und man hätte sich schon gefreut, wenn es ein wenig besser gelaufen wäre, aber ebenso muss ich erneut feststellen, dass ich diese ganzen Geschichten verschmerzen konnte – und das hier sogar richtig gut! Denn wieder ist der Film handwerklich solide gezimmert, auch wenn Paul Martin, der hier als Regisseur engagiert wurde, dem Film ebenfalls keine besondere persönliche Note verleihen konnte, aber wer hätte das vom Macher von unter anderem „Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein“, „Liebe, Tanz und 1000 Schlager“ oder „Wenn abends die Heide träumt“ auch erwartet? Die Kamera von Jan Stallich hingegen ist definitiv eine Erwähnung wert, denn er fängt traumhafte Bilder ein, was aber auch an den großartigen Kulissen des damaligen Jugoslawiens liegt, die hier noch wesentlich besser zur Geltung kommen als im Vorgänger.

Auch einen Tick besser als im ersten Teil agieren hier die Darsteller aus meiner Sicht. Allen voran natürlich Mario Adorf, der einfach ein Segen für diese Produktion war und mit Abstand der Beste hier ist. Er ist einfach so abgrundtief böse wie schon bei seinem Auftritt in „Winnetou I“. Einfach nur großartig der Mann. Auch die Tatsache, dass die Darsteller sich im Anschluss mal wieder nicht selbst synchronisieren durften, sondern das von anderen Leuten im Studio gemacht wurde (sicherlich ein Kosten-Faktor, Hartwig wusste schon, wie er Geld sparen konnte), fällt bei ihm am wenigsten ins Gewicht, da er hier erneut Rainer Brandt als Synchronstimme abgekriegt hat und das passt bei den beiden einfach wie Arsch auf Eimer. Von daher ist das bei ihm gar kein Nach-, sondern fast ein Vorteil, wenn man an seine eigene, sanfte Stimme denkt.

Dass er hier so weit vorne liegt, liegt aber auch daran, dass Horst Frank, den man hinter seinem Bart erstmal fast gar nicht erkennt, mit seiner ausnahmsweise mal guten Rolle nicht immer so recht klarzukommen scheint bzw. diese vielleicht auch nicht so gemocht hat. Jedenfalls bleibt er ein wenig hinter seinen Möglichkeiten zurück, was sehr schade ist. Dafür ist Brad Harris hier einen Tick charismatischer und damit auch sympathischer als im ersten Film. Ein guter Schauspieler war er nie, aber immerhin reicht es hier insoweit, als dass man für ihn ist und mit ihm mitfiebert, das muss dann auch einfach reichen. Auf der weiblichen Seite hat man natürlich einen Mörder-Coup gelandet: Olga Schoberová, der tschechische Engel, in der weiblichen Hauptrolle (wenn diese auch so klein ist, dass es eigentlich eine Nebenrolle ist, aber egal)! Allerdings – und das ist sehr schade – wird auch sie hier schlicht verheizt, da sie erstens wie gesagt gar keine große und auch nicht übermäßig wichtige Rolle hat und zweitens wird sie in ein derart hässliches und alles abdeckendes Kostüm gesteckt, das ihre wunderbaren Reize fast komplett verdeckt. Eine Schande sowas und das in einem Film von Wolf C. Hartwig. Das hätte es ein paar Jahre später nicht mehr gegeben. ;) Aber gut, sei es wie es sei, ich bin noch auf „Die Schwarzen Adler von Santa Fe“ gespannt, vielleicht hat man es da ja besser gemacht. Für „Die Goldsucher von Arkansas“ muss ich leider sagen, dass sie sogar in dem unsagbar schlechten „Limonádový Joe Aneb Konská Opera“ („Limonaden Joe“) hundert Mal heißer war. Aber gut, dafür haben wir hier wie gesagt eine ganze Latte an namhaften Nebendarstellern wie etwa Ralf Wolter, Marianne Hoppe oder Dieter Borsche, die den Film allesamt aufwerten.

Und vor allem möchte ich dazusagen, dass ich obige Aufzählung nur deswegen niedergeschrieben habe, weil’s beim Schauen einfach so viel Spaß gemacht hat. Viel mehr noch als bei ähnlichen Streifen und auch wesentlich mehr noch als beim Vorgänger sind diese trashigen Einschübe hier nämlich einfach nur witzig. Man kann Zibaso und seinen beiden Kollegen Herbert Reinecker sowie – man höre und staune – Hans Bilian ob ihrer absolut nicht böse sein und guckt, wenn man es will, einfach drüber hinweg. Ja, bei der zweiten Ansicht wirkte es fast schon so, als müsse das einfach so sein (allein diese Bonanza, herrlich!). Denn „Die Goldsucher von Arkansas“ macht einfach von der ersten Minute an Laune, legt ein gutes Tempo vor (das er im Mittelteil zwar nicht ganz halten kann, aber sei’s drum) und ist von der Story, den Darstellern und der Inszenierung her so dicht an seinen „Winnetou“-Vorbildern dran, dass man sich ihm als Fan dieser nur ganz schlecht entziehen kann. Mal ganz davon abgesehen, dass er optisch einfach noch viel besser aussieht als „Die Flusspiraten vom Mississippi“. Zwar ist das Ende mit seinen drei Parteien und dem sehr langen Schlussgefecht vielleicht ein wenig übertrieben, aber wenn’s weiter nichts ist als ne große Schießerei…

Und so ist es eben am Ende, wie es bei diesen schnell hintereinander weg gedrehten „Film-Reihen“ oft ist: Magste den ersten, gefallen dir die restlichen grundsätzlich auch. Zwar strotzt auch der zweite Film von Hartwigs Versuchsreihe „Kopiere die Rialto-Western“ vor Logiklöchern und entbehrt nicht vieler unfreiwillig komischer Momente, aber eben auch nur, wenn man es drauf anlegt (und dann dürfte man, ich wiederhole mich da gerne, auch kaum einen Italowestern jemals gut finden). Sieht man darüber hinweg und oder kann man sich an diesen sogar ähnlich erfreuen wie ich, bekommt man einen netten, kleinen Western mit guten Darstellern, einem netten Setting und guter Musik geboten (wenn man dieses grausame Titellied, das mich total an Heino erinnert hat, mal außen vor lässt). Vernünftig in Szene gesetzt wurde das Ganze von Paul Martin auch noch und daher gefiel mir „Die Goldsucher von Arkansas“, ich hoffe, es klang schon durch, sogar noch ein ganzes Ende besser als „Die Flusspiraten vom Mississippi“. Fast hätte er sogar noch ein Plus mehr eingefahren (und wer weiß, vielleicht tut es das nach der dritten Sichtung dann ja auch). Und daher bin ich nun umso gespannter auf den dritten Streifen der „Reihe“, „Die schwarzen Adler von Santa Fe“, den ich mir jetzt gleich auch noch genehmigen werde.

★★★ ++

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