Folgenübersicht
Gesamt-Folgen-Nummer | Staffel-Folgen-Nummer | Deutscher Titel | Originaltitel |
52 | 16 | „Es war Notwehr“ | „Vanishing Act“ |
53 | 17 | „Erinnerungslücke“ | „Mental Lapse“ |
54 | 18 | „Angela“ | „Angela“ |
55 | 19 | „Das Monster“ | „The Monster“ |
56 | 20 | „Die schönste Frau“ | „The Most Beautiful Woman“ |
57 | 21 | „Jason“ | „Jason“ |
58 | 22 | „Randalls Partner“ | „The Partners“ |
59 | 23 | „Ein texanischer Dickschädel“ | „Tolliver Bender“ |
60 | 24 | „Galgenfrist“ | „A House Divided“ |
61 | 25 | „Glücksspiel, Schnaps und Frauen“ | „Triple Vice“ |
62 | 26 | „Der schwarze Gürtel“ | „Black Belt“ |
63 | 27 | „Verraten und verloren“ | „The Pariah“ |
64 | 28 | „Der Rachefeldzug“ | „Vendetta“ |
65 | 29 | „Der zweite Steckbrief“ | „Death Divided By Three“ |
66 | 30 | „Erbe gesucht“ | „The Inheritance“ |
67 | 31 | „Die Bankräuber“ | „Prison Trail“ |
68 | 32 | „Geld von der Pinto-Bank“ | „Pay-Off At Pinto“ |
Einordnung
Folge 16 – „Es war Notwehr“ („Vanishing Act“)
Och, weiß ich nicht, „Es war Notwehr“ war jetzt nicht meine Lieblingsfolge. Erst wird das alte Westernklischee ausgebuddelt, dass die Bank einer Stadt, sobald alle Bürger derselben durch eine Wahnsinnsattraktion abgelenkt sind (in diesem Fall die Zaubershow eines Entfesselungskünstlers), ohne weitere Gegenwehr ausgeraubt werden kann, und sobald man den Chef-Zauberer kennengelernt hat, weiß man genau, wie diese Episode enden wird. Der Weg dahin ist dann maximal durchschnittlich. Immerhin sieht das Fräulein Tochter des aus Notwehr Handelnden ganz nett aus. Bei dieser handelt es sich übrigens um Cary Grants vierte Ehefrau Dyan Cannon, die zwar so manche Western-Serie, aber leider nie einen Wild-West-Langfilm bereichert hat… (★★★)
Folge 17 – „Erinnerungslücke“ („Mental Lapse“)
Der Ansatz, dass Josh dieses Mal Geld bekommen soll, um dem Anbringer der Reward-Plakate höchstselbst dabei zu helfen, sich selbst wiederzufinden (dieser hat nämlich, wie der Titel schon vermuten lässt, eine Erinnerungslücke), ist doch schon mal nett. Und das Ganze wird auch ordentlich zu Ende gebracht, wenngleich man sich schon wundern darf, wie viel Zweitprotagonist Olin McDonald (Harry Townes) von seiner bzw. einer Amnesie generell versteht. Der macht nach Ende der Folge wahrscheinlich gleich ne Praxis auf… (★★★ +)
Folge 18 – „Angela“ („Angela“):
Viele Jahre vor Angela Merkel bekommt Josh es in dieser Folge mit einer weiteren starken Frau dieses Namens zu tun. Der Ausgang des Ganzen ist erneut nicht gerade sehr überraschend, aber es ist schon erstaunlich, wie die Serie es schafft, in diesen 25 Minuten so einige wichtige Fragen zu stellen. Da kriegt man glatt Gedankenfutter und ne sehr ordentliche Actionszene kurz vor Schluss geboten. Übrigens nach einem Drehbuch von Tom Gries… (★★★ ++)
Folge 19 – „Das Monster“ („The Monster“):
Bei dem titelgebenden „Monster“ dieser Folge handelt es sich (Spoiler) um einen Elefanten. Leider wird dies durch das charakteristische Trompeten eines solchen gleich zu Beginn verraten. Das ist super schade, da so die Chance auf eine sehr spannende Mystery-Episode vertan wurde. Nun ja, war damals wohl einfach noch nicht die Zeit dafür. Stattdessen wird als Grund für die ganze Verwüstung ein Zirkusdompteur aus dem Hut gezaubert, der mit diesem Trick Goldgräber beraubt. Weil er von seinem Zirkus geschasst wurde, weil er „öfter mal in die Kasse gegriffen“ habe – ist ja wie bei Benjamin Blümchen (wie komme ich in diesem Zusammenhang denn nur auf den?). (Spoilerende) Martin Landau, der seinen Bösewicht auch überhaupt nicht versucht zu tarnen (und das wohl auch nicht sollte), reißt mit seiner Standard-Leistung da auch nix raus. Sollte anders werden, ist es irgendwie auch, aber nicht gut… (★★★)
Folge 20 – „Die schönste Frau“ („The Most Beautiful Woman“):
Ein Mann heuert Josh an, damit der seine Frau für ihn wiederfindet. Das klingt spannend, ist es teilweise auch und vor allem ist die Auflösung dieses Mal nicht komplett vorhersehbar (wenn man weiß, wie die Drehbuchautoren hier ticken, dürfte die Tendenz klar sein, aber mehr auch nicht). Leider bieten diese 25 Minuten dann jedoch nicht genug Platz, um das seltsame Verhalten und die Finten einiger Mitwirkender zuvor zu erklären. Wer es schafft, sich darüber keine Gedanken zu machen, wird hiermit jedoch ordentlich bedient. Und Steve McQueen ist einfach obercool… (★★★ +)
Folge 21 – „Jason“ („Jason“):
Na das nenne ich doch wirklich mal ne obercoole Folge! Zum ersten Mal seit „Es war Notwehr“, sprich meinem Einstieg in die Serie, überzeugt diese als klassische Westernstory ohne den ganzen, aus meiner Sicht zu sehr gewollten Schnickschnack drumherum. Jason ist ein auf Anhieb sympathischer neuer Charakter, (Spoiler) der den Fall dann auch prompt alleine lösen darf. Der Grund dafür weist Randall trotz seiner Tendenzen in Richtung überlebensgroßer Held eben nicht als einen solchen aus. Auch das ist sympathisch und definitiv unerwartet. (Spoilerende) Ebenso unerwartet wie das Ende dieser Geschichte. Das ist zwar erratbar, aber mir kam die Erleuchtung tatsächlich auch erst im gleichen Moment wie Jason. Also besser geht’s in 25 Minuten wirklich nicht, denke ich. Und als Kirsche auf der Torte gibt’s für Synchronfans wie mich hier nicht nur Randolf Kronberg (wie in jeder Episode auf Steve McQueen), sondern mit Wolfgang Condrus (auf Wright King als Jason), Manfred Lehmann (auf Sean McClory als Doc Phillips) und Karl Schulz (auf Barry Kelley als Sheriff) noch gleich drei weitere Granden in den wichtigsten Rollen zu hören… (★★★★)
Folge 22 – „Randalls Partner“ („The Partners“):
Folge 22 macht fast genau da weiter, wo Folge 21 aufgehört hatte. Mit ner coolen Grundidee – und erneut mit dem gerade erst liebgewonnenen Jason als, na ja, als „Randalls Partner“ quasi. Der handelt zwar gefühlt ganz anders als im „Vorgänger“, bleibt aber sympathisch und bringt hier schließlich alles überhaupt erst ins Rollen. Die Belehrung am Ende ist dann zwar typisch amerikanisch, aber nach dem Aufgalopp auch notwendig. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den beiden weitergehen wird… (★★★ +++)
Folge 23 – „Ein texanischer Dickschädel“ („Tolliver Bender“):
Wow, jetzt geht’s hier aber so richtig los, hat man das Gefühl. Folge 3 seit der Einführung von Jason (Wright King) macht auch wieder so richtig Laune. Erneut ist es die Kombination aus einer überraschenden Grundidee (die man, so denke ich, sogar zu einem Langfilm hätte ausbauen können), interessanten, gut gespielten Charakteren (heute neben Steve McQueen einfach überragend: John Carradine als Amos McKenna) und Joshs lakonischem Humor, die mich komplett überzeugt hat. Dazu ist die Inszenierung besser als im Serien-Durchschnitt der damaligen Zeit und gibt es mit Gloria Talbott auch wieder was fürs Auge. Der Schlussgag ist zwar nur allzu leicht durchschaubar, verschafft einem jedoch fast genauso viel Genugtuung wie Episoden-Namensgeber Tolliver Bender (Douglas Fowley). Wie schon bei „Jason“ festgestellt: Besser geht’s innerhalb so kurzer Zeit gefühlt gar nicht… (★★★★)
Folge 24 – „Galgenfrist“ („A House Divided“):
Auch Folge 24 (mit u. a. den Gaststars Eduard Franz und Don Gordon) bestätigt: Jetzt läuft’s für Josh. Und warum? Weil es Jason gibt. Der taucht hier zu Beginn zwar noch gar nicht auf, aber gerade sein späteres Erscheinen gibt „Galgenfrist“ den richtigen Dreh. Ansonsten überzeugt diese Episode vor allem mit ihren großartigen Dialogen, die so auch in einem Kinofilm vorkommen könnten (was damals definitiv noch nicht gang und gäbe war), und einem Ende, das ich dieses Mal so tatsächlich nicht vorherkommen sah. Von Joshs und Jasons großartiger Art, die man mittlerweile einfach lieben gelernt hat, mal ganz zu schweigen… (★★★ +++)
Folge 25 – „Glücksspiel, Schnaps und Frauen“ („Triple Vice“):
Coole Folge, die den sonst ja eher reflektierten, in sich ruhenden Josh mal von seiner lebenslustigen Seite zeigt (daher auch der Titel) und den sonst eher unbedarften Jason als Mahner. Die vertauschten Rollen funktionierten für mich sehr gut. Dazu gibt’s ne nette Geschichte, die uns dieses Mal sogar bis nach Mexiko führt. Sonderlich neu oder überraschend ist das dieses Mal zwar nicht, dafür aber einfach gut und sympathisch gemacht. Und es wird stellenweise wirklich eng für die beiden Kopfgeldjäger. Dazu kommt, dass diese Serie einfach ein Händchen für die Frauenparts hatte. Denn auch Chana Eden, die hier als Junanita auftritt, war selten hübscher als hier… (★★★ +++)
Folge 26 – „Der schwarze Gürtel“ („Black Belt“):
Mal wieder eine Folge, bei der man von Anfang an weiß, worauf das hinauslaufen wird. Hier ist das allerdings überhaupt nicht schlimm, da das, was Drehbuchautor John Tomerlin hier zu sagen hat, einfach immer wieder richtig und wichtig ist. Und da er seine Episode zudem noch mit einer ordentlichen Prise Humor würzt, macht das auch noch richtig Spaß… (★★★ ++)
Folge 27 – „Verraten und verloren“ („The Pariah“):
Puh, jetzt wird’s kompliziert. In „Verraten und verloren“ kommt man sich selbst als Zuschauer fast verraten und verloren vor, weil man überhaupt nicht weiß, für wen man hier sein soll. Alle Beteiligten haben irgendwo nachvollziehbare Gründe für das, was sie tun oder getan haben. Na gut, bis auf Randy Holleran (Don Dubbins) vielleicht… Aber selbst den kann man irgendwo verstehen. Ist ja fast schon ein bisschen Western Noir. Na ja, am Ende hilft das alles nicht viel. Ich hab jedenfalls schnell beschlossen, dass ich mich wie immer an Randall halten werde und dass diese Folge nicht die meine wird. Böse formuliert könnte ich jetzt auch sagen: Ich hab’s doch gewusst, „Josh – Der Kopfgeldjäger“ ist nur richtig gut, wenn Josh und Jason gemeinsam auftreten… (★★★ +)
Folge 28 – „Der Rachefeldzug“ („Vendetta):
Keine Ahnung, was mit Folge 28 ist. Kabel Eins Classics hat diese im Rahmen ihrer chronologischen Ausstrahlung von „Josh – Der Kopfgeldjäger“ in der ersten Jahreshälfte 2024 jedenfalls nicht gesendet. Vielleicht ist diese damals einfach nur mal wieder nicht synchronisiert worden. Wobei, dann dürfte es ja keinen deutschen Titel geben…
Folge 29 – „Der zweite Steckbrief“ („Death Divided By Three“):
Folge 29 ist eigentlich gar nicht so spannend – hat dafür aber einen mordsmäßigen Twist im Angebot, den ich nicht im Geringsten habe kommen sehen. Gut möglich, dass ich von Mara Cordays Schönheit einfach nur geblendet war. Sie ist jedenfalls perfekt für die Rolle dieser Femme Fatale. Dass der „zweite Storytwist“ ob des deutschen Titels dann kaum noch überraschen kann (was der coole, englische Originaltitel evtl. verhindert hätte), ist danach dann auch ziemlich egal. Als Film hätte diese Episode nicht funktioniert, da sie erkennbar nur auf ihre Wendung hin geschrieben wurde, aber als 25-Minuten-Happen sollte man sich das definitiv mal anschauen… (★★★ ++)
Folge 30 – „Erbe gesucht“ („The Inheritance“)
Eher durchschnittliche Folge, die außer John Litel in einer Nebenrolle nicht viel zu bieten hat. Die Suche nach dem „verschwundenen“ Erben klingt zwar auf den ersten Blick interessant, aber spätestens bei dem lüsternen Blick des Sheriffs im nächsten Ort weiß man, was gleich folgen wird. Sicherlich auch ohne gerade erst „Zwei ritten nach Texas“ gesehen zu haben (so wie ich)… (Spoiler) Die Psychospielchen kurz darauf sind auch schwach umgesetzt (ist eben ne Western- und keine Gruselserie) und der völlig unnötige Abschuss des Sheriffs mittels einer Gatling (!) kaum glaubhaft. (Spoilerende) Leider bewahrheitet sich hier erneut: Ohne Jason sind die Folgen nur halb so gut… (★★★ +)
Folge 31 – „Die Bankräuber“ („Prison Trail“):
Claude Akins als Bankräuber, Steve McQueen als Josh, der selbigen und seine drei Gefährten ins nächste Kittchen eskortiert, Brad Dexter als Banker, der ihnen allen auf den Fersen ist, und Wright King als Jason ist auch wieder mit dabei. – Klingt gut? Guckt sich ob der eher klassischen Umsetzung auch ganz nett weg, aber der große Wurf ist „Die Bankräuber“ nicht. Wer mittlerweile begriffen hat, wie „Josh“-Folgen funktionieren, wird am Ende nicht sonderlich überrascht sein… (★★★ ++)
Folge 32 – „Geld von der Pinto-Bank“ („Pay-Off At Pinto“):
Mit der letzten Folge der zweiten Staffel beweist „Josh – Der Kopfgeldjäger“ dann doch noch, dass er es auch ohne Jason kann. Diese ist erneut weniger ein klassischer Western, dafür aber ordentlich gesellschaftskritisch. Eine Geschichte über Habgier und Missgunst. Ich weiß jetzt nicht zu sagen, ob die Grundidee, dass eine Bank irgendwo im Nirgendwo ihr eigenes Geld herausgibt, welches aber trotzdem zentral in Santa Fe gedruckt wird, einen historischen Hintergrund hat, aber ihre Ausarbeitung und Fortführung ist einfach herrlich unkonventionell und entlarvend geraten. Zu schade nur, dass das vollkommen unrealistische Ende da so gar nicht mithalten kann. Trotzdem ein starker Staffel-Abschluss, der in führenden Sprechparts der deutschen Synchronisation neben Randolf Kronberg (als Josh) unter anderem Größen wie Arnold Marquis (als Sheriff Luke Deaver (Barry Kelley)), Thomas Danneberg (als erregter Bürger von Pinto) und Friedrich Georg Beckhaus (als Tom Wing (Philip Ahn)) auffährt… (★★★ ++)