„Josh – Der Kopfgeldjäger“ oder in Deutschland eigentlich nur kurz „Der Kopfgeldjäger“ ist eine der am besten bewerteten Western-Serien der klassischen Periode! Eine Durchschnittsbewertung von 8,0 in der IMDb bei fast 3.000 abgegebenen Stimmen spricht eine eindeutige Sprache. Das hätte ich so ehrlich gesagt nicht gedacht.
Aber der Reihe nach: Da ich mir ja neulich so ein Pay-TV-Paket zugelegt habe und Kabel Eins Classics die Reihe bis vor kurzem noch im Programm hatte, habe ich natürlich zugesehen, dass ich mir von deren Folgen so viele wie möglich reinziehe. Dass ich zwischendurch des Öfteren mal eine verpasst habe, war dabei kein Problem. Auch „Wanted: Dead Or Alive“, wie sie im Original heißt, ist eine Serie, die mit jeder Folge eine andere kleine Geschichte erzählt. Eine Besonderheit dabei ist, dass das Wort „klein“ bei ihr großgeschrieben wird (was für ein Wortspiel ;) ) – jede Episode dauert nämlich gerade mal knapp 25 Minuten. Nicht viel Zeit, um eine ganze Handlung unterzubringen, oder?
Und doch: Man hat tatsächlich so gut wie nie das Gefühl, dass man die so knapp aufbereitete Story jetzt noch länger gebraucht hätte. Das ist so weit schon rund, das konnten die Autoren von „Josh – Der Kopfgeldjäger“ (ich glaub, diesen Titel hat Kabel Eins sich selbst ausgedacht, weil es „Der Kopfgeldjäger“ als Medientitel schon so häufig gibt – würde mir zumindest sehr einleuchten, denn ich hätte mir Selbiges sonst gewünscht und übernehme diesen „verlängerten“ Titel daher gerne). Trotzdem sind die Geschichten, die sie erzählen, leider des Öfteren so spannend nicht. Da gibt es so einige Episoden, die ich nicht gebraucht hätte. Auch weiß man schnell, wie der Hase hier läuft, gerade wenn man die einzelnen Drehbuchautoren später auseinanderhalten kann. Dann kann man sich oft schon denken, in welche Richtung eine Folge sich wohl entwickeln wird. Und ich hab ja noch lange nicht alle gesehen, auch weil ich zur ersten Staffel z. B. „zu spät gekommen bin“ mit meinem Abo.
Von daher kann ich diesen euphorisierenden, o. g. Schnitt nicht ganz nachvollziehen – wenngleich „Wanted: Dead Or Alive“ auch ein paar echt gute Folgen auf Lager hat. Und da die Dinger ja nur so kurz sind: Schaut doch selbst einfach mal rein und macht euch ein eigenes Bild! Zumindest Hauptfigur Josh Randall und vor allem den sie verkörpernden, späteren Star Steve McQueen werdet ihr nach ein paar Episoden definitiv in euer Herz geschlossen haben.
Kleiner Disclaimer zum Abschluss: Ich hab wie gesagt noch lange nicht alle Folgen gesehen, weswegen ihr auf den verlinkten Seiten der jeweiligen Staffeln keine vollständigen Episodenlisten vorfindet. Sofern Kabel Eins Classics sich irgendwann (hoffentlich und solange ich noch über ein entsprechendes Abo verfüge) nochmal erbarmen sollte, die Serie in Gänze zu wiederholen, werde ich natürlich versuchen, die restlichen Folgen nach und nach zu ergänzen. (Ach und meine in Klammern gehaltene Sterne-Bewertung ist bei nur 25 Minuten natürlich erst recht kaum aussagekräftig, aber ich mag das für mich einfach, darüber eine Vergleichbarkeit herzustellen. Ihr könnt sie ja einfach überlesen.)